Peter Lundt reist mit seiner Assistentin nach Sylt. Sein Onkel, ein Dorfpfarrer ist verstorben und Peter Lundt soll den Nachlass ordnen und das Pfarrhaus für den Nachfolger räumen. Aber da gibt es deutlich mehr zu räumen als nur ein paar Möbel und persönliche Gegenstände. Da gibt es Vaterschaftstests und uneheliche Kinder, einen Mord, der Jahrzehnte zurückliegt und einen Schatz der verschollen ist. All dies lässt den Tod von Lundts Onkel nicht mehr als Unfall erscheinen, sondern es riecht nach Mord. Ein wirklich durchweg gelungener Fall dieser Reihe. Nicht nur wird das Sylter Lokalkolorit wunderbar wiedergegeben, die Geräuschkulisse mit blökenden Schafen und surrenden Mücken ist sehr gut gemacht, man glaubt beinahe selber unter den Fiesen Mücken zu leiden. Der Kriminalfall ist schlüssig und es wird gute Ermittlungsarbeit von Lundt Team geleistet. Diesmal ein grundsolider Fall, bei dem man wirklich glauben kann, dass er von einem blinden Detektiv ermittelt wird und dass es so auch tatsächlich passiert sein könnte, anders als bei einigen der Fälle dieser Reihe, bei denen die Fälle schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen erschienen. Natürlich fehlen auch nicht die obligatorischen Schlagabtausche zwischen Lundt und seiner Assistentin, die sich wieder wunderbare Wortgefechte liefern und der schweigsame Norddeutsche Bauer Sandor Boisen, wie ihn sich ein Süddeutscher nun mal vorstellt, wird wunderbar von Jürgen Holdorf gegeben. Dieser Fall kann auch außerhalb der Reihe gehört werden, da keinerlei Vorkenntnisse der Serie benötigt werden und der Fall in sich abgeschlossen ist.