Rezension zu "Die Wildnis erwacht" von A. L. Shields
Gestern Abend habe ich endlich Die Wildnis erwacht von A. L. Shields beendet, den zweiten und letzten Band zu „Der Garten“, welchen ich bereits Anfang dieses Monats gelesen habe. Es gibt Bücher, bei denen man sofort weiß, wie man es bewerten will, wie es einem gefallen hat, doch bei diesem Buch war es nicht der Fall. Zum Teil bin ich mir immer noch unsicher, was meine Bewertung dieses Buches angeht.
„Die Wildnis“ , eine uralte Gemeinschaft mit dem Ziel, die Christenheit zu vernichten, hat Bethanys beste Freundin ermordet und sie mit verschiedenen terroristischen Anschlägen in Verbindung gebracht. Um ihre skrupellosen Absichten zu erreichen, haben die Hackerin Janice gekidnappt. Dabei hatte Bethany geschworen, sie mit ihrem Leben zu beschützen. Um das Mädchen freizukaufen, muss sie den Pilatus Stein finden. Ein mysteriöses Artefakt aus dem ersten Jahrhundert – dessen Existenz nie bewiesen werden konnte.
Doch sie ist nicht die einzige, die nach dem Stein sucht. „Der Garten“ , ein mächtiger Geheimbund, der sich der Bewahrung des christlichen Glaubens verschworen hat, will den Stein für seine eigenen Zwecke finden. Und es gibt noch eine mysteriöse dritte Gruppe, die im Dunkeln darauf lauert, dass Bethany scheitert.
Auf ihrer verzweifelten Suche gerät sie in einen immer tiefer werdenden Strudel tödlicher Gefahr. Gejagt von ihren erbarmungslosen Gegenspielern, denen alle Mittel recht sind, um den christlichen Glauben brutal und endgültig auszulöschen – weiß Bethany nicht mehr wem sie noch trauen. Wird Bethany den Stein des Pilatus finden, bevor ihre Feinde sie aufspüren?
Da „Der Garten“ mit einem recht offenem Ende geendet hat, habe ich mich natürlich gefragt, wie es denn weiter mit Bethany gehen würde. Außerdem gab es zum Schluss einige sehr überraschende Enthüllungen, was mich noch gespannter auf den zweiten Band gemacht hat. Deswegen war es auch gut, dass der Anfang im zweiten Teil genau an der Stelle eingesetzt hat, an der der erste beendet wurde. An einigen Stellen wurden ganz dezent kurze Wiederholungen zwischengesetzt, die einem mit der Erinnerung auf die Sprünge helfen sollten.
Auch in der Fortsetzung befindet sich Bethany noch auf der Flucht und es bleibt erst einmal unklar, wie lange sich dies noch hinziehen wird. Mittlerweile scheint es dem Leser nicht realistisch, dass sie einst ein „normales Leben“ geführt haben soll, doch wenn man ganz an den Anfang zurückdenkt, dann weiß man, dass dem so war. In diesem Buch geht die Suche nach der Pilatus-Inschrift weiter, doch nach einiger Zeit merkt man, dass diese Reliquie tatsächlich nicht das eigentliche Ziel ist, vielmehr geht es um ein bestimmtes, sehr wichtiges Foto, welches „der Wildnis“ – den Bösen – sehr schaden könnte, wenn es in die falschen Hände kommt. Dieses Foto war definitiv eine Wendung in der Geschichte. Was ich erstaunlich fand, war, wie Bethany es geschafft hat, den Spuren zu folgen, die die ermordete Annabelle Seaver, ihre beste Freundin, gelegt hat.
Was mich ein wenig verwirrt hat, war, wie schnell sie am Ende plötzlich von aller Schuld freigesprochen wurde. Natürlich hat mich das für sie gefreut – keine Frage – doch zum Schluss kam alles sehr schnell und ich hatte ein wenig das Gefühl, der Autor wolle das Buch einfach schnell zu einem Ende bringen, und fertig. Nichtsdestotrotz blieb die Spannung auch noch auf den letzten Seiten erhalten.
Die Flucht hat Bethany in viele verschiedene Orte verschlagen, sie kam einige Male nur knapp mit ihrem Leben davon, doch letztendlich hat sie gefunden, wonach sie gesucht hat – vor allem ihren Glauben, der unter ihren Lebensumständen und ihren Zweifeln gelitten hat.
Die Fortsetzung Die Wildnis erwacht finde ich sehr gelungen – es ist ein sehr spannender und mitreißender Roman, der manchmal etwas zu viel aufgetragen zu haben scheint, aber dennoch in Ordnung ist.
Von mir gibt es 4 von 5 Sterne.