Rezension zu Monsieur Mardi-Gras – Unter Knochen. Band 2 von Éric Liberge
Rezension zu "Monsieur Mardi-Gras – Unter Knochen" von Eric Liberge
von semikolon
Rezension
semikolonvor 14 Jahren
Willkommen im Königreich der Tränen »Auf der Erde haben sie uns was von einem hellen Licht erzählt .. Von geliebten Verstorbenen, die einen mit offenen Armen empfangen .. Aber nichts von einem solchen Garten des Elends.« Pustekuchen! Das denkt sich auch Victor Tourterelle. Der Kartograph erwacht nach seinem Tod in einem buchstäblichen Loch - nichts als Sand und Schotter. Keine Engelchen, kein roter Teppich und erst recht kein Empfangskomitee. Sieht so vielleicht die Hölle aus? Wohl kaum.. es fehlen die Flammen, die Dämonen und die gellenden Schreie derjenigen die immerwährende Todesqualen erleiden. Die Ungewissheit ob des momentanen Aufenthaltsortes ist aber noch lang nicht das schlimmste. Wenn nur diese schreckliche Langeweile nicht wäre! Was macht man denn in einem Meer aus Nichts und wieder Nichts? Was ist das für ein sadistischer und gemeiner Gott, welcher der Menschheit nicht nur im Dasein auf Erden das Leben schwer macht, sondern auch noch im Jenseits? Als dann plötzlich ein Postbote auf einem Fahrrad auftaucht, beginnt Victor an seinem Verstand zu zweifeln und das völlig zu Recht. Der werte Herr von der Post überreicht ihm einen Brief, der ausführlichst seinen Todesfall erläutert, darüber hinaus verpasst er Victor eine Registriernummer und eine neue Identität. Fortan heißt Herr Tourterelle: Mardi-Gras Aschermittwoch. Das wird ja immer schöner.. Ein Comic über einen cholerischen Kartographen, der versucht sich in einer vollkommen chaotischen Welt des Todes zurechtzufinden in der Kaffee das höchste Gut ist: die letzte Reliquie der irdischen Welt. Skurril. Makaber. Grandios.