Cover des Buches Im Glanz der Welten - In den Nordlanden (ISBN: 9783946608004)
Rezension zu Im Glanz der Welten - In den Nordlanden von Âsa Böker

Absolute Leseempfehlung

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine fantastische Welt mit wunderbaren Charakteren, die man gar nicht mehr verlassen will.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren
Neue Schule, neues Image. So ist die Hoffnung von Silke, die auf ihrer früheren Schule keinen Anschluss gefunden hatte und Mobbingattacken erleben musste. Mit dem Wechsel auf das Gymnasium erhofft sie sich einen Neuanfang und endlich Freunde. Doch die Mobber sind auch auf dem Gymnasium und denken nicht daran, Silke in Ruhe zu lassen. Silke sieht nur einen Ausweg. Sie muss weg. Alles hinter ihr lassen und in einer anderen Welt ihr Glück versuchen. Denn Silke hat ein Geheimnis. Als Kind konnte sie zwischen unserer und der Anderswelt hin und her springen. Und nun versucht sie erneut den Wechsel. Es gelingt, doch der Rückweg wird versperrt. Wie es das Schicksal so will, trifft Silke auf ihre Kindheitsfreundin Ysra und die Halbriesin Unna. Gemeinsam lassen sie sich für den Leit anwerben. Zusammen mit 997 anderen Frauen ziehen sie ins Moor, um die seltenen Diamantblumen zu pflücken. Die 100 besten Pflückerinnen erhalten die Chance auf eine Ausbildung zur Weberin. Für diese Ehre spielen nicht alle Frauen fair. Die drei müssen sich aber nicht nur mit den Intrigen ihrer Mitbewerber auseinander setzen, auch unter den Soldaten gibt es Feinde und das Moor selbst enthält das Böse.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Silke, der Hauptperson, Ysra, Unna, Crispin und Ben erzählt.
Silke war mir ziemlich schnell sympathisch. Ihre Erlebnisse in unserer Welt waren schrecklich und ich kann verstehen, dass sie diese Attacken irgendwann nicht mehr aushält. Ihre Mutter ist nach dem Tod des Vaters tief in die Esoterikszene eingetaucht und ist nicht in der Lage die Situation ihrer Tochter zu erfassen. In der Anderswelt beginnt Silke stärker zu werden. Ihre neu gefundenen Freunde und die Anforderungen, die das Moor an die Mädchen stellt, lassen Silke wachsen. Sie wird selbstbewusster und beginnt sich zu behaupten.

Ysra ist eine Huldra, und auch wenn die Anderswelt viele magische Wesen beheimatet, sind die Menschen ihr nicht wohlgesonnen. Nach dem Tod ihrer Mutter steht sie alleine da und muss herausfinden, wie sie leben will und kann. Ihre Heilkenntnisse sind gern gesehen, aber ein kleiner Fehler und der Ruf nach dem Scheiterhaufen wird laut. Ysra gibt sich sehr selbstbewusst und ist sich ihrer Fähigkeiten und ihrer Grenzen bewusst.

Unna ist eine Halbriesin und war ihr Leben lang eingesperrt unter der Herrschaft ihres grausamen Vaters. Durch die fehlenden sozialen Kontakte fällt es ihr schwer die Menschen zu durchschauen. Sie schwankt zwischen ihrer Loyalität zu ihren Freunden und ihrer "Schwester", versucht aber einen Mittelweg zu finden und keinen zu verlieren.

Die drei Freunde lernen auf dem Leit Crispin und Astrid kennen. Crispin hat gegen den Schatten seines toten Bruders zu kämpfen und erhofft sich, Anerkennung beim König und bei seiner Mutter zu gewinnen, wenn er es schafft, mehr Diamantblumen sammeln zu lassen als sein Vorgänger vor hundert Jahren. Crispin konnte ich nicht so ganz einschätzen. Auf der einen Seite ist er recht sympathisch und will alle beschützen und dann gibt er Befehle, die die Frauen in tödliche Gefahr bringen. Und er weiß in dem Moment um die Gefahr.

Astrid stammt aus einer reichen Familie und ist von Zuhause abgehauen, um sich dem Leit anzuschließen. Wieso, weshalb, warum bleibt lange Zeit ungeklärt, aber schnell wird deutlich, dass Astrid nicht vor hat zu arbeiten und trotzdem die beste Pflückerin werden will. Ein unangenehmer Mensch, der aber zum Ende hin einige Überraschungen bereithält.

Und in der Menschenwelt? Dort spielt Ben eine wichtige Rolle. Er ist ein Klassenkamerad von Silke, der erst nach ihrem Verschwinden sein Gewissen findet. Zudem ist er der Freund von Silke "Ober"-Mobberin Amanda. Ich gestehe, er hat seine positiven Seiten, aber ich mag ihn nicht.

Ziemlich viele Sichtweisen, aber es kommt kein Durcheinander auf und man weiß immer, wo man gerade ist. Die Wechsel sind schön aufeinander abgestimmt. Åsa Böker schafft es eine unglaubliche Welt aufzubauen, die mich komplett in ihren Bann gezogen hat. Man fiebert mit den Mädchen mit und wünscht ihnen allen, dass sie den Leit überleben. Und dann steht immer noch die große Frage im Raum, ob Silke einen Weg zurück in ihre Welt findet. Und ob sie dies überhaupt will. Und wofür werden die Diamantblumen gebraucht? Nordische Mythen sind geschickt in die Geschichte eingewoben und man lernt viele neue Wesen und Mythenanfänge kennen. Ich möchte direkt in den nächsten Band einsteigen, der aber noch etwas auf sich warten lässt.
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