Bücher mit dem Tag "jungenbuch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "jungenbuch" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Die unendliche Geschichte (ISBN: 9783522202503)
    Michael Ende

    Die unendliche Geschichte

     (7.009)
    Aktuelle Rezension von: Joas_Foell

    Eine großartige, zeitlose Geschichte über die Macht der Phantasie.

    Mich hat das Buch absolut gepackt, Michael Endes Schreibstil und seine unglaublich große Vorstellungskraft haben mich absolut begeistert. Die geschilderten Welten lassen sich schwer mit anderen Phantasiewelten und dem modernen Pop-Kultur-Fantasy vergleichen. Sie sind auch sehr vielfältig. Von kindlicher Phantasie bis hin zu sehr düsteren Orten wie dem Gelichterland oder der sehenden Hand - Die Reise ist es echt wert. Ich empfand das Buch - als erwachsener Leser übrigens - als sehr kurzweilig.

    Für ältere Kinder (ab 12 Jahren) und Erwachsene, die sich auf Phantasie und Märchen einlassen können, also eine absolute Empfehlung von mir. So toll die Illustrationen der Jubiläumsausgabe sind, empfehle ich allerdings, die nicht illustrierte Ausgabe im Zweifarbdruck zu lesen. Die passt einfach besser zum Konzept des Buches.

  2. Cover des Buches Ghostsitter (ISBN: 9783946425755)
    Tommy Krappweis

    Ghostsitter

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Seitenhain

    Tom ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Doch weil Geschichten über normale Menschen langweilig sind, erbt er eines Tages von seinem Onkel eine Geisterbahn. Der Clou? Die Geister darin existieren tatsächlich und so muss sich Tom nicht nur mit einem Erbschleicher, sondern auch seiner neuen Wahlfamilie aus Vampir, Geist, Mumie, Zombie und stinkendem Plüschhasen arrangieren. 


    Im ersten Band werden natürlich erstmal alle vorgestellt und alles für kommende Abenteuer vorbereitet. Da er nicht ganz so abgedreht und lustig ist wie der 6., bin ich froh, nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen zu haben, denn so hätte ich vermutlich keine Motivation, den zweiten in die Hand zu nehmen. So jedoch weiß ich, dass es noch verrückter werden wird und freue mich auf ein neues Abenteuer in der Schreckensfahrt. 

  3. Cover des Buches Der kleine Lord (ISBN: 9783150206829)
    Frances Hodgson Burnett

    Der kleine Lord

     (262)
    Aktuelle Rezension von: Primrose24

    Der siebenjährige Cedric wächst mit seiner Mutter in einer ärmlicheren Gegend von New York auf. Doch der kleine Junge ist bei allen in der Gegend beliebt, hat er doch ein großes Herz und ein sonniges Gemüt, welches Jedem freundlich gesinnt ist. Als eines Tages der Anwalt eines englischen Grafen vor der Tür steht und verkündet, dass Cedric ein Lord und einziger Erbe des Grafen ist, ändert sich seine Welt jedoch schlagartig. Fortan soll er unter dem Dach seines strengen und unnahbaren Großvaters in England leben. Doch der kleine Lord schafft es sogar das härteste Herz zum Schmelzen zu bringen.  

    Die meisten kennen diese Geschichte wahrscheinlich aus der gleichnamigen Verfilmung, die ein beliebter Weihnachtsfilm ist. Interessant ist jedoch, dass die Geschichte eigentlich überhaupt keinen Bezug zur Weihnachtszeit hat. Andererseits ist die Botschaft des Buches jedoch eine, die sich leicht auch auf die Weihnachtszeit übertragen lässt. Cedric ist ein wundervoller kleiner Junge, der mit seinem großen Herzen und seinem fröhlichen Gemüt allen um sich herum das Beste wünscht. Und so ist alles was er möchte, denjenigen denen es schlecht geht zu helfen. Sein Großmut und seine Freundlichkeit sind es letztlich, die selbst auf den egoistischen und selbstgerechten Grafen Eindruck machen und diesen zu einem besseren Selbst verhelfen. Eine kleine Freundlichkeit kann sehr viel bewirken und manchmal sogar Leben verändern. Na wenn das keine weihnachtliche Botschaft ist.

     

  4. Cover des Buches Chroniken der Weltensucher 2 - Der Palast des Poseidon (ISBN: 9783732000470)
    Thomas Thiemeyer

    Chroniken der Weltensucher 2 - Der Palast des Poseidon

     (129)
    Aktuelle Rezension von: DottiRappel

    Ein neues Abenteuer erwarten einem in diesem Buch. 

    Es ist sehr spannend und actionreich, außerdem finde ich die überraschende Wendung am Ende klasse.

  5. Cover des Buches Rick - Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt (ISBN: 9783551313430)
    Antje Szillat

    Rick - Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Silliv
    Zuerst dachte ich, es wird wieder so eine Art Tagebuch oder Tipps für Streiche sein, aber es hat mich dann doch positiv überrascht. Der Alltag von Rick, der sich in seiner Männer-WG wohl fühlt, bis....
    Toll war für mich die Fantasie, die beide Jungs teilen, als sie zusammen spielen, irgendwie hatte ich das vergessen, das man das als Kind so gut konnte. 5 Sterne
  6. Cover des Buches Miles & Niles - Hirnzellen im Hinterhalt (ISBN: 9783570312834)
    Jory John

    Miles & Niles - Hirnzellen im Hinterhalt

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Moebook
    Die "Miles und Niles" Bücher sehe ich immer häufiger in den Buchhandlungen. Nun wollte ich auch mal die Geschichte dahinter entdecken und Plots über Scherzkekse, Klassenclowns etc. lese ich sehr gerne. Ich erhoffte mir also schöne Lesestunden mit diesem Buch. Auf den Inhalt gehe ich nicht genauer ein, weil dieser schon präzise genug erläutert wird.

    Lesestunden, mhm. Dass es keine Stunden waren, sagt ja denke ich wohl, dass mir dieses Buch wahnsinnig gut gefallen hat. 

    Diesen ersten Band einer Reihe, die man denke ich unabhängig voneinander lesen kann, wird aus der Er-Perspektive erzählt und enthält viele Schwarz/Weiß-Illustrationen.

    An dieser Stelle muss ich ein riesiges Lob an den Illustratoren aussprechen, da wird man - wenn man sich meine künstlerischen Leistungen anguckt - ja richtig neidisch. Aber das bin ich tatsächlich nicht: Ich lobe diese Zeichnungen, weil sie eine Menge Leben in das Buch reinbringen. Genial!

    Ebenfalls sehr gut haben mir der Schreibstil und das Setting des Buches gefallen. Geschichten dieser Art lese ich wahnsinnig gerne, es ist einfach nur lustig mitzuverfolgen, wie die Menschen in die Scherze dieser Charaktere verfallen und sich darüber aufregen. Herrlich!
    Ebenfalls sehr lobenswert ist der Schreibstil, welcher einfach nur flüssig und sehr kindergerecht sowie modern ist. Es mangelt einem nie an Details und spürt die Emotionen und die Gedanken der Charaktere förmlich. Das Buch war extrem schnell durchgelesen, ich saß in einer Buchhandlung, als ich es gelesen habe!!!

    Ich fand es auch sehr lustig, wie in dem Buch Auszüge aus einem Buch enthalten sind, in dem über Kühe erzählt wird. Generell: Eine Kuh als Bürgermeister, da fing das Lachen auch schon an.

    Außerdem genial ausgearbeitet waren Niles und Miles. Ach ja, was für lustige Chaoten. Niles ist eine sehr intelligente Person und keiner würde denken, dass er Streiche spielt. Wie er seine Intelligenz nutzt, um Streiche zu spielen, war einfach nur lobenswert. Es beugt auch dem Klischee vor, dass "Streber", wie er bezeichnet wird, zu nichts in der Lage sind außer zum Lesen. Falsch! Und das merkt man sehr gut an diesem Buch.
    Miles ist neu in die Stadt gezogen, wirkt aber direkt verdächtig. Das ist er schließlich auch, und seine Streiche: auf die würde ich im Traum nicht kommen. Beide wachsen mir einfach nur sehr ans Herz.

    Schlusswort:
    Lustig oder Genial? Was ist dieses Buch nun? Ach, ich kann mich da gar nicht genau festlegen, es ist einfach nur fantastisch. Schnell zu lesen, enthält lustige Charaktere und ist allgemein ein tolles Buch für zwischendurch, bei dem man einfach nur lachen muss. Da vergebe ich nur zu gerne volle 5/5 Sternen

  7. Cover des Buches Knapp vorbei ist auch daneben (ISBN: 9783401505503)
    Jakob M. Leonhardt

    Knapp vorbei ist auch daneben

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Die Ferien sind vorbei, doch Felix hat überhaupt gar keine Lust auf Schule. Zusammen mit seinem Freund Musti überlegt er sich einen Plan, um den Schulbeginn noch weiter zu verzögern. Der Plan geht natürlich gründlich schief und Felix droht ein Schulverweis. Eigentlich würde Felix das nicht weiter stören, doch ausgerechnet jetzt bekommt Fellix´ Klasse eine neue Mitschülerin: Charleen! Felix ist sofort hin und weg und möchte nun natürlich doch auf der Schule bleiben! Und er muss sein Image aufpolieren... 

    Mein Leseeindruck:

    Ich mag die Geschichten rund um Felix und sein chaotisches Leben! Auch dieses Buch aus der Reihe hat mir wieder richtig gut gefallen. Felix ist wirklich ein Chaot; bei und mit ihm ist immer etwas los. Die kleinen Episoden sind meistens lustig, manchmal aber auch unerwartet ernst und tiefgründig. Ich hatte mit diesem Buch auf jeden Fall wieder unterhaltsame Lesestunden! 

    26.11.2023


  8. Cover des Buches Das Phantom der schwimmenden Schule (ISBN: 9783417287509)
    Elke Pfesdorf

    Das Phantom der schwimmenden Schule

     (6)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    Silas ist 12 Jahre alt, als ihn seine Eltern, die als Missionare in Kolumbien arbeiten, nach Deutschland auf eine Schule schicken. Diese Schule ist etwas Besonderes, denn sie ist auf zwei ehemaligen Schiffen untergebracht und nimmt vorwiegend die Kinder von Missionaren auf.

    Es ist Silas` erste Nacht, als er aus dem Schlaf gerissen wird, einen Schwimmring und einen Sack übergestülpt bekommt und sich kurze Zeit später an Deck wiederfindet. Von ihm wird eine Mutprobe verlangt.

    Auch der nächste Tag bringt für Silas einige unangenehme Überraschungen. Weil verschiedene Sachen aus den Kajüten verschwunden sind, bezichtigen mehrere Schüler Silas als einzigen Neuling des Diebstahls.

    Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Die Protagonisten werden gut charakterisiert.

    Silas hat Heimweh. Die Ereignisse des ersten Tages bestärken ihn in seinem Wunsch, die Schule zu verlassen. Am zweiten Tag hat er es satt, nur benutzt zu werden, und wird selbst aktiv. Hubi, der sich eigentlich um Silas kümmern soll, ist ein sehr zwiespältiger Charakter. Er ist für jede Dummheit zu haben, lässt aber gern andere die Suppe ausbaden. Andererseits spielt er sich als Chef im Ring auf. Anna wirkt ausgleichend zwischen den verschiedenen Gruppen. Sie tritt konsequent gegen Ungerechtigkeit auf und verteidigt Silas.

    Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Die Gespräche sind kindgerecht. Nur mit den Verhalten der Erwachsenen war ich nicht immer glücklich. Manche Regeln werden streng durchgesetzt, andere Dinge großzügig übersehen, Ungerechtigkeiten zwar gerügt, aber nicht unterbunden. Die Kinder gestalten eigene Radiosendungen. Dort werden ab und an Gleichnisse aus der Bibel zu Gehör gebracht. Es ist aber noch nicht im täglichen Leben angekommen, dass man daraus lernen und sich entsprechend verhalten sollte. Gut wiedergegeben werden die Emotionen der Kinder. Silas` Angst in der ersten Nacht, sein Mitgefühl mit anderen, Annas Hilfsbereitschaft und Hubis Ehrgeiz gehören dazu. Neue Wortschöpfungen wie Steuermannmützenkleiderhaken sorgen für Humor. Realistisch wird dargestellt, wie Silas nach und nach auch innerlich in der Schule ankommt. Vielfältige Begriffe der Seemannssprache durchziehen die Handlung. Sie werden im Anhang erläutert.

    Die Kapitelnummern stehen im Steuerrad, am unteren Rand jeder Seite schwimmt ein Schiff.

    Das Cover mit den Jungen und dem Schiff stimmt auf die Handlung ein.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es berührt die Themen Freundschaft und Vertrauen, Eigeninitiative und Gemeinschaftssinn.

  9. Cover des Buches Noah und der verlassene Leuchtturm (ISBN: 9783963623714)
    Stefanie Kloft

    Noah und der verlassene Leuchtturm

     (5)
    Aktuelle Rezension von: cho-ice

    „Noah und der verlassene Leuchtturm“ ist ein Spin-Off der „Windvögel“-Reihe von Stefanie Kloft, jedoch gut ohne Vorkenntnisse lesbar und richtet sich außerdem an ältere Leser ab ca. 11 Jahren. 

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht diesmal Noah, dessen Vater bei der Kripo arbeitet. Schon im ersten Kapitel geht es zur Sache: Sein Vater erhält eine Morddrohung, woraufhin dieser Noah kurzerhand an die Nordsee in den Urlaub schickt. Gemeinsam mit seinen Freunden Hannes und Ella (und deren Vater) versucht Noah dort etwas abzuschalten, aber finstere Männer aus Berlin sind ihnen auf den Fersen. Als sie merken, in welcher Gefahr sie schweben, ist es schon zu spät …

    Klingt spannend? Ist spannend! So spannend, dass ich dieses Buch meinem 9-jährigen Jungen bisher nicht vorgelesen habe. Tatsächlich ist es von der Schriftgröße her auch eher ein Buch, das Kinder in der 5. oder 6. Klasse gut selbst lesen können. Meinem Empfinden nach kann es auf jeden Fall mit den bekannten TKKG-Büchern mithalten und ist dabei, z. B. was den Gebrauch moderner Technik in der Geschichte angeht, topaktuell. Wie in den „Windvögel“-Büchern kommt der Glaube an Gott vor, aber es wirkt nicht aufgesetzt oder erzwungen, sondern passt gut in den Kontext. 

    Mir als erwachsener Leserin hat „Noah und der verlassene Leuchtturm“ sehr gut gefallen und ich werde es in 1-2 Jahren sicher meinem Sohn zu lesen geben. Wer ein spannendes Buch für Pre-Teens oder älter sucht, insbesondere auch für Jungen, ist bei Stefanie Kloft einfach an der richtigen Adresse. Große Empfehlung! 

  10. Cover des Buches Das Geheimnis des Kartenmachers (ISBN: 9783401509853)
    Rainer M. Schröder

    Das Geheimnis des Kartenmachers

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Augsburg im September 1489: Der sechzehnjährige Caspar Sebald ist zu Kerker und Pranger verurteilt. Weil er im Atelier seines Meisters das Gemälde des Domkanonikers Servatius von Pirkheim ruiniert hat, soll er auf Befehl des Kirchenmannes zwei Tage im ,,Wasserkerker" und einen Tag lang am Pranger zur Rechenschaft gezogen werden. 

     Die Strafe bringt über ihn und seine Familie derartige Schande, dass sein Vater ihm die Schmach niemals verzeiht. In der heimischen Taverne nur noch geduldet, allein von der Mutter noch geachtet, gelangt er eines Tages über Umwege in die Dienste des Kupferstechers Bartholomäus Wolkenstein - eines freigeistigen, gebildeten und eigensinnigen Mannes, der mit seinen Ansichten über Gott und die Welt nicht gerade zurückhaltend umgeht und sich von daher unter den Kirchenmännern einen guten Freund (Erasmus, den Prior von St. Ulrich), aber auch zwei mächtige Feinde gemacht hat: darunter auch Caspars Feind Von Pirkheim. Als ein Bote und Verbündeter Wolkensteins eines Tages von den Schergen eines portugiesischen Spions überfallen und beinahe getötet wird, bemerkt Caspar, dass sein Meister mehr als nur ein freigeistiger, streitbarer Bürger ist ...


    Meine Meinung:

    DAS GEHEIMNIS DES KARTENMACHERS ist ein stilistisch perfekter, akribisch recherchierter und auf eine sehr intelligente Weise spannender Roman aus der Zeit der Renaissance und der Entdeckung Amerikas - und war der erste Roman aus dem historischen Genre, den ich gelesen habe, und der mein Interesse an der Epoche seiner Handlung geweckt hat. 

    Ich war bereits im Geschichtsunterricht eher an mittelalterlicher und früh-neuzeitlicher Geschichte als an Zeitgeschichte interessiert, der Begriff "finsteres Mittelalter" war mir nie wirklich schlüssig, da ich die jüngere Geschichte mit dem Nationalsozialismus, dem 2. Weltkrieg, der deutschen Teilung und DDR-Diktatur und dem Kalten Krieg immer als eine Spur finsterer empfunden habe als das Mittelalter.

    Von daher begrüße ich sehr, dass Schröder kein "finsteres" Mittelalter-/Renaissancebild zeichnet (wie es z.B. ein Bernard Cornwell oder eine Iny Lorentz gern tun): Bei Schröder gibt es keine lüsternen Mönche, es wird nicht ständig Dreck beschrieben, in den Dialogen hagelt es keine Schimpfwörter, es werden auch keine Schlachten im Matsch geschlagen und obwohl es zwei geistliche "Bösewichte" gibt und die Inquisition thematisiert wird, versteigt sich der Autor nie in den Stammtisch-Ton, der gegen die böse katholische Kirche und die noch böseren Priester hetzt. Das Geschichtsbild ist differenziert. Und vielschichtig.

    Schröders Sicht ist die der kleinen Leute, vornehmlich des Wirtssohnes und Handwerksgehilfen Caspar. Trotzdem werden die großen Themen der damaligen Zeit, wie die Entdeckungsfahrten und Kartographie thematisiert. Die Figuren sind Kinder ihrer Zeit, viele werden aber dennoch sympathisch. Caspar praktisch ab Seite eins, auch wenn er kein strahlender Held ist. Alle Personen haben Ecken und Kanten und niemand ist unfehlbar.


    Manche Rezensenten bezeichneten das Buch als langweilig oder kritisierten, dass es häufig an einem Ort spielt ... 

    Ja. Wer bei dem versprochenen Thema erwartet, dass nach den ersten paar Seiten sofort ein wildes Abenteuer beginnt, oder auf klirrende Degen und spritzendes Blut aus ist, der mag überrascht, mitunter vielleicht auch enttäuscht werden: Denn Rainer M. Schröder lässt seiner Handlung und seinen Figuren Zeit, um zu wachsen, sodass es auf dem Mühlhof auch durchaus mal beschaulicher zugeht - ein Kunstgriff, den nicht jedermann und bestimmt nicht der voyeuristische Cornwell-Leser mag, der aber mMn von wahrem schriftstellerischem Können und literarischer Größe zeugt. Umberto Eco hat auf diese Weise seinen Namen der Rose geschrieben, mit Erfolg! Auch dessen Verfilmung aus dem Jahr 1986 behielt die ruhige, aber intensive Erzählweise bei - wobei mir in den Sinn kommt, dass Sean Connery und Christian Slater auch eine Idealbesetzung für Bartholomäus und Caspar gewesen wären ...

    Und wer die Handlung des KARTENMACHERS verfolgt, dem bietet sich mehr als nur ein Historienabenteuer oder ein kleiner Krimi, sondern auch das Porträt einer Zeit, ein Porträt Deutschlands um 1490, das auf gekrönte Häupter und Schlachten verzichtet. Das goldene Augsburg wird aus der Sicht der Handwerker und Bauern gezeigt, nicht aus der Sicht der Fugger und der Ratsherren.

    Dem Actionfreund bieten sich schließlich doch noch ein paar Degengefechte, wo man merkt, dass Herr Schröder auch über die Waffen und Fechtkunst gründlich recherchiert hat. Wenn er Kämpfe schildert, wird nicht nur gehauen und gestochen und es spritzt Blut - man hierbei hat das Gefühl, der Autor hätte selbst den Degen geführt, so mikroskopisch nahe ist man dran. 

    Beschreibungen sind Schröders große Stärke, ebenso wie intelligente Dialoge und theologische Diskussionen - dabei zeigt sich, wie viel Hirn in diesen Büchern steckt. Aber es mag eben nicht jeder tiefgründige Literatur, so wie auch nicht jeder tiefgründige Filme mag ...


    Einziger Makel: Herr Schröder - wo bleibt die Fortsetzung?

  11. Cover des Buches College Princess (ISBN: B07JF4Q9VX)
    Miranda J. Fox

    College Princess

     (88)
    Aktuelle Rezension von: AmaraSummer

    „College Princess“ erzählt die Geschichte von Zoe Davis und Dorian Wilde. Sie ist die Neue am renommierten Dawson Elite College. Er ist einer der beliebtesten Studenten am Dawson Elite College und der Neffe des Direktors. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Miranda J. Fox geschrieben und ist 2018 als eBook und Taschenbuch im Self-publishing erschienen.

    Sowohl mit Zoe als auch mit Dorian hatte ich anfänglich meine Schwierigkeiten. Erst im Laufe der Geschichte wurden sie mir sympathisch und zumindest bei Zoe ist es mir irgendwann zum Ende hin gelungen mich in sie hineinzuversetzen. Weder Zoes noch Dorians Verhalten konnte ich vollständig nachvollziehen und auch ihre Entscheidungen haben nur teilweise Sinn ergeben. Theoretisch wiesen die beiden Ecken und Kanten auf. Praktisch waren sie aber nicht so ganz überzeugend. Letzten Endes konnten mich Zoe und Dorian zwar unterhalten und irgendwie waren sie auch interessant, authentisch waren sie aber nicht wirklich.

    Ich bin ganz ehrlich. Die Grundidee der Geschichte ist jetzt nichts Neues. Ich gebe aber zu das ich solche Geschichten gerne lese, wenn die Grundidee gut umgesetzt wurde. Leider trifft das auf „College Princess“ nicht zu 100% zu. Ja, die Geschichte hat ihre spannenden und unterhaltsamen Momente und es gab sogar Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben. Auch an Drama hat es der Geschichte nicht gefehlt. Was mich gestört hat waren die Klischees mit denen die Autorin leider sehr großzügig umgegangen ist.

    Der Schreibstil von Miranda J. Fox ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl hat zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht von Zoe und Dorian erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.


    Fazit

    Ein Ausflug in die Welt der Reichen und Schönen, der nicht immer ganz realistisch und mir stellenweise zu klischeehaft war.

  12. Cover des Buches Der Tag, an dem ich cool wurde (ISBN: 9783841506085)
    Juma Kliebenstein

    Der Tag, an dem ich cool wurde

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Babajaga

    Das Buch:

    Ich denke, ich werde zum Juma Kliebenstein-Fan. Nachdem ich bereits zwei Bücher von ihr gelesen habe, kann ich kaum noch aufhören. Diesmal handelt es sich um den ersten Teil einer dreiteiligen Reihe, in der es darum geht möglichst cool zu sein. Wer nun denkt, man müsse dafür besonders tough sein, besonders tolle Klamotten tragen oder irgendwie gut aussehen, der wird hier eines Besseren belehrt. 

    Worum geht’s?

    Martin und Karli sind alles, aber nicht cool. In der Schule werden sie von den FabFive - einer 5köpfigen Clique - schikaniert und nichts wollen sie mehr als genauso cool wie die zu sein. Als die FabFive einen Plan aushecken, den Martin und Karli zufällig belauschen, beschließen sie, ihnen die Suppe gehörig zu versalzen. Da das natürlich schief gehen muss (Murphys Gesetz sagt das ja ohnehin!), müssen sie als Strafe mit Martins Vater und Großvater in den Sommerurlaub fahren. Wie uncool… oder vielleicht doch nicht?

    Charaktere:

    Ich finde Martin und Karli einfach toll. Allein die Ausgangssituation ist schon der Knaller. Martin hängt in einer Kinderrutsche fest und kommt weder vor noch zurück. Blöd, dass es noch dazu mitten in der Nacht ist. Wie erklärt man das und wo kriegt man jetzt Rettung her? Die Zeit bis Hilfe kommt, nutzt Martin um seinen Lesern zu erzählen, wer er ist und wie er in die Situation überhaupt kam. Martin ist etwas pummeling und sein bester (und einziger) Freund Karli hat Segelohren und eine ziemliche Piepsstimme - zumindest, wenn er aufgeregt ist. Mit diesen Äußerlichkeiten sind die beiden das gefundene Fressen für die FabFive - einer megacoolen Clique von 5 Jungs aus ihrer Klasse - die jeden Tag nichts besseres zu tun haben, als die beiden zu schikanieren. In dieser Situation sind die beiden Jungs total authentisch, denn ich glaube, jeder kennt solche Situationen auf die eine oder andere Art und Weise selbst. Insbesondere die Leser der Zielgruppe werden sich hier wiederfinden, denke ich. 

    Als Strafe für die Aktion um Mitternacht müssen Karli und Martin mit dessen Vater und Großvater in den Urlaub fahren. Da die zwei lieber vor dem Computer sitzen, anstatt mal etwas zu unternehmen, haben sich Vater und Großvater auf die Fahnen geschrieben, das zu ändern. Eine Liste von Aufgaben, die abzuarbeiten ist, bevor Martin und Karli “ihren Kram” wieder bekommen können, soll dafür sorgen. Natürlich ist nichts uncooler als das, denn immerhin hatten sich die beiden vorgenommen, im Urlaub zu lernen, wie man cool ist. Auf wundersame Weise passiert aber genau das, denn nach und nach stellen sie fest, dass cool sein gar nichts damit zu tun hat, was man besitzt oder womit man angeben kann, sondern viel mehr damit, wer man ist. 

    Anführer der FabFive ist Lukas, ein gut aussehender Junge, der ständig erzählt, wie reich seine Eltern sind und wie toll sein Leben so ist. Ausgerechnet dieser Lukas taucht im Urlaub auf und zunächst glauben Martin und Karli, dass dies nur schlimm werden kann. Ziemlich schnell stellen sie aber fest, dass gar nicht sie die Looser sind, sondern Lukas. Der kann zwar eigentlich auch nichts dafür und irgendwie konnte ich ihn sogar verstehen, dass er sein Familienleben hinter der aufgesetzten Coolness verborgen hat, aber trotzdem war plötzlich er das arme Würstchen für mich. Abgesehen davon, dass ich ihn ohnehin nicht mochte, tat er mir später aber leid. Darüber hinaus kann man sich auch diese Figur nur allzu gut vorstellen. Die Autorin übertreibt hier meiner Ansicht nach auch nicht. Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurück denke, gab es solche Schüler in meiner Klasse auch. So hat man als erwachsener Leser das Gefühl, noch einmal zurück zu sein in der Vergangenheit und als junger Leser fühlt man sich verstanden, denke ich. 

    Schreibstil:

    Ganz einfach: Juma Kliebenstein Style! Humorvoll, mit einem Augenzwinkern, nie mit dem erhobenen Zeigefinger. Die Geschichte liest sich einfach so weg. Sie ist in der ich-Form aus Martins Sicht erzählt und die Autorin lässt in mancher Formulierung zu, dass Martin seine Leser direkt anspricht z.B. “...vielleicht habt Ihr davon ja schon gehört…” Damit schmilzt die Distanz zwischen Protagonist und Leser zusammen und man fühlt sich, als würde man Martin und Karli schon eine Weile kennen; eben so, als kämen sie aus den Ferien zurück und berichten von ihren Erlebnissen. 

    Ich mag diese Art zu erzählen sehr. Und so wichtig und ernst das Thema auch sein mag, man bemerkt, dass es sehr lustig sein kann, noch einmal 6-Klässler zu sein. Während ich die Geschichte las, habe ich häufig gelacht. Mir gefiel dabei auch sehr, wie Martin seine Eltern wahrgenommen hat und bisweilen die Augen rollte, wenn er sie mal wieder nicht verstanden hatte. 

    Längen oder lange Weile gibt es nicht. Es geht Schlag auf Schlag. Und dennoch entwickelt sich die Geschichte ziemlich unauffällig in die Richtung, dass die beiden Jungs bemerken, dass sie weder Sportasse sein müssen, noch reiche Eltern brauchen um cool zu sein. 

    Wundervoll eingewoben sind auch die ersten Erfahrungen mit Mädchen. Juma Kliebenstein überlässt es nämlich ihnen den Jungs zu erklären, was genau sie cool finden. 

    Illustrationen:

    Es sind nicht sonderlich viele - immerhin ist das Buch ja auch für die Leserschaft ab 10 Jahren. Aber die, die es gibt, sind toll. Manchmal erinnerten sie mich an die Bilder, die ich von Harry Potter kenne - insbesondere Martins Gesicht mit der Brille. Sie unterstreichen die Geschichte ohne sie zu dominieren. Es bilden sich aber Bilder im Kopf, wie die Autorin sich ihre Figuren vorgestellt haben könnte.

    Eignung für die Zielgruppe:

    100%! Das Thema passt, der Schreibstil und die Mundart sind altersgerecht. Es gibt keine schweren, verschachtelten Sätze oder unverständliche Worte. Die Erzählung ist sehr bildlich, was ich wichtig finde. 

    Fazit:

    Ein Buch, das man gelesen haben sollte, wenn man Kinder hat oder sich zurückerinnern will. Es macht allein oder zu zweit Spaß. Zu lachen gibt es in jedem Fall genug. 5 von 5 Sternen

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