Cover des Buches Der Fluch des Wüstenfeuers (ISBN: 9783608960273)
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Rezension zu Der Fluch des Wüstenfeuers von A.S. Bottlinger

Ungewöhnlicher Fantasyroman

von samea vor 7 Jahren

Rezension

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sameavor 7 Jahren
In Iaret beginnt schon als Kind das Wüstenfeuer zu brennen. Diese Gabe ist bei einem Mädchen nach der Ansicht der Oberen nicht zu dulden und muss mit einem Siegel gebunden werden. Zur Frau herangereift wird sie an den Herrscher verheiratet. Ihre Schönheit und vor allem das in ihr existierende Wüstenfeuer prädestinieren sie dazu, denn der Herrscher braucht mächtige Söhne.
Doch Iaret kann das Wüstenfeuer nicht vergessen. Sie will keine Zuchtstute für den Herrscher sein, der er ansonsten keine Aufmerksamkeit schenkt. Sie will ihre Würde behalten und versucht das Siegel zu brechen und zu fliehen. Dieses schlägt fehl und sie findet sich im Kerker wieder und hier beginnt der die eigentliche Geschichte.

Dieser Roman hebt sich von anderen Fantasyromanen ab, nicht nur weil er im orientalischen Raum spielt, sondern auch weil er von der typischen Struktur und Thematik im Genre der Fantasy abweicht. Im Kerker besteht eine Subkultur durch die Fragen wie Gleichberechtigung der Frau, Vertrauenswürdigkeit von Menschen außerhalb dieser Subkultur sowie ererbte Stellung in der Gesellschaft, Erziehung und freier Wille zum Thema werden. Diese gesellschaftskritischen Aspekte dominieren den Mittelteil des Buches. Obwohl auch hier Fantasyelemente vorhanden sind ist dieser Abschnitt deutlich ruhiger gestaltet worden, als ich es von dieses Genres gewohnt bin. Hier hätte meiner Meinung nach einige Szenen dramatischer gestaltet werden können. Der Nervenkitzel fehlt etwas. Im letzten Teil des Gefängnisausbruchs werden jedoch actionreichere Szenen geschildert.

Besonders ist an dem Roman zudem, dass es eine Rahmenerzählung gibt. Eine Geschichtenschreiberin, die freiwillig das Siegel trägt, interviewt Ahat und seinen Bruder Yasin. Sie will mehr und die Wahrheit über das erfahren, was in deren Jugend geschehen ist. Die Rahmenhandlung erscheint nicht nur am Anfang und am Ende, sondern tauscht immer wieder einmal als Einschub auf. Dieser Aufbau einer Geschichte erinnert mich sehr an 1000 und 1 Nacht, was aber sowohl zum orientalischem Umfeld als auch zur Geschichte passt.

Insgesamt ein ungewöhnliches, lesenswertes Buch, das eindeutig für Erwachsene geschrieben wurde.
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