Samjiel, der General der Gerechten, hat einen Auftrag in Sankt Petersburg. Und er ist dafür bekannt schnell, zielstrebig und ohne Gnade zuzuschlagen.
Doch er lernt Iris kennen, einen Wächterengel. Und mit den Gefühlen, die ihn übermannen, hat er nicht gerechnet. Ehe er es sich versieht steht seine Welt Kopf und er kann sich der Wirkung nicht entziehen.
Doch diese Liebe darf es nicht geben, denn Gefühle sind den Engeln verboten. Außerdem wird Samjiel dadurch sehr angreifbar ....
Wie man sicher an der Seitenzahl erkennen kann, ist dieses Buch eine Novelle um die himmlischen Wesen. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich Fantasy in jeder Art und Weise besonders gerne lese. Auch den ersten Band von Jeanine Krocks Engelssaga habe ich bereits gelesen und hatte mir daher viel von diesem kleinen Büchlein erhofft. Vielleicht bin ich auch deswegen ein wenig enttäuscht.
Das Cover hat mir wieder sehr gut gefallen. Schlicht in den Farben weiß und violett entspricht es der Aufmachung ihren anderen Engelsbüchern. Am unteren Rand sieht man die Skyline einer Stadt. Hervortretend ist allerdings die Engelsschwinge, die den Inhalt des Buches unterstreicht. Für mich gut gelungen.
Da das Buch nicht sonderlich dick ist, habe ich jetzt nicht mit einer tiefschürfenden Story gerechnet, denn das wäre in der Kürze gar nicht machbar. Die Handlung an sich finde ich prima gelungen. Hauptaugenmerk hierbei liegt auf den beiden Engeln Samjiel und Iris und deren Gefühle füreinander. Darum wird die Geschichte der Beiden aufgebaut, denn jeder der zwei hat einen Auftrag seines jeweiligen Chefs zu erfüllen. Bei Samjiel wird ziemlich schnell klar, was sein Ziel ist. Bei Iris bleibt es lange unklar, was die Spannung etwas hoch hält.
Die Charaktere sind für die Kürze gut dargestellt. Der Leser kann sich in sie hinein versetzen und verstehen, warum sie so und nicht anders handeln. Die weiteren auftretenden Charaktere allerdings bleiben ein wenig blass. Zwar bekommt man ein paar Häppchen, aber für meinen Geschmack leider zu wenig.
Die Szenerie, also Sankt Petersburg, hat die Autorin versucht genau wiederzugeben. Wenn der Leser die Augen schließt kann er die vergoldeten Häuser vor sich sehen, oder die funkelnde Newa, die sich durch die Stadt zieht. Eine malerische Kulisse für die Engel. Zumindest Anfangs ..... leider lässt die Genauigkeit gegen Ende etwas nach, was mich traurig macht.
Der Schreibstil ist wieder ne Sensation. Ich liebe ihre Art, die Dinge auszudrücken. Dabei wird nichts überfrachtet oder zu verschachtelt. Der Lesefluss ist schnell gefunden und die Seiten fliegen vorbei.
Und da wir gerade bei fliegenden Seiten sind ... auch das Ende fliegt. Wie ich das meine? Naja, man liest, es wird spannend und dramatisch und ........ nix ..... zich und weg, Buch vorbei. Wie jetzt??? Mit dem Ende kann ich leider so gar nix anfangen. Ich kann nur stark hoffen, dass in einem ihrer anderen Engelsbücher der lose Faden nochmal aufgegriffen wird, denn so bleibt es mehr als unbefriedigend.
Wer sich schon von den Engeln hat verzaubern lassen, der sollte auch hier zugreifen. Eine kleine aber doch feine Story um die himmlischen Wesen, die den Fans von Jeanine Krock sicher Freude machen wird.