Bücher mit dem Tag "judenverfolgung"

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659 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.645)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Bücherdiebin" von Markus Zusak ist eine liebevolle Erinnerung an Menschen, die in einer Zeit gelebt haben, in der die Gnade des Überlebens von Boshaftigkeit gezeichnet war. Die Macht der Worte mit ihren Licht- und Schattenseiten und der Umgang damit nehmen dabei eine ganz wichtige Rolle ein. Auch andere tiefsitzende Themen kommen darin sehr gut zum Vorschein, der Tod als Erzähler bringt außerdem sehr passende philosophische Ansätze mit. 

    In dieser Erzählung durfte ich die Hauptprotagonistin Liesel ein Stück weit in ihrem Leben begleiten. Dem Autor ist es dabei besonders gut gelungen, dass ich mich als Leser sehr gut in die Protagonisten und die Zeit hineinversetzen konnte. Es gab viele Momente, in denen hinter jeder Seite die Angst herrschte und auch andere Gefühle wie Traurigkeit, Freude, Fassungslosigkeit und Erleichterung haben mir diese Zeit, in der die Geschichte spielt, so nahe gebracht. Die Reaktionen der verschiedenen Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, sie entsprachen ihrem Wesen. Das gesamte Buch ist in 10 Überkapitel unterteilt, welche jeweils noch mehrere Unterkapitel enthalten. Das finde ich persönlich immer angenehm beim Lesen, da ich dadurch nach einer kleinen Pause leichter in die Geschichte zurückfinden kann. 

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen bei diesem Buch auch langweilen könnten, da es so gesehen keine krassen Plott-Twists gibt (zumindest nicht so wie es sich vielleicht viele wünschen würden) und auch die Seitenanzahl für jemanden, der nicht so viel liest, sehr groß ausfallen bzw. es vielleicht zu langatmig werden könnte. Natürlich passiert schon sehr viel in Liesels Leben, für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Aber ich glaube, dass es schon auch das Interesse für die Betroffenen und/oder diese Zeit braucht, damit man das Herzstück, die Botschaft dahinter, so richtig gut erkennen oder vielleicht eher fühlen kann. 

    Die Kunst der Erzählweise und die Protagonisten mit ihrer Art die Geschehnisse aufzunehmen bzw. damit umzugehen, machen dieses Werk für mich zu einem Symbol von aufrichtiger Anteilnahme an jedem, der den Nationalsozialismus in all seiner Grausamkeit erlebt hat. Denn man beginnt durch diese Geschichte, sich im Detail mit der Struktur dieses Themas auseinandersetzen. Der Autor gibt den fiktiven und doch so echten Zeitzeugen nicht nur eine Stimme, er bringt (wie bereits gesagt) auch viele philosophische Ansätze in das Thema mit ein und bricht absolute Meinungen, indem er dem Leser verschiedene Perspektiven eröffnet. Ich hatte bei meinem Exemplar von ,,Die Bücherdiebin" am Ende der Geschichte extra Bonusmaterial, in dem mir nochmals aufgezeigt wurde, wie vielschichtig diese Erzählung ist. Gerade wenn man mit jemanden über dieses Buch sprechen möchte, geben diese letzten Seiten gute Anregungen für eine interessante und lehrreiche Diskussion. Man findet darin auch ein Interview mit dem Autor, in dem er nochmals auf die Hintergründe zu der Entstehung dieses Buches eingeht. 






  2. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.729)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  3. Cover des Buches Winter der Welt (ISBN: 9783404169993)
    Ken Follett

    Winter der Welt

     (807)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Jeder der ein Buch über dieses dunkle Kapitel der Weltgeschichte liest, weiß, was er zu erwarten hat. Dennoch möchte ich eine kurze Triggerwarnung vorwegstellen. In dem Buch werden diese  Punkte doch recht deutlich dargestellt:

    Vergewaltigung von Frauen

    Mord und Misshandlung von Menschen und Volksgruppen u.a. Behinderte, Juden, Homosexuelle


    Kommen wir nun zur eigentlichen Rezension. Das Cover ist trist und grau gehalten, passend zum Winter und der grauen, düsteren Zeitspanne. Der Schreibstil ist umfassend und enthält diverse Details, welche die unheimliche Rechercheleistung untermauern. Historische Momente werden Dargestellt, als wäre man vor Ort und man fühlt mit ihnen. Es gab Momente, bei denen ich mich als deutscher schäme, dass Deutschland mal für sowas verantwortlich war. Es gab Momente, da war ich von der beschriebenen Brutalität geschockt und mir klar machen musste, dass es leider damals wirklich so war. Aber es gab auch glückliche Momente in der Zeit. Man durchlebt jene Berg und Talfahrt, die damals vorherrschte. Aber was ich am wichtigsten für so ein Werk finde ist, dass es aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet wird und die sich regelmäßig abwechseln. So erfährt man einiges über die russischen Verhältnisse als auch über die britischen und amerikanischen. Das sind nämlich eben jene Ansichten und Umstände, von denen man im Geschichtsunterricht am wenigsten von mitbekommt, da dort insbesondere Deutschland und seine Umstände im Vordergrund stehen. 

    Abschließend möchte ich sagen, dass es ein wunderbares Buch ist, jedoch etwas Vorkenntnisse über den Ablauf und die damaligen Verhältnisse angebracht sind, um das Beschriebenen der Realität zuordnen und in den entsprechenden Kontext einordnen zu können.

  4. Cover des Buches Das Mädchen, das den Himmel berührte (ISBN: 9783404167777)
    Luca Di Fulvio

    Das Mädchen, das den Himmel berührte

     (475)
    Aktuelle Rezension von: Christin87

    1515: Mercurio, Benedetta und Zolfo kämpfen als Straßenkinder und Trickbetrüger in Rom ums Überleben. Jeder ist sich dabei selbst der Nächste. Bis zu dem Tag, an dem ein Überfall schief geht und Mercurio glaubt, einen jüdischen Kaufmann umgebracht zu haben. Daraufhin flieht die kleine Gruppe ins weit entfernte Venedig. Schon auf dem Weg dorthin haben sie lebensverändernde Begegnungen. Während Mercurio an das jüdische Mädchen Guiditta sein Herz verliert, und damit Benedetta in glühende Eifersucht treibt, schließt sich Zolfo einem Hassprediger-Mönch an, dessen Lebensinhalt es ist, die Juden aus der Welt zu schaffen.

    In Venedig angekommen, werden sich ihre Wege und die Fronten an denen sie kämpfen radikal trennen. Aus Freunden werden erneut Gegner und ihre Intrigen entscheiden über Leben und Tod. Und dann ist da ja auch noch der totgeglaubte jüdische Kaufmann, der auf Rache sinnt.

    Es ist mit seinen 973 Seiten wahrscheinlich das dickste Buch, an das ich mich je herangetraut habe. Deswegen habe ich zu Beginn auch inständig gehofft, dass es eine flüssig zu lesende Story ohne Längen sein möge und ich nicht in einem Kampf mit mir selbst Ende. Und Gott sei Dank hat das Buch genau diese Hoffnung, trotz des historischen Umfelds und der schwierigen behandelten Themen, erfüllt.

    Die Geschichte ist eine Komposition aus geschichtlichen Fakten (ich war schockiert darüber, dass Juden auch damals schon gelbe Hüte, anstatt 415 Jahre später gelbe Sterne, tragen mussten und in das erste Ghetto der Geschichte gepfercht wurden) und fiktionalen Charakteren. Dabei trägt jede der Personen einen wichtigen Teil zur Spannung des Plots bei, sodass man trotz der Vielzahl nie den Überblick verliert.

    Die Umgebung ist Teils so gut beschrieben, dass man sie förmlich riechen kann und froh ist, dass man sie nicht riechen muss! ;-) 

    Den etwas vorhersehbaren Hexenprozess am Ende empfand ich als einziges als kleine Schwäche, weil eben schon so oft beschrieben. Auf der anderen Seite ist es aber eben ein wichtiger, trauriger Fakt dieser Zeit und gibt Mercurio seinen großen Showdown.

    Mercurio ist im Übrigen sowieso die Figur gewesen, von der für mich alle Handlungsstränge ausgehen und wieder hinführen, sodass sich mir nicht so recht erschlossen hat, warum der Titel einem der Mädchen gewidmet ist. Die Auflösung ist eine süße Anekdote, aber eben nicht prägend für das gesamte Buch.

    Unterm Strich hatte ich mit dem Buch vier sehr schöne, interessante Wochen und gebe ihm deshalb 4 Sterne.



     

  5. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.768)
    Aktuelle Rezension von: xoxorishixoxo

    Habe damals den Film in der Schule halb gesehen und war nicht begeistert. Der Altersunterschied war wirklich abartig. Doch das Buch hat mir nochmal einen anderen Eindruck geben können. Fand den Aspekt trotzdessen nicht gut, aber man konnte sich so gut in die Lage eines Pubertären Jungen vorstellen. Die Beziehung war sehr holprig und sehr toxisch, was jedoch Realität für viele ist ! Mich hat sie sehr oft aufgeregt, da sie emotional so unreif war, doch die Geschichte nimmt noch eine 360° Wendung. Der Prozess zeiht sich teilweise in die Länge, aber man war gefühlt dabei. Das Ende hat es nochmals gerettet. Sehr Emotional und sehr gut beendet. FAZIT: Der Erste Eindruck täuscht oft ! 

  6. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  7. Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783733507275)
    John Boyne

    Der Junge im gestreiften Pyjama

     (2.334)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    "Der Junge im gestreiften Pyjama" von John Boyne ist ein Buch, das den Leser mit einem anderen Blickwinkel auf die Sicht der Dinge und des damaligen Schrecken des Nationalsozialismus durch die Handlung führt. Die Geschichte wird nämlich aus der Sicht eines unbedarften neunjährigen Jungen erzählt. Dies macht den Schreibstil zwar einfach und zugänglich, bringt meiner Meinung nach jedoch auch eine gewisse Naivität in der Darstellung des Hauptcharakters Bruno mit sich.

    Um was genau es in dieser Geschichte geht, ist dieses Mal schwer zu beschreiben. Normalerweise gebe ich an dieser Stelle die Inhaltsangabe wieder, aber bei diesem Buch  ist es wohl besser, wenn man vorher nicht weiß, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich kurz und knapp auf eine Reise mit dem Jungen namens Bruno. Früher oder später kommt der Leser zusammen mit Bruno an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt... 

    Brunos kindliche Unschuld steht im starken Kontrast zu den schrecklichen Ereignissen, die sich um ihn herum abspielen. Ich fand die Idee äußerst interessant, den Nationalsozialismus zur Abwechslung mal aus rationalen Kinderaugen heraus zu betrachten. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob Bruno nicht ein klein wenig zu blauäugig dargestellt ist, um wirklich glaubhaft zu wirken?! Der jeweilige Eindruck bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen. 

    Außer Bruno und Schmuel wirken die restlichen Charaktere der Geschichte eher wie Schatten, die durch die Ereignisse huschen. Der Handlungsverlauf selbst ist zwar kreativ, unterscheidet sich aber immer wieder von den uns bekannten historischen Fakten. 

    Zudem finde ich es schwierig, das Buch für zu junge Leser zu interpretieren, da die Themen und Ansichten bei näherer Hinsicht doch recht komplex sind.

    Eine mir wiederkehrende Frage beim Lesen war übrigens auch, warum die Dinge eigentlich nicht beim richtigen Namen genannt werden?! Dieser Umstand ist für mich einfach nicht stimmig, in Hinsicht auf Brunos Alter. 

    Das Ende des Buches ist schlussendlich sehr erschütternd und lässt den Leser mit viel Raum für Interpretationen zurück. Tatsächlich hätte nicht mal ich mit diesem Ausgang gerechnet.

    "Der Junge im gestreiften Pyjama" ist demnach eine nachwirkende Geschichte über die Freundschaft zweier Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch gleich sind. Es ist eine Geschichte, die eine traurige Wahrheit ohne Schuldzuweisungen erzählt und viel zwischen den Zeilen spricht. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass wir die Welt viel öfters einmal mit den Augen eines Kindes betrachten sollten. 

  8. Cover des Buches Solange am Himmel Sterne stehen (ISBN: 9783442381210)
    Kristin Harmel

    Solange am Himmel Sterne stehen

     (796)
    Aktuelle Rezension von: sollhaben

    Wow, was für eine Geschichte. Sie hat mir gezeigt, warum ich gerne lese.


    Roman auf zwei Zeitebenen, der eine sehr traurige Geschichte aus dem besetzten Frankreich 1942 erzählt und einen Bogen iin die Gegenwart schlägt.


    Die historisch erwähnten Ereignisse musste ich sofort nachrecherchieren und diese wurden bestätigt. 

    Doch nicht nur der Strang in der Vergangenheit ist bewegend. Auch die Gegenwart überzeugt mit Tempo und gutem Erzählstil. 


    Was für ein toller Einstieg ins Lesejahr 2024

  9. Cover des Buches Alles ist erleuchtet (ISBN: 9783462304886)
    Jonathan Safran Foer

    Alles ist erleuchtet

     (525)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich habe zuerst den Film gesehen, zu dem das Buch als Vorlage diente; und dieser hat mir ausgesprochen gut gefallen. Normalerweise ist man von der filmischen Umsetzung eines literarischen Werkes enttäuscht, im vorliegenden Fall war es gerade umgekehrt.

    Die Geschichte eines jungen jüdischen Amerikaners (Jonathan Safran Foer), der in die Ukraine fährt und sich dort mit Hilfe eines radebrechenden, machohaften Reiseführers und dessen "blinden" Opa als Fahrer, nebst "Blindenhund" auf die Suche nach der Vergangenheit seines eigenen Großvaters macht, ist im Buch als eine der vier Handlungsstränge enthalten.

    Daneben geht es um die Geschichte von "Brod", die dem gleichnamigen Fluss "entspringt", als ihre Eltern im Jahre 1791 dort mit Fuhrwerk in den Fluten versinken; des weiteren um die Geschichte der Heirat von Jonathans Großvater vor Zerstörung des Schtetls um 1940 und um die Kommentare von Alex, dem ukrainischen Reisebegleiter von Jonathan, der scheinbar diese Geschichten Korrektur ließt.

    Ganz schön verwirrend und so kam es mir beim Lesen auch durchgehend vor. Hätte ich zuvor den Film nicht gesehen, hätte ich bezüglich Orientierung wohl auch gewiss einige Probleme gehabt. Nun, das mag "innovativ" sein, aber meinem Lesevergnügen zumindest nicht zuträglich.

    Natürlich sind alle Geschichten miteinander verwoben und auch Alexs Großvater ist involviert. Ein bisschen dick aufgetragen, wie ich finde.

    Negativ aufgestoßen ist mir auch die unnötig obszöne Sprache, die in manchen Passagen benutzt wird.

    Fazit: Insgesamt kein wirklich schlechtes Buch. Aber es kommt halt wie ein besonders bemühtes Erstlingswerk eines noch nicht ganz ausgereiften Schreiberling rüber.

  10. Cover des Buches Die Wohlgesinnten (ISBN: 9783833306280)
    Jonathan Littell

    Die Wohlgesinnten

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nach der großen Ankündigung und dem großen Erfolg in Frankreich konnte man sehr gespannt sein. Der Autor hat wohl die nötige Distanz um dieses >Eisen< anzupacken. Leider passiert dann sehr wenig. Lobenswert ist die genaue Recherche und das Aufarbeiten von Zahlen und Orten, aber Ereignisse werden zum Teil nur gestreift und das Buch wird bald langweilig. Es ist sehr enttäuschend, man kann fast von einem Machwerk sprechen denn von all dem angekündigten, versprochenen ist nichts übrig. Es wird soviel angepackt, aber dann plötzlich fallen gelassen und der Autor nimmt seine Erzählfäden oft nicht mehr auf und so ist es nicht interessant, nicht brisant, nicht aufklärend oder aufrüttelnd, sondern einfach nur langatmig, langweilig und überhaupt nichts sensationelles.

  11. Cover des Buches Die letzte Jüdin von Würzburg (ISBN: 9783499268038)
    Roman Rausch

    Die letzte Jüdin von Würzburg

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Ela1993

                


     Historisch gesehen sehr interessant zu lesen. Gerade die Fakten, die zwischen einzelnen Kapiteln hervorgehoben sind und reale historische Begebenheiten darstellen, sind sehr informativ gestaltet. Als Wahl-Würzburgerin hatte ich bislang keinerlei Kentnisse zu dieser dunklen Zeit des Mittelalters. Gerade wenn man die Orte kennt, an denen das Buch spielt, macht es die Geschichte noch realer
  12. Cover des Buches Die Kathedrale des Meeres (ISBN: 9783328103134)
    Ildefonso Falcones

    Die Kathedrale des Meeres

     (525)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Zuallererst, Die Säulen de Erde hat mir nicht gefallen. Die Kathedrale des Meeres ist streckenweiße super spannend und historisch dicht erzählt, aber es gibt so viel überflüssiges, soviele brutale Schilderungen, Sexszenen, Gewalt und unnötig in die Länge gezogene Gemetzel. Das ermüdet dann leider und ist viel zu lang


  13. Cover des Buches Die Mittagsfrau (ISBN: 9783596510993)
    Julia Franck

    Die Mittagsfrau

     (398)
    Aktuelle Rezension von: graphida

    Es ist ein Buch, das lange auf  meiner Buchliste stand, es wurde von vielen Seiten gelobt und ich war sehr gespannt.

    Allerdings ist es auch eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe.
    Ein Vater, der sich als Kriegsheimkehrer nicht der Familie sondern einer anderen Frau zuwendet,  ein am Bahnhof von der Mutter zurückgelassenes Kind, vergewaltigte Frauen, eine Sprache die mich überhaupt nicht mitnimmt. 

    Ich möchte eintauchen in eine Geschichte, die durchaus anspruchsvoll sein darf. Viele Bücher aus den Kriegsjahren und der Nachkriegszeit habe ich gelesen, viele waren schwerverdaulich, aber diesem konnte ich nichts abgewinnen.

  14. Cover des Buches NSA - Nationales Sicherheits-Amt (ISBN: 9783404179008)
    Andreas Eschbach

    NSA - Nationales Sicherheits-Amt

     (335)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Andreas Eschbach spielt in seinem Thriller  “NSA – Nationales Sicherheits-Amt” mit der Idee, dass es in der Zeit des Dritten Reichs bereits die perfekte Überwachungstechnik gegeben hat. Im 19. Jahrhundert hat sich in Großbritannien eine mechanische Computertechnik entwickelt, die zu Beginn des 20. Jahrhundert elektrisch wurde. Unter der Prämisse, Charles Babbage hätte seine analytische Maschine tatsächlich gebaut, entstand ein dem Internet vergleichbares Netzwerk, das in groben Zügen nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie das uns bekannte Internet und das die gleichen  Konsequenzen nach sich zog. In Eschbachs Alternativwelt ist die Entwicklung von Smartphones, bargeldlosem Zahlen per Handy, Handyortung bereits vor der Machtergreifung Hitlers vorhanden. Dabei verknüpft der Autor historische Fakten der deutschen Geschichte von 1933 bis 1945 mit der Technologie des Internets und Mobiltelefone unserer Zeit. Aufgrund der totalen Überwachung können alle Geldströme lückenlos nachverfolgt werden. Niemand kann sich mehr verstecken und dem Zugriff von SS und Wehrmacht entziehen. 

    Programmieren ist Frauensache!

    Die Aufgabe, die eigene Bevölkerung flächendeckend zu überwachen ist die Aufgabe des NSA, des Nationalen Sicherheitsamtes, in dem die junge Helene Bodenkamp als Programmstrickerin arbeitet. Programme werden gestrickt, denn Programmieren ist Frauensache. Hier geht sie 1942 in Weimar ihrer Arbeit nach, ohne viel über die Konsequenzen nachzudenken. Das Buch startet sehr verstörend mit einem Szenario, in dem der Autor gleich historisch bekannte Ereignisse mit einbaut. Ein von Helene entwickeltes Programm wird getestet. Mit Hilfe von Datenabgleichen werden  mittels Kontobewegungen und Kalorienverbrauchstabellen eventuelle Verstecke von untergetauchten Personen ausfindig gemacht. Das Programm wird Heinrich Himmler vorgestellt und als zu demonstrierende Stadt zufällig Amsterdam ausgewählt. Als dadurch jüdische Familien wie die von Anne Frank aufgespürt und deportiert werden, merkt Helene bestürzt zum ersten Mal, was sie mit ihren herausragenden Programmierkünsten anrichtet. Ihr Vorgesetzter, der Analyst Eugen Lettke verfolgt mit den Kenntnissen, die er aus den Datenabfragen ziehen kann, seine persönlichen Interessen. 

    Misogynie und Fahnenflucht

    Danach wird erstmal das Tempo rausgenommen und in einem Rückblick die historische Entwicklung bis etwa 1938 dargestellt. In über 200 Seiten werden auch unsere Hauptfiguren Helene und Eugen ausufernd vorgestellt und wir  erfahren alles über ihre Kindheiten und wie sie zum NSA gekommen sind. Für meinen Geschmack war dieser Erzählstrang viel zu lang. Helene Bodenkamp, Tochter eines Arztes ist gezeichnet als das klassische Klischee der grauen Maus. Bescheiden, naiv mit analytischem Verstand besitzt sie ein großes Talent zum Programmieren. Eugen Lettke ist der Antagonist, er ist durchtrieben, menschenverachtend und ein brutaler Sadist mit Mutterkomplex. Seit er in seiner Jugend von einer Gruppe junger Mädchen gedemütigt wurde, ist er auf Rache aus. Sein Job bei der Behörde ermöglicht es ihm, diese Frauen aufzuspüren, kompromittierende Geheimnisse herauszufinden, sie damit zu erpressen und zum Sex zu zwingen. Dabei wird oft erwähnt, dass der Opportunist kein ideologisch überzeugter Nazi ist, ihm geht es nur um seine zutiefst misogyne Rache an den Frauen. Die vielen Vergewaltigungsszenen waren für mich schwer zu ertragen und dienten nach meinem Empfinden lediglich dem Schockeffekt. Eschbach, der die Handlung in der dritten Person abwechselnd von Helene und Eugen berichtet, wählt in den Fällen sexueller Gewalt grundsätzlich die Täterperspektive. Dabei fand ich Formulierungen wie „es jemanden besorgen“ oder „jemand hart ran nehmen“ problematisch. 

    Die schüchterne, unpolitische Helene, die sich bisher fraglos in das vorgeschriebene Rollenmuster eingefügt hat, lernt einen Mann kennen und verliebt sich. Als dieser Arthur Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich bei ihr Zweifel am System und sie hilft ihm. Da es für das NSA ein leichtes wäre, ihn ausfindig zu machen, braucht Helene ihren ganzen Mut und ihre Intelligenz, um das zu verhindern. Ihre dem Nationalsozialismus ergebenen Eltern setzen allerdings alles daran, sie mit einem SS-Offizier zu verkuppeln. Dieser Ludolf von Argensleben, ein überzeugter Antisemit wird derart ekelerregend mit körperlichen Deformationen beschrieben, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Als sich Eugen Lettke die Gelegenheit bietet, verwickelt er Helene in seine Machenschaften und sie wird zu Geheimprojekten höchster Priorität hinzugezogen. Diese hat keine andere Wahl, wenn sie verhindern will, dass ihr Geliebter auffliegt und exekutiert wird. 

    Fazit 

    Andreas Eschbach, der vor allem durch seinen Thriller „Das Jesus-Video“ und der Fortsetzung „Der Jesus-Deal“ bekannt wurde, behandelt in seinem kontrafaktischen Roman ein erschreckendes Gedankenexperiment, was passiert wäre, wenn die Welt ebenso vernetzt gewesen wäre, wie sie es heute ist, mit all den Konsequenzen für Kommunikation, Überwachung, Konsum und Politik. Das macht „NSA“ phasenweise zu einer durchaus beklemmenden Lektüre, die für mich jedoch mit fast 800 Seiten einige Längen aufwies. Dabei fand ich seine deutschen Entsprechungen für uns bekannte Worte im Zusammenhang mit digitaler Technik durchaus passend. Das Internet ist das Weltnetz, Computer heißen Komputer und Server Datensilos. Es gibt schnurlose Telefone, genannt Volkstelefone oder kurz VoTels und E-Mails sind Elektrobriefe.

    Dabei sind Sprache und Erzählstil eher schlicht und wenn es um die Liebesgeschichte geht, zum Fremdschämen. Die Charaktere waren mir zu stereotypisch gestaltet, die Handlung stellenweise zu rührselig oder platt und dadurch wurde das Potential der Grundidee nicht ausgenutzt. Das größte Problem war für mich, dass die Grausamkeiten der Nationalsozialisten leider nur dem vordergründigen Thrill dienten sowie die größten Verbrechen unserer Geschichte perfide ausgeschlachtet wurden und ich das Gefühl nicht los wurde, dass sich an dem Leid der Opfer bedient wurde. 

    Bewertung: 2,5

  15. Cover des Buches Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (ISBN: 9783518467268)
    Amos Oz

    Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Eigentlich hatte ich nie vor, dieses Buch zu lesen. Schlussendlich tat ich es trotzdem und zwar für die Weltreise-Challenge. Also liess ich mich von Amos Oz durch Jerusalem und seine Geschichte führen. Es war kein Flop, obwohl ich mich doch etwas durch das Buch quälen musste, und das ist schon mal nicht schlecht.

    Grundsätzlich bin ich nun froh, sagen zu können, dass ich ein Buch von Amos Oz gelesen habe. Dazu auch noch sein wohl bekanntestes. Am meisten gefielen mir die einzelnen Passagen, in denen es um die Literatur und Amos' intellektuelle Familie ging. Also vor allem der Anfang hat es mir doch sehr angetan.

    Doch schlussendlich hat sich das Buch für mich zu sehr verzweigt, aber damit hatte ich schon gerechnet. Vielleicht war meine Lektüre somit eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wobei ich wie schon gesagt, vom Anfang sehr begeistert war. Aber mit der Zeit liess meine Faszination merklich nach und ich blieb eigentlich nur wegen ein bisschen Faktenwissen und der Challenge dabei.

    Sprachlich bewegt sich Oz auf einem Niveau, das seinem Ruf gerecht wird. Ein präziser Schriftsteller, sehr begabt, ein Talent, welches aus seinem familiären Umfeld gewachsen ist. Wer in eine solch akademische Familie hineingeboren wird, dem liegt das Spielen mit den Worten wahrscheinlich im Blut. Dennoch war es ermutigend zu erfahren, dass auch jemand wie ein Amos Oz Mühe hatte. Deshalb war es auch wieder das Ende, das mich nach längerer Durststrecke wieder mitnahm.

    Ich bin froh, dass ich das Buch durch habe. Trotz meines Mühsals war die Lektüre nicht vergebens. Viele schöne Textzeilen warten darauf, niedergeschrieben zu werden. Ausserdem habe ich einiges über die Geschichte Jerusalems und Israels lernen können. Kein Buch ist vergebens und dieses schon gar nicht.

    Bücher wie "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" tun gut, auch wenn man sich durch sie durchkämpft. Auch dann, wenn man die Handlungen der Figuren nicht versteht. Nicht versteht, wie sie oft nicht zufrieden sein können, wenn sie doch ein Leben leben, das ich auch gerne hätte. Aber jeder kämpft mit seinen Geistern, auch das lehrt uns Oz. Manchmal sind sie auch zu stark, dies zeigt das prägende Erlebnis des Todes der Mutter, das an unterschiedlichen Stellen thematisiert wird.

    Ein eindrückliches Buch mit starkem Charakter. Ein Buch, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotz aller Unwirtlichkeiten. Deshalb prädestiniert wie kein zweites, um Israel zu repräsentieren.
  16. Cover des Buches Schachnovelle (ISBN: 9783755769965)
    Stefan Zweig

    Schachnovelle

     (1.449)
    Aktuelle Rezension von: megalon22

    Eine kurzweilige Novelle, die jedoch im Gedächtnis bleibt.

    Auch wenn ich kein besonderer Schachspieler bin und mich dieses allseits bekannte Brett - und Denkspiel eigentlich kaum interessiert, konnte mich dieses Buch ungemein fesseln und hätte auch zum Schluss gerne noch weitergelesen. 

    Hier werden die Lebensgeschichten zweier herausragender Schachspieler auf ungeschönte Weise erzählt. Zwei Personen, die unterschiedlicher kaum nicht sein könnten, am Ende aber dennoch gegeneinander antreten. 

    Insbesondere die Passage, in welcher "Doc. B" in seiner Gefangenschaft zum Schachspiel kommt und sich daraus eine manische Sucht entwickelt, fand ich sehr spannend und interessant erzählt.

    Auf alle Fälle eine schöne Geschichte von S. Zweig. 

  17. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783837133561)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (257)
    Aktuelle Rezension von: Nelebooks

    Inhalt (LB): "Liesel lebt während des Zweiten Weltkrieges bei Pflegeeltern in der Himmelstraße in Molching, wo sie die Juden nach Dachau ziehen sieht und die Bombennächte über München erleidet. Das Mädchen überlebt, weil der Tod – in dieser Zeit beschäftigter denn je und Erzähler dieses außergewöhnlichen Romans – Liesel in sein Herz geschlossen hat. Sie und die Menschen aus der Himmelstraße."

    Cover: Das Cover ist das Cover des Films bei meiner Ausgabe. Ich finde es ansprechend und passend, alles abgebildet, was es braucht: Mädchen, Buch, Krieg/Zerstörung. Damit finde ich das Cover gelungen.

    Charaktere: Liesel ist ein mir grundsätzlich sympathisches Mädchen und ich habe sie gerne in dieser Geschichte begleitet. Rosa scheint zu Anfang nicht sehr sympathisch, aber das ändert sich dann schnell, eben eine Person die man erst näher kennenlernen muss. Hans war mir dagegen von Anfang an sympathisch. Aus Rudi wurde ich die ganze Zeit nicht richtig schlau, aber unsympathisch ist er nicht. Max habe ich irgendwie gar nicht so richtig kennengelernt, sondern eher etwas distanziert beachten können.

    Meinung: Gesprochen fand ich das Hörbuch sehr gut. Ich bin gut in die Geschichte hineingekommen. Zu Anfang ist es eben recht traurig, dass Liesel in eine Pflegefamilie kommt, aber dort geht es ihr dann ja ganz gut. Die Bücher spielen hier immer wieder eine Rolle. Es fängt mit einem Buch an, dann eine Zeit lang nichts und dann regelmäßiger. Die Freundschaft zu Rudi ist hier auch wichtig. Das Ganze mit den Juden und dem Krieg ist natürlich interessant, aber auch traurig und erschreckend. Generell eine interessante Geschichte, die ich weiterempfehlen kann. 

  18. Cover des Buches Jeder stirbt für sich allein (ISBN: 9783746767086)
    Hans Fallada

    Jeder stirbt für sich allein

     (315)
    Aktuelle Rezension von: Sonja_Schmitz1

    Durch Zufall bin ich auf Fallada und dieses Buch gestoßen.

    Es ist eine sehr gut erzählte, tragische Geschichte über den Krieg, Hitler, den Widerstand und die Menschen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit weitere Fallada Bücher lesen. 

  19. Cover des Buches Wir waren doch so jung (ISBN: 9783945025437)
    Jennifer Riemek

    Wir waren doch so jung

     (25)
    Aktuelle Rezension von: MissRose1989
    Jakob und Annie sind Juden in Aachen in der Zeit des Nationalsozialismus. Jedem, der sich mal ansatzweise mit dem Thema beschäftigt hat, weiss, welchen Anfeindungen Juden in diese Zeit ausgesetzt waren und wie hart in der Öffentlichkeit mit ihnen umgegangen wurde. Da war das Tragen des "Judenssterns" noch das Harmloseste. Der Judenstern findet sich auch auf dem sonst schlichten Cover des Buches wider, sonst ist der Cover eher grau gehalten. Die alter deutsche Schrift, die für den Titel genutzt wurde, hebt sich von sonstigen Covern ab, macht das Cover aber interessant. Jakob ist gerade 14 Jahre alt und erlebt immer wieder, sie mit Juden und auch mit ihm umgegangen wird, weil er eben Jude ist. Dieser Art der Repressalien verkraftet er nur schön, nur die Liebe zu Annie und eine alte Goldmünze seines Opa helfen ihm, die Zeit, die jahrelang mit Schikanen und Verspottung andauernd wird, zu überstehen... Mit Jakob und Annie schaffen Kuhn und Riemek zwei starke Charaktere, die man sofort ins Herz schliesst, weil sie einfach Opfer ihrer Zeit sind, doch sie finden sie mit der Opferrolle nicht einfach so ab. Das macht sie zu sehr starken Menschen in einer für Deutschland unrühmlichen Zeit.  Natürlich muss man sagen, dass das Thema Holocaust in Bücher nichts neues ist, aber gerade die Verbindung zwischen der fiktiven Geschichte, die gar nicht so sehr von den realen Grundlagen abweicht, gekoppelt mit dem Beleg der historischen Fakten macht es schon zu etwas besonderem.  Die Art, wie die Geschichte durch die Autoren Kuhn und Riemek erzählt werden, ist sehr feinfühlig und macht das Grausame, was in der Zeit besonders gegen die Juden gerichtet wurde, begreifbarer und für den Leser entwickelt sich eine neue Art von Verbundenheit mit Jakob und Annie. Man spürt richtig, dass die Autoren eben nicht nur eine einfache Geschichte schreiben wollten, sie haben ein Buch geschrieben, was nicht nur die Fakten sondern auch durch das Herzblut der Autoren überzeugt. Die Handlung des Buches basiert auf wahren Gegebenheiten, welche im Buch immer wieder belegt werden und so die Geschichte zweier Aachener Familien zwischen 1934 - 1945 erzählt, die einfach geprägt durch die Zeit und durch die Umgebung werden und dabei selber nicht viel dagegen tun können, was mit ihnen gemacht wurde.  Besonders an den Buch ist, dass die Aussagen der Zeitzeugen im Anhang wirklich nochmal durch die Autoren belegt werden und sogar Kurzbiografien der Zeitzeugen im Anhang niedergeschrieben sind, wodurch die Authentizität des Buches nochmal gewaltig gewinnt. 

    Fazit: Die Geschichte rund um Jakob und Annie und deren Familien wird von Michael Kuhn und Jennifer Riemek mit viel Feingefühl erzählt, trotzdem bekommt man beim Lesen leichte Beklemmungen, da alleine das allgemeine Wissen über das Leben der Juden in der Zeit unter den Nationalsozialisten gepaart mit der Geschichte, die auf Zeitzeugenaussagen und Dokumenten basiert, ein konkretes Bild des Lebens der Beiden gibt. Durch das Belegen der Geschichte durch Zeitzeugen und Dokumente wird die Geschichte noch tiefgreifender und berührt den Leser anders als eine fiktive Geschichte. 

  20. Cover des Buches Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten (ISBN: 9783956867842)
    Morton Rhue

    Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten

     (2.323)
    Aktuelle Rezension von: lolbuecher

    Hab am Anfang etwas gebraucht mich an die Art des erzählens zu gewöhnen und den Schreibstil, aber dann bin ich schnell durchgekommen.  


    Die Darstellung der Schüler und ihrer Reaktionen auf "Die Welle" erschien mir manchmal etwas unglaubwürdig und oberflächlich. Hätte gern mehr über die verschiedene Charaktere und ihre Sichtweise erfahren. Etwas ausführlicher formuliert.


    In dem Buch wird einen aufgezeigt wie schnell man doch dem Gruppenzwang unterliegen kann.


    Zum Ende hin fand ich es etwas zu kurz zusammengefasst und es gab zu viele Probleme, die nicht ausführlich genug behandelt wurden.

  21. Cover des Buches Der Trafikant (ISBN: 9783036959092)
    Robert Seethaler

    Der Trafikant

     (491)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Franz Huchel lebt mit seiner Mutter im Salzkammergut. Als sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verschlechtern, schickt die Mutter ihn nach Wien zu Otto Trsnjek, der eine Trafik betreibt, einen kleinen Tabak- und Zeitungsladen. Dort wird der 17-Jährige zum Lehrling und eignet sich schnell an, was er für die Stammkundschaft wissen muss: Was in welcher Zeitung steht und die jeweiligen Vorzüge der verschiedenen Tabaksorten. Er begegnet Professor Freud und verliebt sich in ein undurchsichtiges Mädchen, das ihn nach der ersten Begegnung sitzen lässt. Seine verwirrenden Gefühle versucht er mit Hilfe des Arztes und Psychologen Freud zu ordnen. Was sich im Hintergrund anbahnte, bricht nun brutal in die kleine Idylle der Trafik ein: Im März 1938 marschieren deutsche Wehrmachtstruppen in Österreich ein.

    Ein sehr berührendes Buch über einen Jungen vom Land, der in der Großstadt seine Unschuld verliert - auf unterschiedliche Weise. "Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass es diesen Buden nicht mehr gab. Weg war der." (S. 236) In diesem Roman wird viel gesprochen und geschrieben. Franzl diskutiert mit seinem Chef und mit Freud, schreibt der Mutter und erhält Antworten von ihr. Das war mir stellenweise etwas zu viel "Theorie", dennoch ist der Roman nicht dialoglastig. Die Handlung schreitet voran und entlarvt dabei immer mehr, dass weite Teile der Bevölkerung den "Anschluss" befürworteten und den unverhohlenen Terror, der sich auf den Straßen breit macht. Die kleine Trafik und ihr Trafikant stehen zunächst für einen Ort, der Weltoffenheit repräsentiert, mit den verschiedenen Tageszeitungen, Meinungen und dem so unterschiedlichen Publikum; später zentriertes es sich symbolisch auf ein kleines Bollwerk. Gab es zwischendrin kleine zähe Stellen, hat mich das Ende wieder komplett versöhnt.

    Die Sprache von Seethaler lässt einen durch die Seiten gleiten und unversehens ist die eindringliche Geschichte nach 250 Seiten zu Ende. Ein Roman, den ich sehr empfehlen kann.


  22. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (767)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Kind 44 war jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und dann durch einen netten Zufall hab ich das Buch dann geschenkt bekommen. Nun lag es aber wieder auf meinem SUB und gammelt da vor sich hin.

    Nun hab ich mir endlich den Mut gefasst und das Buch in die Hand genommen und es hat mich wirklich aus den Socken gehauen.

    Ich dachte natürlich das es hier um harten Toback geht aber ich war nicht auf das vorbereitet.

    Allem voran die Grausamkeit des russischen Staates hat mich komplett aus den Socken gehauen. Mir war nie bewusst unter welchem Druck die Menschen gelebt haben müssen.

    Die Angst zu verhungern oder in ekelhaften Lebensverhältnissen zu leben, war fast an der Tagesordnung.

    Kein Schritt konnte gemacht werden ohne die Angst zu haben, verpfeifen zu werden.

    Wir schreiben das Jahr 1953. Wir befinden uns in Russland und jeder mit ein bisschen geschichtlichen Wissen, hat ein wenig die Vorstellung das es zur Stalins Zeiten nicht so rosig für die Bevölkerung aussah. Auch ich wusste zwar Eckpunkte aber das was das Buch so schonungslos berichtet, war leider bittere Realität. Hunger, Verlustängste und Vertrauensbrüche standen leider auf der Tagesordnung. Eine grausame Welt, die für viele Menschen leider Realität war.

    Zusammen mit dem erfolgreichen Leo Demidow stolpern wir über einen Fall, der grausam genug ist aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Ein Kind ist gestorben, aber niemand will ermitteln. Es war ein Unfall.

    Doch Leo glaub dem ganzen nicht und fängt an selbst zu ermitteln. Nur leider macht ihm das Regime immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Er wird als Verräter gejagt und geächtet.

    Damit beginnt eine knallharte Reise.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, aber leider tröpfelt die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Durch die Grausamkeit des russischen Staates, tretten die Morde fast schon in den Hintergrund. Ein stückweit denke ich das es wollt war, aber Kinder sterben auf grausame Weise und irgendwie niemanden scheint es zu interessieren. 

    Der Tod der Kinder, rückt eigentlich immer etwas in den Hintergrund. Es wird sehr deutlich das der Schwerpunkt eher woanders liegt.

    Es macht das Buch dadurch nicht schlecht aber macht einen stutzig. 

    Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, den der Plotwist hat mich wirklich umgefegt.

    Also wirklich umgefegt.

    Ich hab das Buch kurz weg legen müssen, um damit klar zu kommen.


    Kurzum: Jeder der diese Buch liest muss sich auf einiges gefasst machen.

    Es ist nicht mein Highlight und ich würde es nicht nochmal lesen, aber es hat sich sein Platz in meinem Regal auf jedenfall verdient.

  23. Cover des Buches Flügel aus Papier (ISBN: 9783733501273)
    Marcin Szczygielski

    Flügel aus Papier

     (36)
    Aktuelle Rezension von: HEIDIZ
    Diese berührende Geschichte erzählt von bzw. wird vom Protagonisten Rafal erzählt, der mit seinem Großvater im Warschauer Ghetto des Jahres 1942 lebt. In Not und Elend hausen die beiden in einer kargen Wohnung, müssen dann aber aus dieser flüchten und der Großvater schafft es, es seinem Enkel zu ermöglichen, aus dem Ghetto geschmuggelt zu werden. Zwei Kinder lernt Rafal kennen. Sie tauchen gemeinsam unter und planen die Flucht .....

    Der Schluss ist ein genialer, hätte man besser nicht wählen können. Ich möchte mich dazu nicht äußern, um die Spannung nicht zu nehmen. Lest selbst, Marcin Szczygielski hat ein wahres Meisterwerk geschaffen.

    Mich hat das Buch sehr berührt. Dass es aus Sicht des Jungen zu lesen ist, fand ich sehr gut gelungen. So kann man sich perfekt in die Handllung und die Gefühlswelt Rafals hinein versetzen. Das, was ihm passiert, was sein Leben mit dem Großvater im Ghetto ausmachte, das bisschen Normalität, was man sich erhielt, dass sein Großvater musizierte, um die beiden am Leben zu erhalten, dann sein Instrument verkaufte, um dem Enkel die Flucht zu ermöglich, all das hat mich emotional gefangen genommen. Authentisch lebendig geschrieben, war es während des Lesens, als wäre ich dabei gewesen.

    Gelungener Roman !!!
  24. Cover des Buches 28 Tage lang (ISBN: 9783499266638)
    David Safier

    28 Tage lang

     (566)
    Aktuelle Rezension von: Kado

    '28 Tage lang' von David Safier begleitete mich schon eine Zeitlang und wurde nun endlich von mir gelesen und ich habe es nicht bereut.
    Das Buch hat mich trotz seines schweren und ernsten Themas wunderbar umterhalten. Das lag vorallem an der gut lesbaren Schreibweise und den tollen Protagonistin. Ich mochte alle, vorneweg natürlich besonders Mira und ihre entzückende Schwester Hannah und auch Daniel war mir sehr sehr sympathisch. Ich musste einige Male schwer schlucken und oft sind mir Äußerungen des Unverständnisses über die Lippen gekommen.
    Es spielt 1943 im Warschauer Ghetto. Die Menschen da leben mehr schlecht als Recht und jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Dann allerdings spitzt sich die Lage noch mehr zu und das Ghetto und deren Bewohner sollen ausgelöscht werden. Eine Gruppe Widerständler möchte nicht kampflos aufgeben und lässt sich auf die perfiden Machtspielchen der SS nicht ein. Sie wehren sich.
    Wir begleiten die sechzehnjährige Mira durch Ihr Leben im Ghetto und erleben einige typische Teenie Momente und viele die niemand erleben sollte.
    Ein sehr lesenswertes Buch muss ich sagen. Es gefiel mir wirklich gut und man stellt sich einige mal die Frage...Was für ein Mensch möchtest du sein.

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