Mit Beren und Lúthien präsentiert Christopher Tolkien, wie er selbst im Vorwort schreibt, wohl sein letztes Buch, in dem er die Texte seines Vaters neu zusammengestellt veröffentlicht. Die eigentliche Liebesgeschichte ist mit ihrem mythologischen und märchenhaften Stil sehr schön und gelungen. Diese Geschichte aber in ihrem Entwicklungsprozess und in all ihren Variationen zu erleben ist wohl eher etwas für eingefleischte Tolkien-Fans. Der unbedarfte Leser findet sich zwar in den sehr gut, von Christopher Tolkien kommentierten und aus zahlreichen Quellen zusammengetragenen Textfragmenten zurecht, erlebt aber in allen unterschiedlichen Erzählformen keine spannende oder bewegende Geschichte. Ein Genuss sind auf jeden Fall die schönen Illustrationen von Alan Lee.
Ausführliche Rezension mit Fotos vom Buch: https://www.lesestunden.de/2017/07/beren-und-luthien-j-r-r-tolkien/
lesestunden
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Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Diese kleine Sammlung an Essays ist eine unterhaltsame und vielseitige Lektüre. Mir haben die vielen Gedanken, das Philosophieren, aber auch der oft nicht ganz ernst zu nehmende Unterton gut gefallen. Besonders das namensgebende Essay Wein und Haschisch ragt hier natürlich heraus. Am Ende erinnert das Buch ein wenig an ein gemütliches und angeregtes Gespräch mit einem guten Freund. Nach einem Abend hat man viele Gedanken ausgetauscht, über Gott und die Welt diskutiert, sich dabei ein wenig am Wein (oder Bier) berauscht, sich an Erlebtes und Erfahrenes erinnert und wenn man dann auseinander geht, dann hängt über diesem Philosophieren doch ein Dunst des Vergessens. Ein bibliophiles und stimmiges Buch, das aber nur mäßig im Gedächtnis bleibt und mit seinen vielseitigen Themen und gedanklichen Ausflügen gut unterhält.
Ausführliche Rezension mit Fotos von diesem hübschen Buch: https://www.lesestunden.de/2017/06/wein-und-haschisch-charles-baudelaire/
Diese Novelle bietet eine angenehm zu lesende und unterhaltsame Geschichte, die leider viel zu kurz ist und in dieser knappen Form es leider nicht schafft, der gesamten Gefühls- und Gedankenwelt einer Liebenden gerecht zu werden. Sprachlich liest sich das Buch sehr flüssig und einen rasanten Roman mit eine Ehebrecherin aus der Feder eines italienischen Autoren des 19. Jahrhunderts ist neben den berühmten Romanen sicher ein Geheimtipp. Also kein Jahrhundertwerk, aber mir hats gefallen und mich gut unterhalten.
Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2017/06/sehnsucht-das-geheime-tagebuch-der-contessa-livia-camillo-boito/
Bewertung zu "20.000 Meilen unter dem Meer" von William O'Connor
Diese gelungene Ausgabe von 20.000 Meilen unter dem Meer erweckt einen alten Klassiker zu neuem Leben. Begleitet von den wunderschönen und ausdrucksstarken Illustrationen von William O’Connor erlebt der Leser, in der gemütlichen und beeindruckenden Nautilus, eine phantastische Reise durch alle Weltmeere. Verne lässt nichts aus und so verschlägt es den Leser in die Tiefsee, in versunkene Städte, in die Polarmeere und an viele andere faszinierende Orte in den Ozeanen dieser Welt. Ausführlich, manchmal auch zu detailreich, beschreibt Verne die Fauna, Flora und das Meer, was auf Kosten der Spannung und Geschwindigkeit geht. Mit Kapitän Nemo hingegen hat er einen faszinierenden Charakter erschaffen, der durchaus das Interesse des Lesers weckt. Ein sehr schönes Buch, das wie die anderen Bücher vom Knesebeck Verlag einen festen Platz in meinem Regal bekommen wird und ich nur empfehlen kann.
Ausführliche Rezension mit Fotos vom schönen Buch: http://www.lesestunden.de/2017/04/20-000-meilen-unter-dem-meer-jules-verne-william-oconnor/
Bewertung zu "Die Schöne und das Biest" von Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve
Dieses Buch ist ein kleines Kunstwerk und kann sowohl inhaltlich als auch von der Gestaltung voll überzeugen. Die Schöne und das Biest ist ein Märchen, das unterhaltsam ist, sich angenehm lesen lässt und von seiner Geschichte her fesselt und alles andere als angestaubt ist. Diese Ausgabe ist wunderschön und konnte mich sehr begeistern. Das Buch ist wertig, hat einen sehr schmucken Leineneinband, wunderbare Illustrationen, ist angereichert mit sehr stimmungsvollen Abbildungen und hat eine richtige Märchenbuchausstrahlung mit allem, was dazu gehört. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier ein wunderschönes Buch gestaltet, das ich jedem empfehlen kann. Peter Pan, ein weiteres Buch in dieser Aufmachung habe ich bereits bestellt. Und im Sommer erscheint Das Dschungelbuch, welches auch fest auf der Liste ist. Ich hoffe sehr, dass dieser Trend zu schönen Bücher weiterhin anhält.
Ausführliche Rezension mit vielen Fotos vom Buch: http://www.lesestunden.de/2017/03/die-schoene-und-das-biest-gabrielle-suzanne-barbot-de-villeneuve/
Bewertung zu "Die Arbeiter des Meeres" von Victor Hugo
Der Roman Die Arbeiter des Meeres ist ein gelungenes Meisterwerk von einem der größten Autoren aller Zeiten. Die Beschreibungen des Meeres, der Menschen, dieser kleinen Insel und die vielen Exkursionen in die Welt der Nautik, der Philosophie, der Natur und der menschlichen Seele, alles wird hier eindrucksvoll in Szene gesetzt, erscheint wie ein Film vor dem geistigen Auge und kommt mit einer Wortgewalt, die auch noch einige Zeit nach der Lektüre wirkt. Eine Geschichte, die mich gepackt und nachdenklich zurückgelassen hat. Die wunderschöne Ausgabe vom Mare Verlag kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen. Ein wundervolles Buch.
Ausführliche Rezension und Fotos von diesem schönen Buch: http://www.lesestunden.de/2017/03/die-arbeiter-des-meeres-victor-hugo/
Angelehnt an historischen Ereignissen mit Menschen, die tatsächlich existiert haben, bietet Villa America einen sehr stimmungsvollen Einblick in die Lost Generation der 1920er Jahre. Mit all den großen Protagonisten dieser Szene, wie Hemingway, den Fitzgeralds, Picasso oder Dos Passos, taucht man beim Lesen in die dekadente und vergnügungssüchtige Welt an der Riviera ein. Auch wenn nicht ganz klar ist, was sich nun tatsächlich so zugetragen hat und ob die so porträtierten Menschen wirklich so waren, bekommt der Leser eine unterhaltsame Geschichte geboten. So richtig begeistern konnte mich das Buch und seine Charaktere allerdings nicht. Ich habe doch immer eine gewisse Distanz zu den Charakteren empfunden und immer das Gefühl gehabt, das ihre Gedanken nicht vollständig dargestellt sind und irgendwie etwas fehlt. Wem das Setting zusagt, dem kann ich das Buch nur empfehlen. Ein must read ist es allerdings nicht.
Ausführliche Rezension auf http://www.lesestunden.de/2017/02/villa-america-liza-klaussmann/
Insgesamt habe ich die Geschichte als unterhaltsam empfunden, wurde aber vom Buch nicht mitgerissen oder begeistert. Dazu ist Franz ein zu farbloser Mensch und auch die anderen Passagiere sind einem nicht wirklich sympathisch. Nennenswerte Spannung hat die Geschichte ebenfalls nicht. Die Darstellung des Meeres und den Bezug, den Schröder immer wieder zu Franz Innenleben herstellt, ist hingegen sehr gut gelungen. Die Stärke von diesem Roman liegt in der Charakterisierung eines durchschnittlichen Menschen, die sich durchaus echt anfühlt und mit dem geschilderten Lebensweg, Gedanken und Gefühlen sehr gut eine Persönlichkeit portraitiert. Als kurzweilige Zwischenlektüre zur Zerstreuung ist das Buch durchaus empfehlenswert, große Gefühle, Emotionen oder eine packende Liebesgeschichte erwarten hier den Leser allerdings nicht.
Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2017/02/der-hydrograf-allard-schroeder/
Bewertung zu "Atlas der Länder, die es nicht gibt" von Nick Middleton
Von eher unerwarteter Seite hat der Quadriga Verlag hier ein Schmuckstück im Programm, das ein echter Geheimtipp ist. Dieses wunderbar aufgemachte Buch stellt fünfzig Länder vor, die keine sind. Die Geschichten hinter den Ländern sind unterhaltsam und die Lektüre bietet eine angenehme Zerstreuung. Dabei zeigt Middleton sehr schön, dass die so vermeintlich starre politische Weltkarte sehr beweglich und nicht ganz eindeutig ist. Es kommt doch recht häufig vor, dass unklar ist, ob ein Land ein Land ist. Die Grauzonen steckt er sehr schön ab, porträtiert die Länder visuell sehr ansprechend und übersichtlich und gibt einen guten Einblick in die verschiedensten Regionen dieser Welt. Die Texte habe ich als etwas zu kurz empfunden und die Geschichten hinter den Ländern haben keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Inhaltlich hat mir das gewisse Etwas irgendwie gefehlt. Für jeden, der schöne Bücher liebt oder die ausgefallene Atlanten mag ein absolutes Muss.
Ausführliche Rezension mit Fotos: http://www.lesestunden.de/2017/01/atlas-der-laender-die-es-nicht-gibt-nick-middleton/
Bewertung zu "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe
Der erste Bestseller in der deutschen Geschichte ist auch heute noch lesenswert und unterhaltsam. Die Story birgt zwar keine großen Überraschungen und ist schon ziemlich durch, die poetische Sprache, die schöne Kulisse und der damit verbundene Blick in eine lange vergangene Zeit sind ein durchaus empfehlenswerter, wenn auch recht kurzer Lesegenuss. Einen bleibenden Eindruck hat der Roman allerdings nicht bei mir hinterlassen. Die Ausgabe der Hamburger Lesehefte mit ihrer altmodischen Ausstrahlung und ihrem niedrigen Preis sind definitiv eine Empfehlung.
Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2017/01/die-leiden-des-jungen-werther-johann-wolfgang-goethe/