Bücher mit dem Tag "sprachzauber"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sprachzauber" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Meistererzählungen (ISBN: 9783596906475)
    Stefan Zweig

    Meistererzählungen

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Flickercat

    Leidenschaft und Angst, Liebe und Hass, kurz: große, intensive Gefühle stehen in Stefan Zweigs Novellen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt und er versteht es, den Leser mit seinen Beschreibungen mitzureißen.
    Fast immer wird der Kern der Geschichten wunderbar fließend in eine gelungene Rahmenhandlung eingebettet. Die meisten der enthaltenen Novellen sind sehr melancholisch und teilweise auch ziemlich traurig, die Protagonisten dabei ganz unterschiedlicher Natur. Vom sich vernachlässigt fühlenden Jungen über die junge Frau, die ihr ganzes Leben einem Mann hinterherschmachtet, der sich nicht an sie erinnert, bis hin zum heimlichen Homosexuellen, der unter seiner Situation leidet. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Geschichten sich zu sehr ähneln.

    Stefan Zweigs Stil ist dabei streckenweise ziemlich beschreibungslastig (ich finde ja die Szene in „24 Stunden im Leben einer Frau“ klasse, in der die namensgebende Frau über mehrere Absätze hinweg fasziniert die Hände von Roulette-Spielern „liest“ und ihre Schlüsse daraus zieht ^^). Er nimmt sich Zeit für kleine Gesten und Eindrücke, die so viel ausmachen und die die Figuren sehr bildhaft und nachvollziehbar für den Leser werden lassen.
    Mir hat diese bildhafte, intensive Art des Erzählens sehr gut gefallen.

  2. Cover des Buches Liebesgedichte (ISBN: 9783423280631)
    Eva-Maria Prokop

    Liebesgedichte

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    Liebe. Kaum etwas kann sie so gut fassen, wie ein Liebesgedicht. Und kaum jemand, tut dies so virtuos wie die große Mascha Kaléko.

    Kaléko, in Polen geboren, in den Kriegsjahren vertrieben, emigriert, erst USA, dann nach Israel - ihrem Mann zuliebe. Eine Lebensgeschichte, wie sie oft zu lesen war. Diese Etappen schimmern in ihren Gedichten durch.  Und, obwohl hier vor allem von Liebe handelnd, zeichnen sich Kalékos persönliche Erfahrungen ab: die räumliche Trennung - verursacht durch Flucht und Krieg.

    Mit Witz, Phantasie und Wortgewandtheit brachte Kaléko ihre Gefühle zu Papier und Elke Heidenreich hat ihre Liebesgedichte in diesem kleinen Büchlein versammelt. Eine einfache, diskrete, fast schon schmucklose Ausgabe, die vor allem durch ihren Inhalt besticht (wie ein gutes Buch es zu tun vermag).

    Ich möchte, wie immer bei Lyrik, mit einem Gedicht schließen, denn nichts spricht mehr für sich selbst, als ein gutes Gedicht:

    Das berühmte Gefühl

    Als ich zum ersten Male starb,
    - Ich weiß noch, wie es war.
    Ich starb so ganz für mich und still
    Das war zu Hamburg, im April,
    Und ich war achtzehn Jahr

    Und als ich starb zum zweiten Mal,
    Das Sterben tat so weh.
    Gar wenig hinterließ ich dir:
    Mein klopfend Herz vor deiner Tür,
    Die Fußspur rot wie Schnee.

    Doch als ich starb zum dritten Mal,
    Da schmerzte es nicht mehr.
    So altvertraut wie Bett und Brot
    Und Kleid und Schuh war mir der Tod.
    Nun sterbe ich nicht mehr.

    Fazit: Ein kleines Buch zum abtauchen, sinnieren und fallen lassen. Meine 100%ige Leseempfehlung!

  3. Cover des Buches Alles was du siehst (ISBN: 9783406582448)
    Stefan Beuse

    Alles was du siehst

     (45)
    Aktuelle Rezension von: cherubina
    Vor einigen Stunden habe ich dieses Buch aus der Hand gelegt, völlig verwirrt, an meinem Geiste zweifelnd. Buch ich lasse Dich jetzt in Ruhe, weil ich weiss, dass Du mich nicht in Ruhe lässt. Irgendwann wird er kommen, der AHAA Moment. Dann wird diese Rezension fortgesetzt und Sterne verteilt. Danke an den Schriftsteller für die neuen unkonventionellen Wege, die meine Hirnwindungen jetzt einschlagen müssen.
  4. Cover des Buches Der Schaum der Tage (ISBN: 9783792003664)
    Boris Vian

    Der Schaum der Tage

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Jacynthe

    Inhalt


    Colin ist ein wohlhabender Hausbesitzer mit eigenem Koch doch ihm fehlt etwas Entscheidendes in seinem Leben: eine Geliebte. Bei seinem Freund Chick ist es umgekehrt. Doch dann begegnet Colin Chloé. Die beiden verlieben sich und heiraten kurz darauf. Kurz darauf wird Chloé schwer krank. In ihrer Lunge wächst eine Seerose, deren Wachstum nur vom Duft anderer Blumen gestoppt werden kann. Fortan ist es Colins einziger Lebensinhalt, Blumen für seine Geliebte zu kaufen. Doch diese welken schnell, ebenso schrumpft Colins Wohlstand zu einem Nichts und das Haus wird immer kleiner und verkommener. Und dann geschieht das unvermeidbare.


    Meine Meinung


    Vor diesem Buch habe ich noch nie etwas Surrealistisches gelesen. Mir war auch gar nicht klar, was mich erwartete, bevor ich schon noch ein paar Zeilen stutzen musste. Jemand schneidet seine Augenlider, weil sie so schnell nachwachsen?? Spätestens jetzt war mir klar, dass ich definitiv literarisches Neuland betrat.

    Ich muss gestehen, dass sich mein Kopf lange gegen das Gelesene sträubte. Nach  meiner ersten Reaktion der Neugier wandelte sich diese in Abneigung und ich überlegte ernsthaft, das Buch wegzulegen. Dann dachte ich mir jedoch, warum nicht mal auf Neues einlassen? Abgesehen von den surrealen Dingen handelt das Buch doch von ganz Alltäglichem. Und vielleicht unterstreicht das Surrealistische ja nur die Aussagen des Romands. Danach war es einfacher und am Ende hatte ich sogar Tränen in den Augen...

    Eingeschlossen von dem ganzen surrealistischen Konstrukt ist eine berührende und sehr lehrreiche Geschichte über Freundschaft, Liebe und Geld. Neben Colin und Chloé gibt es noch Colins Koch Nicolas, sowie Colins Freund Chick und dessen Freundin Alise. Chick ist ein notorischer Sammler der Werke von Jean Sol Partre - eine Adaption mit parodischem Unterton auf den Philosophen Jean-Paul Sartre -, wofür er sein letztes Geld ausgibt. Auch das, das Colin ihm geliehen hat, um Alise zu heiraten.

    Auch, wenn es ihm selbst wahrscheinlich gar nicht bewusst ist und er aus einer naiven Unschuld heraus handelt, ist er in meinen Augen das negative Gegengewicht zu Colin. Guten Gewissens hat dieser ihm Geld geliehen, doch als er später slebst in einer finanziellen Notlage ist, denkt Chick nicht einmal daran, seine Schuld zu begleichen. Er beteuert zwar stets, kein Geld zu haben, doch hinsichtlich seiner Sammlung ist er ein reicher Mann. Colin selbst kommt auch gar nicht darauf, das geliehene Geld zurückzufordern, was ich erst etwas befremdlich fand, letzendlich aber als eine positive Eigenschaft Colins erkannte.

    Die beiden Frauen Alise und Chloé sind zwar grundsätzlich zu den Protagonisten zu rechnen, doch während Alise am Ende noch eine tragende Rolle zukommt, fiel mir Chloé vor allem durch ihre Unschuld und Zurückhaltung auf. Obwohl sie voller Liebe für Colin ist, stürzt sie ihn letzendlich in den Ruin, worin sich der typische Verlauf eines Liebesdramas widerspiegelt. Dass es eine Blume ist, die für Chloés Leiden verantwortlich ist, obwohl Blumen ja eigentlich für Schönheit und Leben stehen, verstärkt die Dramatik noch.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Buch mehr als nur ein paar groteske Vorstellungen vonseiten des Lesers hervorruft. Ein paar der surrealen Erfindungen Vians, die im Jahre 1947 entstanden, erscheinen dabei heute gar nicht mal so abwägig, zum Beispiel die automatischen Küchengeräte des Kochs. Das meiste ist und bleibt jedoch grotesk, unterstreicht aber, wie ich anfangs vermutet habe, das Geschehen des Romans. Dass das Haus Colins und Chloés beispielsweise mit dem Fortschreiten ihrer Krankheit verkommt und unwohnlich wird, quasi das Innenleben des Liebespaars widerspiegelt, hat mich tief berührt.

    Vians Stil ist sicherlich nichts für jeden. Wer aber bisher noch nie etwas Surrealistisches gelesen hat, sollte das auf jeden Fall einmal ausprobieren. "Der Schaum der Tage" eignet sich sehr gut dafür, wie ich finde. Ich vergebe 4 von 5 Wolken für diesen Roman und werde bei Gelegenheit noch weitere Bücher Vians lesen. Danke, Densy, dass du mich darauf gestoßen hast :)
  5. Cover des Buches Es ist was es ist (ISBN: 9783803131188)
    Erich Fried

    Es ist was es ist

     (58)
    Aktuelle Rezension von: nic
    Erich Fried gehört nicht zu meinen Lieblingsdichtern, aber dieses Buch, das ich geschenkt bekommen habe, ist ganz nett zu lesen. Wer allerdings zu Depressionen neigt, der sollte Frieds Gedichte vielleicht meiden. Im Nachhinein weiß ich aber den Wert dieses Geschenkes erst zu schätzen... Mein Favorit von Fried ist "Was es ist". Es ist Unsinn sagt die Vernunft Es ist was es ist sagt die Liebe Es ist Unglück sagt die Berechnung Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst Es ist aussichtslos sagt die Einsicht Es ist was es ist sagt die Liebe Es ist lächerlich sagt der Stolz Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht Es ist unmöglich sagt die Erfahrung Es ist was es ist sagt die Liebe
  6. Cover des Buches Unter freiem Himmel (ISBN: 9783518419120)
    Michael Krüger

    Unter freiem Himmel

     (3)
    Aktuelle Rezension von: SV
    Krügers Gedichte werden immer besser, ruhiger, genauer, er muss nicht mehr sehr stark lärmen um Aufmerksamkeit zu erregen. Ruhig betrachtet er die Welt, die Menschen und die Entdeckungen die er dabei macht, so ungeheuerlich sie sein können, werden ohne Aufdringlichkeit aber deutlich und unübersehbar hingestellt - so, dass man nicht daran vorbeigehen kann, man bekommt ein paar Gedanken mit auf den Weg die vermutlich lange bleiben.

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