Bücher mit dem Tag "revolutionen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "revolutionen" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Farm der Tiere (ISBN: 9783864459870)
    George Orwell

    Farm der Tiere

     (922)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    Bei diesem kleinen und unscheinbaren Buch, wurde mir schnell klar, dass es mehr ist als nur eine Geschichte. Es bietet reichlich Stoff zum Nachdenken über ernste und immer aktuelle Themen wie Machtmissbrauch, Korruption und den Kampf um Gerechtigkeit. 🐷

    Die Tatsache, dass die Protagonisten des Buches zu 98% Tiere sind, machte für mich die Thematik noch fesselnder und auch das zwischen den Zeilen lesen steigerte die Spannung.

    Da es ein kurzes Buch ist, ist es perfekt für zwischendurch und lässt sich schnell lesen. Dennoch bleibt die Botschaft noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis und regt zum Nachdenken über unsere Gesellschaft und ihre Strukturen an.

  2. Cover des Buches Die Verwandlung der Welt (ISBN: 9783406614811)
    Jürgen Osterhammel

    Die Verwandlung der Welt

     (10)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Das Buch ist vorzüglich, das überlegene Wissen des Autors über jeden Zweifel erhaben, allerdings bleibt der Zweck des Ganzen etwas unklar. Wollte Osterhammel beweisen, dass es möglich ist, eine Globalgeschichte zu schreiben? So ganz ist das nicht gelungen.

    Ich werde nur einige unsystematische und völlig subjektive Kommentare geben.

    Das Buch ist eine reine Strukturgeschichte, es beleuchtet die Hintergründe, vor denen die menschlichen Handlungen sich abspielen, Die sind dann aber nicht mehr das Thema. 

    Ich war schon fast fertig, als ich merkte, dass das Buch eher ein Nachschlagewerk ist und nicht dazu gedacht, am Stück gelesen zu werden. Wer also schnell eine Info zu Statistik, Eisenbahn, Hygiene oder fast jedem anderen Thema sucht, wird dank der guten Gliederung sicher schnell fündig und wird dank der globalen Ausrichtung neues erfahren.

    Osterhammel verwirft über weite Strecken den Gegensatz zwischen Kolonien und Metropolen, Ausbeutern und Ausgebeuteten,  weil die Verhältnisse eben komplizierter sind. Die Organisation einer Stadt konnte zum Beispiel gut oder schlecht sein, dass lag nicht daran, wo sich diese Stadt befand. So fördert er den Gedanken, dass die Menschen eng verbunden sind, mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert und eine ganze Bandbreite von Lösungen gefunden haben, die nicht unbedingt abhängig von Staaten und Kulturen sind. Im Kapitel über Handel und Goldstandard kommt das Thema Ausbeutung dann aber doch.

    Um die Stoffmenge zu bewältigen, musste Osterhammel abstrakte Oberbegriffe finden, merkt aber, dass dies den komplizierten Verhältnissen nicht gerecht wird. So muss er ständig relativieren und die wenigen Ausnahmen nennen. So kommt es, dass quasi andauernd von Meji-Japan die Rede ist, von dem man aber (siehe oben, keine Ereignisse) wenig erfährt.

    Das Kapitel über Migration fand ich am interessantesten. Hier wurde für mich die Verflechtung der Welt am deutlichsten, wenn sich in Amerika asiatische und europäische Migranten treffen und ganz unterschiedliche Beiträge beim Aufbau der neuen Welt leisten.

    Ein Fazit kann ich eigentlich nicht ziehen, weil ich nicht verstanden habe, worauf Osterhammel hinaus wollte. Vielleicht so: Das Buch ist beeindruckend, aber nicht lesenswert.

    P.S. (11 Tage später) Jetzt habe ich irgendwo den entschiedenen Halbsatz gelesen. Osterhammel will zeigen, wie die Welt im 19. Jhd. zusammenwuchs. 





  3. Cover des Buches Schulden (ISBN: 9783608985108)
    David Graeber

    Schulden

     (15)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Sklaverei durch Schulden Breit diskutiert wurde und wird Graebers „Kulturgeschichte des Kapitalismus“. Eine „Kulturgeschichte“, die im Gesamten eines verdeutlicht, egal wie krude manche Argumente des Autors auch sein mögen und wie wenig an echter Alternative Graeber im Buch entwickelt. Geld regiert die Welt (fast) von Beginn an. Vor allem über das System der Kredite. Ob man dieses als Chance und einzige Möglichkeit „vernünftigen“ Wirtschaftens betrachtet oder, wie Graeber, als zeitloses Mittel der „Versklavung“, das muss dann der Leser selbst entscheiden, zu welcher Sichtweise er sich positioniert. Den Fakt der zentralen Wertigkeit des Kreditwesens mitsamt seiner vielfachen Folgen stellt David Graeber überzeugend argumentiert und historisch verankert eindrucksvoll im Buch klar. Nicht umsonst sind ja gerade in der gegenwärtigen Situation „Schulden“ zum zentralen Thema des politischen Handelns geworden. Ein Thema, welches Graber sprachgewandt bis in die Anfänge menschlichen Miteinanders zurückführt, auf die Entwicklung der Möglichkeit, Schulden quantifizierbar zu machen. Quantifizierbar aber werden Schulden erst durch die Einführung des Geldes. Geld und Schulden tauchen gleichzeitig und unabdingbar miteinander verknüpft auf der Bühne des öffentlichen Lebens auf. Dies ist schon auf uralten Lehmtafeln aus Mesepotamien nachzulesen. Eine Argumentation, in deren Verlauf Graeber die „Standardversion“ der Wirtschaftsgeschichte vom „ausgeglichenen Tauschhandel“ schnell entzaubert und auf die bestimmende Kraft der Kredite verweist. Menschen hatten seit Erfindung des Geldes zu allen Zeiten vielfach „Schulden“ bei anderen Menschen, Schulden, die von Beginn an Freiheiten einschränkten und diese im Verlauf der Geschichte bis in die Gegenwart hinein in potenzierendem Maße immer weiter einschränkten. Aus diesem Gedanken der Freiheit und der Sklaverei entfaltet Graeber im Verlauf der Argumentation seine grundlegende These. Dass nämlich der (auch moralische) Kernsatz, alles an Schulden immer zurückzahlen zu müssen, ebenso wie der wirtschaftliche Druck der Kreditgeber zur Rückzahlung, eben kein „Naturgesetz“ ist, sondern durchaus und einfach durchbrochen werden sollte. Ein dennoch „eingeimpftes“ Gesetz, dass von den Kreditgebern (den „Reichen“, dem „1 Prozent“) im Lauf der Geschichte mit Krieg und Gewalt geschrieben wurde. Ein System des Geldes, das von Beginn an auf Kredite und damit auf Herrschaft über die große Masse der „Schuldner“ aufgebaut war. Gerade dieser geschichtliche Teil aus anthropologischer Sicht liest sich flüssig, überzeugend und deckt sich auch mit den Erfahrungen nicht nur der letzten Jahre über den Druck, den der einzelne, mittlerweile aber auch ganze Staaten durch ihre „Schulden“ erfahren. Bedauerlicherweise bietet Graeber außer dieser Analyse keine strukturierte Synthese, kein Programm, keine ernstzunehmenden programmatischen Ideen, wie es denn nun wirklich anders ginge. Dies, neben so manchen dunklen Verschwörungsideen über die Ursachen der aktuellen Finanzkrise, schmälert zwar nicht den Ertrag der anthropologischen Analyse, wohl aber die Möglichkeiten, mit den Erkenntnissen Graebers im Buch selbst konstruktive Schritte herauszuarbeiten. So verbleibt eine interessante, fundierte, durchaus erhellende Darstellung der „Geld- und Kreditgeschichte“, die überaus lesenswert und mit kritischen Aspekten gegen „Standardlesarten zur Funktion des Geldes“ im Buch vorliegt, ohne aber gewichtige, konstruktive Möglichkeiten zur Überwindung des offenkundigen Problems der Akkumulation des Kapitals und der damit einhergehenden „Versklavung“ von „99 Prozent“ an zu bieten. Diese konstruktive Leistung muss somit noch von anderer Seite her erbracht werden. Graeber bietet hierzu zumindest eine grundlegende und bedenkenswerte Analyse an.
  4. Cover des Buches Zeitenwende 1979 (ISBN: 9783406733086)
    Frank Bösch

    Zeitenwende 1979

     (6)
    Aktuelle Rezension von: ban-aislingeach

    Das Sachbuch „Zeitenwende 1979“ wurde von Frank Bösch geschrieben. Es ist am 07.08.2019 im C.H. Beck erschienen und umfasst 512 Seiten. 


    Der Historiker Frank Bösch erblickte am 25.10.1969 in Lübeck das Licht der Welt. In Hamburg und Göttingen studierte er Geschichte, Politikwissenschaften und Germanistik. Ab 2007 war er dann an verschiedenen Universitäten als Professor tätig und wurde zum Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung.


    Ich bin 1986 geboren und somit weiß ich zwar einiges aus dieser Zeit, weil in meiner Familie Wissen in Politik und in Geschichte schon immer wichtig war, aber ich fand es dennoch sehr interessiert das Buch zu lesen, weil ich auch viel Neues lernen konnte. Sehr überraschend fand ich vor allem wie die Zeit und Begebenheiten von damals noch unsere Zeit heutzutage prägt. Zum Beispiel kann ich jetzt die USA, wenn es um den Iran geht deutlich besser verstehen, auch wenn ich es nicht gut finde wie sich diese Beziehung bis heute entwickelt. Über den Papst Johannes Paul II wusste ich sehr viel, weil meine Familie aus Schlesien stammt und er somit der „Papst unserer Familie“ war. Ich habe jedoch keine Fehler entdeckt, welche zu den Erinnerungen meiner Familie passen. 


    Gut fand ich auch, dass ich einiges über die Revolution in Nicaragua lernen konnte, denn darüber hatte ich nichts gewusst. Da ich in einer internationalen Firma arbeite, fand ich natürlich wie der Kontakt zu China kam sehr interessiert und habe mal wieder gemerkt wie interessant ich dieses Land doch finde. Über die Boat-People aus Vietnam und den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan wusste ich zwar einiges, aber ich lernte dennoch einiges Neues lernen. Krass fand ich vor allem woher das Gesetz kommt, dass der Kapitän Leute retten muss und wie offen Deutschland war und wie auch damals die Stimmung wieder kippte. 


    Da ich irische, nordische und englische Freunde habe wusste ich einiges über Thatcher, aber ihre Verbindung zu Deutschland und wie sie als Vorbild galt, hat mich dann doch sehr überrascht. Bei ihr denke ich dann immer an ein Grafitti in Nordirland wo stand das die „alte Hexe in der Hölle brennen soll“. Über die zweite Ölkrise und woher zum Beispiel die Sommerzeit Idee kommt, habe ich nun auch mehr gelernt. Das es vor Tschernobyl schon einen AKW-Unfall gab und dann noch in den USA wusste ich nicht und hat mich sehr geschockt. Wie konnte man bloß an die Atomenergie glauben, wenn solch ein Unglück in den USA möglich war? Schade fand ich, dass ich zum ersten Mal etwas über die Serie „Holocaust“ gehört habe. Meiner Meinung nach sollte man diese auch heute noch in der Schulzeit zeigen, weil das Braune wieder stärker wird. 


    Die Einleitung und den Epilog dagegen hätte ich nicht gebraucht, weil ich finde, dass die insgesamt 10 Kapitel über die oben genannten Themen alles gut genug wiedergeben und vor allem den Epilog fand ich als unsinnig, weil nichts neues drinstand. Was mir auch sehr gefallen hat war das über die einzelnen Themen allgemein berichtet wurde und dann die Verbindung zur Westdeutschland, aber auch zur DDR. 


    Ich empfehle das Buch gerne weiter, vor allem an jüngere Leser/innen, welche sich für Geschichte und/oder Politik interessieren. Man kann aus diesem Buch vieles für die heutige Zeit lernen. 

  5. Cover des Buches Pilawas Allgemeinwissen - Das Quiz (ISBN: 9783570137642)
    Jörg Pilawa

    Pilawas Allgemeinwissen - Das Quiz

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein nett geschriebenes Jugendbuch, über alles was man so wissen sollte. Aufgebaut wie ein kleines Lexikon mit 10 Kategorien, vermittelt es Kindern mit Freude und Spaß Allgemeinwissen. Zwischendrin sind immer kleine Fragen eingebaut, die man durch das Lesen des Textes leicht beantworten kann. Für wissensdurstige Große und Kleine Leute ein schönes Buch.
  6. Cover des Buches Der Edelsteingarten (ISBN: 9783784433912)
    Susanne Ayoub

    Der Edelsteingarten

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Katharina99
    Im Jahr 1955 lernt Laura in Wien Younis kennen, einen westlich orientierten Iraker. Beide verlieben sich und da Laura in Wien nicht viel zu verlieren hat, folgt sie Younis in dessen Heimat. Sie spricht kein arabisch, kennt im Irak außer Younis niemanden und hat keine Ahnung von dem Land und der Kultur, die sie erwarten. All das ändert sich schrittweise, doch ihre Rolle als Muslima und Ehefrau kann sie bis zuletzt nicht recht annehmen. Umgekehrt begehrt sie jedoch auch nicht dagegen auf, sondern verharrt in Passivität. Daran ändert sich auch nichts, als die große Liebe zu Younis zusehends Enttäuschung und Frustration weicht. Younis engagiert sich politisch, während der revolutionären Umbrüche im Irak ist er praktisch gar nicht mehr für die Familie da. Laura hingegen bleibt zu Hause, kümmert sich um die gemeinsame Tochter und interessiert sich nicht weiter für das, was in ihrer neuen Heimat passiert. Da die Geschichte aus Lauras Perspektive geschrieben ist, bekommt man daher auch als Leserin nicht viel von den politischen Geschehnissen mit, sondern verharrt mit Laura in deren Grübeleien.

    Der "Edelsteingarten" gefiel mir zunächst sehr gut. Die Konstellation ist spannend gewählt, ich war neugierig mehr über den Irak vor Saddam Hussain zu erfahren. Tatsächlich wurden auch ein paar Speisen beschrieben und eine irakische Hochzeit dargestellt, je weiter die Handlung voranschritt, desto seltener wurden solche kulturellen Besonderheiten jedoch erwähnt. Besonders schade fand ich, dass auch die politischen Umstände weitgehend ausgespart wurden. Nur am Rande bekommt man beim Lesen etwa mit, dass der König von Revolutionären gestürzt wird. So bleibt der Roman letztlich eine banale Liebesgeschichte, mit einer außergewöhnlichen Konstellation, aber ohne dem politischen und kulturellen Anspruch, den ich mir erhofft hatte.

    Hinzu kommt, dass die Geschichte für mich bisweilen kaum nachzuvollziehen war, da ich Lauras Passivität und Desinteresse einfach nicht verstehen konnte. Bisweilen hat es mich fast schon wütend gemacht, dass sie nur zu Hause sitzt, statt Verantwortung für sich und ihr Kind zu übernehmen. Vielleicht hatte ich auch dadurch Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden und mit Laura mitzufühlen.

    Alles in allem empfand ich "Der Edelsteingarten" daher als einen Roman mit einer interessanten Idee, der jedoch dieses Potential nicht ausschöpfen kann. Über blieb daher eine solide geschriebene, letztlich aber etwas banale und oberflächliche Liebesgeschichte.
  7. Cover des Buches Der multidimensionale Kosmos / Machtwechsel auf der Erde (ISBN: 9783906347813)
  8. Cover des Buches Die Deutschen und ihre Vornamen (ISBN: 9783828450189)
  9. Cover des Buches Der Friedhof in Prag: Roman von Eco. Umberto (2011) Gebundene Ausgabe (ISBN: B00FNATFNU)

    Der Friedhof in Prag: Roman von Eco. Umberto (2011) Gebundene Ausgabe

     (11)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Oberlehrerhaft, trockene Details, langatmige Ausschweifungen. Letztlich wohl ein sehr für den italienischen Markt zugeschnittenes Werk, da hier vor allem die Einigung Italiens pünktlich zum 150. Jahrestag behandelt wird. Garniert mit antisemitischen Tiraden, die auch irgendwann ermüden. Keine Empfehlung.                            

  10. Cover des Buches Revolutionen (ISBN: 9783462041231)
    J. M. G. Le Clézio

    Revolutionen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Ein kolossaler, spannender Roman, der sich zurecht als „Der anspruchsvollste, umfassendste und eindrucksvollste Roman Le Clézios“ (Bernard Pivot) bezeichnen darf. Der französische Nobelpreisträger von 2008 hat mit „Revolutionen“ eine über 200 Jahre andauernde Familiensaga vorgelegt, die von Aufbruch, Glück aber auch großem Leid durchzogen ist. Protagonist dieser Geschichte ist Jean Marro, der jüngste Spross des Marro-Klans, der uns zusammen mit seiner Tante Catherine deren bewegte Vergangenheit näher bringt. Catherine Marro lebt im Dachgeschoss eines langsam verfallenden Mietshauses in Marseille. Sie ist blind und scheinbar für die Welt unzugänglich. Einzig Jean hat sie zu ihrem Zuhörer bestimmt, dem sie die Familiengeschichte weitergeben möchte, damit diese nicht in Vergessenheit gerät. Schon als kleiner Junge war er von den Erzählungen seiner Tante fasziniert, er hing an ihren Lippen und ließ keinen Tag aus, um bei ihr zu sein. Der Anfang liegt bei Jean Eudes Marro, der in dem kleinen Ort Runello in der Bretagne geboren wurde. Zu Ende des 18. Jahrhunderts war dieser Landstrich einer der Ärmsten Frankreichs, keiner hatte wirklich genug zu essen und so ließen sich viele junge Männer begeistert von der Revolution anstecken, die gerade in Paris stattgefunden hatte. Sie hofften, durch die Abschaffung der Monarchie nun endlich nicht mehr von den Herrschern übersehen zu werden, dass es besser werden musste, wenn die Bürger an die Macht kamen. Doch zuvor mussten sie in den Krieg ziehen. Anders, als Jean Eudes und viele seiner bretonischen Landsleute vermutet hatten, wurde auch nach der siegreichen Schlacht in ihrer Heimat nichts besser. Und so beschließt er, da er von der Mühle, die im Besitz der Familie Marro ist, seine Frau und das erwartete Kind nicht ernähren kann, Frankreich für immer zu verlassen und in der Ferne sein Glück zu suchen. Gemeinsam mit der frisch geborenen Tochter Jeanne begeben sich die Marros auf das Schiff „Rozillis“, das sie nach fast 90-tägiger Fahrt mit zahlreichen Verfolgungen durch englische Schiffe, zur Ile de France bringen sollte, dem heutigen Mauritius. Doch schon nach den ersten Monaten merkt Jean Eudes, dass auch hier das Leben nicht so ist, wie er es sich vorgestellt hatte. Der Einfluss Frankreichs auf die Insel ist nur gering, aber die dortige Regierung macht ihre eigenen Gesetze, missachtet das Verbot der Sklavenhaltung und schikaniert die Schwarzen, wo sie nur kann. Sein Geld muss er mit dem Verkauf der Waren aus den gekaperten Schiffen verdienen, was zwar recht einträglich, aber nicht mit Jean Eudes´ Grundsätzen zu vereinbaren ist. So beschließen die Marros schließlich, eine eigene Plantage zum Anbau von Edelhölzern anzulegen, die zu Ehren des Schiffes auf den Namen „Rozillis“ getauft wird. Während abwechselnd Jean Eudes und Catherine die Familiengeschichte der Marros erzählen, läuft das Leben in der Gegenwart für den jungen Jean weiter. Es wird von seiner Schulzeit, von den ersten Lieben und Freunden erzählt, vom Krieg in Algerien und den zahlreichen Franzosen, die dort ihr Leben lassen mussten. Insgesamt ist „Revolutionen“ ein eher melancholischer, als erheiternder Roman, doch JMG Le Clézio versteht es, seine Geschichte durch eine sachliche, brillante Sprache spannend zu halten. Ein wahres Meisterwerk der Erzählkunst, ein Abenteuerroman und gleichzeitig auch die Geschichte eines sensiblen jungen Mannes, der von der Vergangenheit geprägt, seinen Platz in der Gegenwart zu suchen versucht. Absoluter Lesetipp!
  11. Cover des Buches Daten der Weltgeschichte (ISBN: 9783577146272)
    Sabine Günther

    Daten der Weltgeschichte

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Dieses Buch ist ideal, um die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte zeitlich einzuordnen. Der chronologische Aufbau ist leicht verständlich und somit gut geeignet für Schule, Beruf und Hobby.
  12. Cover des Buches Morgenröte der Freiheit. Die illustrierte Geschichte der großen Revolutionen Aus d. Englischen Dr. Eva Dempewolf. (ISBN: B00DUM4G9G)
  13. Cover des Buches Die Kreatur von Jekyll Island (ISBN: 9783938516287)
    G Edward Griffin

    Die Kreatur von Jekyll Island

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Im Jahre 1910 trafen sich einige wenige Auserwählte auf der kleinen Ferieninsel Jekyll Island, um über eine Umstrukturierung des amerikanischen Bankensystems zu diskutieren. Die Macht der New Yorker Großbanken war in Gefahr, weil die Zahl regionaler Kreditanstalten enorm gestiegen war. Man ersann die Schaffung einer Zentralbank, die mit dem "Federal Reserve Act" von 1913 dann auch vom amerikanischen Gesetzgeber ins Leben gerufen wurde. Die FED befindet sich im Privatbesitz der New Yorker Großbanken und ist nach Meinung des Autors ein Kartell zum Schutze dieser Banken.

    Dafür führt er im 2. und 3. Kapitel eine Reihe von Argumenten und zahlreichen historischen Beispielen an. Das Spiel heißt Bailout und geht so: Eine Großbank ist pleite, weil sie schlecht gewirtschaftet hat. Anstatt sie (wie eine weniger große oder einen Industriebetrieb) in die Insolvenz gehen zu lassen, wird erklärt, dass sie ganz entscheidend für das System ist. In Wirklichkeit möchte man verhindern, dass andere Banken ihre Kredite verlieren. Man pumpt deshalb "frisches" Geld in die marode Bank, das man aber faktisch nicht hat, sondern erst per Mausklick erfinden muss. Anschließend drückt man dem ahnungslosen Steuerzahler die Lasten auf. Entweder direkt über höhere Steuern oder indirekt über eine höhere Inflationsrate. Ohne eine von den Banken gesteuerte Zentralbank wäre dies kaum möglich. Das ist eine der Kernaussagen des Buches und eine entscheidende Ursache für das sich fast 100 Jahre später abzeichnende Desaster.

    Im 4. Kapitel erklärt der Autor, dass nach seiner Meinung die heutigen Probleme der Spar- und Darlehensbranche noch auf die Große Depression der 1930er Jahre zurückzuführen sind. Das folgende Kapitel befasst sich mit der Konferenz von Bretton Woods, dem IWF und dessen überaus problematischen und für den Normalsterblichen völlig undurchsichtigen Streben nach einer Weltwährung, die es faktisch schon über die so genannten "Sonderziehungsrechte" gibt. Damit hätten wir eine weltweite FED mit all den im Weiteren noch beschriebenen katastrophalen Folgen. Im 6. Kapitel erbringt der Autor eine Reihe von Beispielen, die zeigen, dass das Bailout-Spiel auch international von der FED geführt wird. Dazu berechtigt sie ein Gesetz von 1980.

    Der zweite Teil des Buches, der die Kapitel 7 bis 10 umfasst, liefert dem Leser einen kurzen, aber vortrefflichen Kursus zum Thema Geld. Nicht ohne Grund wird dem Normalsterblichen gewöhnlich der Eindruck vermittelt, er könne dieses angeblich schwierige Thema sowieso nicht begreifen. Hat man aber nach dem Lesen dieser vier Kapitel die einfache Wahrheit erst einmal verstanden, dann wird einem noch viel mehr klar. Allein dafür lohnt sich der Kauf des Buches bereits.

    Zwischen dem Bankensystem und der Politik gab es spätestens seit der Erfindung des Zentralbanksystems eine geheime Bruderschaft. Regierungen garantieren dem Bankensystem, dass es faktisch machen kann, was es will, denn im Ernstfall haftet der Steuerzahler. Im Gegenzug fungiert das Bankensystem als nimmermüder Geldbeschaffer dauerhaft bankrotter Regierungen. Mit der Staatsverschuldung ist in der Regel eine Aufblähung der Geldmenge verbunden, die früher oder später zu Inflation führen wird. Doch bereits vorher kann es zu Exzessen ungeahnten Ausmaßes kommen, weil einfach zuviel Geld im Umlauf ist, das Anlage suchen muss.

    Frei schöpfbares Papiergeld führt zu Kriegen. Diese These erklärt der Autor im dritten Teil seines Buches an mehreren Beispielen. So hatte der Eintritt der USA in den ersten Weltkrieg weniger mit irgendwelchen hochtrabenden patriotischen Zielen, sondern mehr damit zu tun, dass riesige Kriegskredite an England und Frankreich bei einem deutschen Sieg zu platzen drohten. Solche Kreditmengen kann es nur geben, wenn man Geld aus dem Nichts erzeugen kann. Am Beispiel der beiden russischen Revolutionen von 1917 verdeutlicht der Autor das Wirken des Bankenkartells nach der Rothschild-Formel: Man finanziert alle. Das belebt das Geschäft, und man ist am Ende immer beim Sieger.

    Der vierte Teil des Buches ist der Geschichte der amerikanischen Zentralbanken gewidmet. Er beleuchtet den intensiven politischen Kampf um die amerikanische Währung in der Geschichte der USA, der 1913 mit der Installation der FED endgültig zugunsten des New Yorker Bankenkartells entschieden wurde.

    Zu Beginn des fünften Teils lernen wir, dass die internationalen Banken keine nationalen Interessen haben. Sie täuschen sie im besten Fall vielleicht noch vor. Ihr Ziel ist die Schaffung einer internationalen Finanzstruktur ähnlich der FED, der sie (siehe oben) bereits ein gutes Stück näher gekommen sind. Das wird gut getarnt vom breiten Publikum weder gesehen noch gar verstanden. Dieser Vertuschungstrick wurde bereits früher angewandt. Während die USA im 1. Weltkrieg standen und die Aufmerksamkeit den Kampfhandlungen galt, wurden heimlich still und leise viele Einschränkungen aus dem Federal Reserve Act von 1913 abgeschafft und die Geldmacht völlig in die Hände der FED gegeben. Mit dieser Macht ausgestattet erzeugte die FED nach Ansicht des Autors den Börsencrash von 1929 und die anschließende Große Depression. Ganz ähnlich wie in der jetzigen Krise hatte die FED zunächst die Märkte mit Dollars geflutet und so billiges Geld und wilde Spekulationen erzeugt und anschließend die Zinsen erhöht.

    Im 6. und letzten Teil seines Buches unternimmt der Autor eine kurze Zeitreise in die Zukunft, die selbst in einer optimistischen Variante katastrophal werden wird. Das mag in den Ohren der meisten Menschen völlig übertrieben klingen. Für diese Menschen kam allerdings auch die gegenwärtige Schuldenkrise Ende 2008 wie aus dem Nichts, obwohl sie bereits spätestens 2006 (und für Insider bereits 2003) klar erkennbar war.

    Am Ende seines Buches macht der Autor eine Reihe von Vorschlägen, wie man ein anderes System schaffen könnte. Leider sind diese Vorschläge sehr schwammig und auch etwas irreführend. Wenn man jetzt die vorhandenen FED-Dollars in irgendeinem sinnvollen Verhältnis in eine silbergestützte neue Währung umtauschen würde, hätte man überhaupt nichts gekonnt, denn die amerikanische Geldmenge hat schon lange nichts mehr mit der ihr eigentlich zugrunde liegenden Wirtschaft zu tun. Die Verfestigung dieses Zustandes würde immer wieder neue Krisen hervorrufen. Darüber hinaus kann eine Kopplung der US-Währung an ein Edelmetall vielleicht der US-Binnenwirtschaft helfen, sie führt aber unter anderem auch indirekt zu festen Wechselkursen zu anderen Währungen, wodurch wichtige Ausgleichsmechanismen zwischen den Volkswirtschaften wegfallen würden. Gegenwärtig könnte man außerdem davon ausgehen, dass die Möglichkeit Dollars in Edelmetalle zu tauschen, wohl zum Verlust sämtlicher Edelmetallreserven der USA führen würde. Keine Regierung würde das zulassen.

    Fazit.
    Wer etwas über unser Geld und das dahinter stehende System lernen möchte, dem werden mit diesem Buch sicherlich die Augen geöffnet. Es ist zwar ziemlich dick und auf die amerikanische Geschichte fixiert, aber es offenbart das wahre Spiel. Spätestens mit der auf die ganze Welt ausgedehnten amerikanischen Schuldenkrise wird deutlich, dass die Banken inzwischen das Wirtschaftssystem eines jeden Industriestaates dominieren, es für ihre Zwecke ausnutzen und erpressen können. Besserung ist erst zu erwarten, wenn alle Banken auf ihre ursprüngliche Rolle im System zurückgeschnitten werden und dabei nur mit Geld agieren dürften, das sie tatsächlich besitzen. Wer hingegen glaubt, dass lustige Bonus-Diskussionen das Problem beheben würden, ist schlicht naiv oder (freundlich ausgedrückt) befangen.
  14. Cover des Buches Kurze Geschichte Europas (ISBN: 9783941087378)
  15. Cover des Buches Menschheit und Mutter Erde (ISBN: 9783865390882)
    Arnold Toynbee

    Menschheit und Mutter Erde

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Eine Universalgeschichte aller großen Zivilisationen von der Antike bis zur Gegenwart auf 500 Seiten zu schreiben, könnte ein gewagtes Unterfangen sein, wenn der Verfasser nicht einer der größten Historiker des 20. Jahrhunderts gewesen wäre. Arnold Toynbee hat mit diesem Buch sein Lebenswerk gekrönt. Das Buch steht nicht nur auf solider wissenschaftlicher Grundlage, es ist auch ausgesprochen lesbar geschrieben. Es ist geradezu spannend zu verfolgen, wie sich die Entwicklungslinien der einzelnen Zivilisationen miteinander verflechten und so die Menschheitsgeschichte vorantreiben. Von anderen (schwächeren) Darstellungen unterscheidet sich dieses Werk dadurch, daß es nicht aus eurozentrischer Perspektive geschrieben ist, sondern beispielsweise auch die ostasiatischen Zivilisationen gebührend behandelt. Meiner Meinung nach die mit Abstand beste Universalgeschichte der Menschheit, die jemals geschrieben wurde. Das Buch darf in keinem Bücherschrank fehlen! Auch ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk für anspruchsvolle Leser.
  16. Cover des Buches Die Stummen in Der Welt Haben Das Wort (ISBN: B0026LMPO0)
  17. Cover des Buches Histoire de l'utopie (ISBN: 9782070326471)
    Jean Servier

    Histoire de l'utopie

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Du sollst nicht töten (ISBN: 9783442748662)
    Jürgen Todenhöfer

    Du sollst nicht töten

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmoment

    Jürgen Todenhöfer ist dafür bekannt, dass er sich in gefährliche Gebiete begibt und über seine dortigen Erlebnisse und Erfahrungen berichtet – entsprechend abenteuerlich ist dieses Buch.

    Herr Todenhöfer beschreibt seine Besuche bei den Menschen, die versuchen, ihr normales Leben Tür an Tür mit dem Krieg fortzusetzen, er beschreibt seine Besuche in Kriegskrankenhäusern, er berichtet von Gesprächen mit Soldaten und sogar über seine Treffen mit Assad.

    Der Leser bekommt einen (vermutlich extrem kleinen) Eindruck davon, wie das Leben ist, wenn nur wenige km entfernt Bomben explodieren und Schüsse zu hören sind. Ich selbst kenne Krieg nur aus den Nachrichten, als etwas, das weit weg passiert und dass hoffentlich auch weit weg bleibt. Wie man aus dem Titel „Mein Traum vom Frieden“ erkennen kann, ist ein Krieg auch für Herrn Todenhöfer etwas Sinnloses, Unverständliches. Das ist auch für mich. Und nach diesem Buch ist es das noch viel mehr.

    Fazit

    Man hat schon eher das Gefühl, man würde ein Abenteuerroman oder ähnliches lesen, keine reellen Erlebnisse. Das macht das Buch natürlich spannend, es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Macht man sich aber klar, dass es kein Abenteuerroman, sondern die bittere Realität ist, dann macht das auch sehr traurig.

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