Rezension
sumsidievor 11 Jahren
A.L. Kennedy kann sowas von Schreiben, dass es beim Lesen schon wehtut. Denn mit der 40jährigen Hannah, der Hauptperson dieses Buches, möchte man nicht tauschen. Sie ist Alkoholikerin mit allem was dazu gehört. Sie trinkt bis sie in Ihrem eigenen Erbrochenen liegt, sich an ganze Tage nicht mehr erinnern kann, sie den Job verliert und Ihre Familie dem ganzen Elend nicht mehr zuschauen kann. Und das schlimmste ist, dass die Autorin es schafft, dass man sich trotzdem in zahlreichen Momenten mit dieser unsympathischen Hannah, die auch vor kleinen Diebstählen nicht zurück schreckt um an mehr Alkohol zu kommen, immer wieder identifizieren kann. Die Szenen, in denen der Durst, das Gefühl wie der Alkohol den Hals hinunterläuft, beschrieben wird. Man kann die Trockenheit der Kehle und das Verlangen nach dem Suff körperlich spüren, auch wenn man es nicht will. Ein wirklich hartes Buch. Aber auch ein sprachliches Meisterwerk!