Éléonore Devillepoix

 4,4 Sterne bei 146 Bewertungen
Autorenbild von Éléonore Devillepoix (©Aldo Paredes)

Lebenslauf von Éléonore Devillepoix

Éléonore Devillepoix, geboren 1991, verbrachte ihre Kindheit in der Normandie. Sie studierte Politik und Philosophie in München, Paris und London. Tagsüber arbeitet sie beim Europäischen Parlament in Brüssel, am Wochenende spielt sie Quidditch (und ist sogar Kapitänin der belgischen Nationalmannschaft) und schreibt nachts an ihren Romanen. Die Stadt ohne Wind ist ihr Debüt.

Quelle: Suhrkamp Insel

Ihr neues Buch "Die Stadt ohne Wind - Das Mädchen des Waldes" erscheint im Mai 2022 bei Insel Verlag.

Alle Bücher von Éléonore Devillepoix

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Éléonore Devillepoix

Cover des Buches Die Stadt ohne Wind - Arkas Reise (ISBN: 9783458179603)
TiraLis avatar

Rezension zu "Die Stadt ohne Wind - Arkas Reise" von Éléonore Devillepoix

Rundum gelungene Fantasy Geschichte
TiraLivor 3 Monaten

Arka macht sich mit ihrem Pony Zwerg auf den Weg zu der geheimnisvollen Stadt Hyperborea um ihren Vater zu finden. Die Stadt ohne Wind ist einer der wenigen Orte an denen Magie ausgeübt werden darf. Sie ist von einer Kuppel umgeben und besteht aus sieben Ebenen. Arka schafft es Magie-Schülerin zu werden und wird dem neuen Mentor Lastyanax zugewiesen, der viel mehr damit beschäftigt ist einen Mord im Ministerrat aufzuklären. Beide sind auf der Suche nach der Wahrheit, doch je näher sie ihr kommen desto gefährlicher wird es.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Man wird in eine außergewöhnliche Welt entführt die man unbedingt näher kennenlernen möchte. Am beeindruckendsten ist natürlich Hyperborea, die Stadt unter der Kuppel, mit den vielen Türmen, sieben Ebenen und hängenden Kanälen durch die man sich mit Hilfe von Schildkröten fortbewegt.
Dort muss Arka sich zurecht finden und irgendwie in die oberste Ebene zu den Magiern gelangen. Es ist wahnsinnig spannend sie dabei zu begleiten. Zusammen mit ihr erfährt man immer mehr die Gepflogenheiten der Stadt und über die magischen Fähigkeiten.

Die dreizehnjährige Arka ist stark, draufgängerisch und manchmal auch ein bisschen frech. Genau das macht sie für mich so sympathisch. Sie hat trotz ihres jungen Alters schon sehr viel erlebt und dabei gelernt sich allein durchzuschlagen. Ihr Mentor Lastyanax ist da ganz anders. Er ist eher ernst, grüblerisch und zurückhaltend. Gemeinsam sind sie ein tolles Team, auch wenn sie immer wieder voneinander genervt sind. Ihre Gespräche sind oft überaus amüsant.
Die Darstellung der Charaktere ist hervorragend gelungen. Sie sind richtig gut ausgearbeitet und wirken mit ihren Ecken und Kanten sehr authentisch. Mit der Zeit erfährt man immer ein kleines bisschen mehr über ihre Vergangenheit.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive von Arka und Lastynanax erzählt, wechselt aber auch mal zu anderen Personen. Dadurch bekommt man die Möglichkeit das Geschehen aus anderen Blickwinkeln zu sehen.

Die Autorin hat unglaublich tolle Ideen und einen wunderbar flüssigen Schreibstil. Spannend und unterhaltsam erzählt sie Arkas und Lastyanax Geschichte, ohne dass es dabei jemals langweilig wird.

Auf Grund der Komplexität und der (zum Schluss) teilweise blutigen Stellen, würde ich das Buch ab 16 Jahren empfehlen.

Gestaltung:
Das Cover hat ein wunderschönes, zeitloses Design.
Man sieht die hohen schneebedeckten Berge und mittendrin die Stadt unter der Kuppel, mit ihren vielen Türmen. Ganz klein ist davor die Protagonistin mit ihrem Pony zu sehen die auf die Stadt zureitet. Das Ganze ist in Schwarzweiß Tönen gehalten, nur die Schrift und einige Details werden golden hervorgehoben wodurch ein edles Gesamtbild entsteht.

Fazit:
Dieses Buch hat alles was eine richtig gute Fantasy Geschichte ausmacht. Eine komplexe Welt, realistische Charaktere, ein spezielles Magiesystem und eine gut durchdachte Story, die spannend erzählt wird.

Kommentare: 1
Teilen
Cover des Buches Die Stadt ohne Wind - Arkas Reise (ISBN: 9783458179603)
Kagalis avatar

Rezension zu "Die Stadt ohne Wind - Arkas Reise" von Éléonore Devillepoix

Mein Jahreshighlight 2022
Kagalivor 4 Monaten

Dieses Buch fand ich beim Erscheinen zwar nicht gänzlich uninteressant, auf meine Wunschliste ist es aber erst gerückt, als ich die ersten begeisterten Meinungen dazu las. Da es aber dadurch sozusagen ein “nachgerückter” Buchwunsch war, hatte ich gar nicht so große Erwartungen als ich begann und wurde dadurch positiv überrascht.

Eine Stadt aus Türmen, Kanälen und Magie

Was mich ziemlich schnell in seinen Bann gezogen hat, war das Worldbuilding, speziell die Stadt Hyperborea. Die Stadt, die unter einer Kuppel sich vor der rauen Außenwelt schützt und in der daher niemals Wind weht, besteht aus etlichen Türmen, die sich in verschiedene Ebenen gliedern, verbunden sind diese durch ein ausgeklügeltes System von Kanälen, welche sowohl als “Straßen”, als auch als Wasserversorgung dienen. Wie so oft herrscht ein strenges Klassensystem, die oberen Ebenen, die logischerweise durch die Fließrichtung von Wasser, das sauberste Wasser haben, sind den Reichen und Magiern vorbehalten, nach unten hin wird es immer dreckiger bis auf dem Boden nur noch eine eklige Brühe ankommt und die Ärmsten er Armen im ewigen Schatten der Türme leben müssen.

Eine Stadt aus Türmen ist zwar in der Fantasywelt nicht gänzlich neu, die Autorin haucht Hyperborea aber mit vielen detailverliebten Ideen ein ganz eigenes, individuelles Leben ein. So bewegt man sich auf den Kanälen zum Beispiel mit riesigen Schildkröten fort, wobei es da je nach Geld auch verschiedene “Modelle” gibt, von der Moosbedeckten, bis hin zur Vergoldeten. Solche individuellen Details fand ich großartig und zusammen mit einem Schreibstil, der dem/die Leser/in die Stadt bildhaft vor Augen führt, ohne sich in Beschreibungen zu verlieren war es ein echter Genuss zusammen mit Arka diese Stadt zu erkunden.
Ein weiterer Aspekt, den ich im Worldbuilding sehr spannend fand, war, dass Hyperborea kulturell und politisch an das byzantinische Reich angelehnt war. Das habe ich auch noch nicht so häufig erlebt. Vom römischen Reich oder den Griechen inspirierte Fantasywelten, ja, sehr geläufig, Byzanz jedoch stand bei dem, was ich bisher gelesen habe, noch nicht oft Pate.
Und zu guter Letzt in Sachen Worldbuilding, konnte mich auch das Magiesystem überzeugen. Wie dieses funktioniert erfährt man dadurch, dass Arka Unterricht erhält im Verlauf der Handlung ganz gut und es ist ein durchdachtes System, dass auch Grenzen hat. Das gefällt mir immer besser, als wenn einfach alles möglich ist, weil magic baby.

Ein ungleiches Gespann auf den Spuren einer Verschwörung
Das Worldbuilding ist also schon mal eine Eins plus mit Sahnehäubchen, wie sieht es mit den Charakteren aus? Da hätten wir natürlich zuallererst Arka. Als ich auf den ersten Seiten erfuhr, dass sie erst Dreizehn ist, machte ich mir schon Sorgen, denn normalerweise kann ich mit so jungen ProtagonistInnen mittlerweile nicht mehr viel anfangen. Doch meine Skepsis verflog schnell, denn Arka ist in ihren Gedanken und Verhalten sehr reif für ihre dreizehn Jahre. Das mag vielleicht, trotz der Dinge, die sie schon durchleben musste, nicht unbedingt die realistischste Darstellung einer Heranwachsenden sein, machte sie mir persönlich aber als Protagonistin viel sympathischer und ehe ich mich versah, wuchs mir Arka ans Herz, was nicht zuletzt auch an ihren Charakterzügen lag. Sie ist klug und pfiffig, ein bisschen vorlaut, dabei aber nie gemein und hat einen starken Willen.
Den Gegenpart dazu bildet Lastyanax. Er ist ein Magier, der nach dem Tod seines Mentors dessen Amt übernimmt. Er ist ruhig und besonnen, aber auch ehrgeizig, doch er hat das Herz auf dem rechten Fleck. Zusammen sind Arka und Lastyanax ein grundverschiedenes Duo, was ihr Zusammenspiel aber sehr interessant macht und für sowohl lustige als auch rührende Situationen sorgt.

Aber auch abgesehen von den ProtagonistInnen kann das Buch mit seinen Charakteren punkten. Ob es das sture Pony Zwerg, der grummelige Pferdetrainer Kaul oder die selbstbewusste Phyrra, die einzige weibliche Magierin, an jeder Ecke begegnen einem interessante Charaktere mit Wiedererkennungswert.

Kommen wir zur Handlung. Hier bietet das Buch eine tolle Mischung aus Academia und Verschwörung. Dabei gelingt es der Autorin genau die richtige menge an Geheimnissen einzuflechten, dass man als LeserIn stets neugierig bleibt. Die Auflösung dieser fand ich ebenfalls gelungen, zwar konnte ich die ungefähre Richtung bereits früher in der Handlung erahnen, trotzdem konnten mich einige Details auch überraschen.

Fazit

Zum Glück habe ich mich von den BloggerInnen meines Vertrauens beeinflussen lassen, sonst wäre dieses Jahreshighlight doch glatt an mir vorbeigegangen. Stadt ohne Wind hat alles, was ich mir von einem Fantasybuch wünsche: Sympathische Charaktere, mit denen man mitfiebert, ein atemberaubendes Setting und einen spannenden Plot voller Geheimnisse und Intrigen.


Folge mir ;)

Diese und andere Rezensionen (mit zusätzlichem Coververgleich Deutsch/Original) findet ihr auch auf meinem Blog Miss PageTurner (https://miss-pageturner.de)



Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Die Stadt ohne Wind - Das Mädchen des Waldes (ISBN: 9783458179825)
Naburas avatar

Rezension zu "Die Stadt ohne Wind - Das Mädchen des Waldes" von Éléonore Devillepoix

Gelungener Abschluss der Dilogie
Naburavor 10 Monaten

Arka hat Hyperborea nach der Zerstörung der Kuppel verlassen, um in ihre Heimat, den Wald der Amazonen, zurückzukehren. Sie ahnt nicht, dass sowohl die totgeglaubte Penthesilea als auch ihr Mentor Lastyanax nach ihr suchen. In Hyperborea bereiten unterdessen die Themiskyraner ihre Machtübernahme vor. Ihr Vorgehen weckt dabei den Unmut von Alkander, dem Meister der Lemuren, der andere Vorstellungen von den nächsten Schritten und seiner eigenen Position hat. Bald kommen Dinge ans Licht, welche die Ereignisse in neuem Licht erscheinen lassen.

Der zweite Teil dieser Dilogie rief mir zum Start auf einer Seite in aller Kürze die wichtigsten Charaktere und ihre aktuelle Situation in Erinnerung. Es folgte ein Prolog, der mich in die Vergangenheit und den Amazonenwald führte, wo ich mehr über das Schicksal der siebenjährigen Kandri erfuhr, die mir bis dato unbekannt war. Zurück in der Gegenwart wechseln sich Kapitelabschnitte aus der Sich von Arka, Alkander, Lastyanax, Pyrrha und Petroklos ab und weckten meine Neugier, wie es für Hyperborea und die einzelnen Charaktere weitergehen wird.

Der Start ist eher ruhig, wobei ein unerwarteter Schauplatzwechsel für eine erste Überraschung sorgt. Während Arka versucht herauszufinden, wo ihr Platz in der Welt ist, schmieden Lastyanax und Pyrrha Pläne zur Befreiung der anderen Magier und Alkander schmiedet Pläne zur Sicherung seiner Macht. Rückblicke und Hintergrundinformationen halfen mir, die Charaktere noch besser zu verstehen.

Ich habe mich darüber gefreut, dass die Amazonen in diesem zweiten Band eine größere Rolle spielen und ich viele Einblicke in ihr Leben im Wald erhielt. Dieses ist alles andere als perfekt: Zwar haben sie eine funktionierende Gesellschaftsform aufgebaut, doch um diese zu erhalten haben sie einige erschreckende Prinzipien und die Bedrohung in Form des Fluchs ist allgegenwärtig. 

Ich hatte einige Zeit das Gefühl, dass zwar viele Pläne geschmiedet werden, die Handlung aber auf der Stelle tritt. Es wird politisch taktiert und Vorbereitungen werden getroffen. Die Beschreibungen der Autorin ließen dabei die einst prachtvolle und nun von Kälte beherrschte Stadt vor meinem inneren Auge lebendig werden. In der zweiten Hälfte steigt die Spannung dann deutlich an und ich fieberte mit, welche Pläne scheitern und welche erfolgreich sein werden. Zum Ende hin ging es mir dann beinahe schon zu schnell, wobei ich den Abschluss sehr gelungen fand. Ich kann das Buch an alle Fantasy-Leser:innen empfehlen, die zum Beispiel auch die Spiegelreisenden-Saga mochten!

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 213 Bibliotheken

auf 68 Merkzettel

von 2 Leser*innen aktuell gelesen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks