AJ Tipton – Der Thron des Vampirs
Als Alice Jones auf ihrer eigenen Ausstellung den dunklen und charismatischen Chritopher Dal zum ersten Mal sieht, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Doch noch kann sie nicht ahnen, dass er ein Vampir ist, der eine königliche Aufgabe zu erfüllen hat. Während er versucht Mensch und Vampir in eine friedliche Koexistenz zu führen, gibt es in den eigenen Reihen Gefährten, die Krieg führen wollen.
Als wäre das für Christopher nicht schon Grund genug, sich von Alice fern zu halten, möchte er ihr auch ewiges Leben schenken, um ihre Genialität zu verewigen. Doch sollte sie sich entscheiden, ein Vampir zu werden, darf es keine Beziehung zwischen den beiden geben, denn die Erschaffungsbindung würde eine aufrichtige Beziehung unmöglich machen. Wie wird sich Alice entscheiden?
„Der Thron des Vampirs“ ist meine zweite Story aus dem Universum vom Autorenduo AJ Tipton. Und auch hier muss ich leider wieder sagen: guter Plot, nicht ganz so gelungene Umsetzung.
Ja, die Story ist nett, aber sie hat so überhaupt keine ernstzunehmenden Twists. Der Erzählstil ist locker und modern, wirkt aber im Großen und Ganzen recht oberflächlich, was mich persönlich stört. Ich habe schon Shortstorys mit weniger Seiten gelesen, die mehr Tiefe hervorgebracht haben. Nicht falsch verstehen, die Story ist nett und ich habe sie gern gelesen, aber mir fehlte es an der Figurenausarbeitung und auch an der Spannung.
Die Figuren hätten schon etwas lebendiger sein können, obwohl das für die Kürze der Geschichte durchaus okay ist. Ich mochte Alice, allerdings wirkt ihre Figur sehr glatt, sie hadert nicht mit ihrem Schicksal, sie hat keine großartigen Fragen bezüglich Christopher und dem Vampirdasein, fügt sich sofort in das Große und Ganze, und obwohl sie Christopher gerade erst wenige Tage kennt, will sie schon den Krieg an seiner Seite führen. Nett, aber wenig plausibel. Okay, es ist eine fiktive Geschichte, und da kann ich durchaus fünf gerade sein lassen, ich kann auch darüber hinweg sehen, dass der Sonnenschein von allen sofort gemocht wird, aber da alles so glatt lief, war die Geschichte nicht wirklich spannend. Schade.
Der große, charmante, dunkle und dominante Christopher war mir ebenfalls sympathisch, auch wenn er trotz seiner Macht ein ganz klein wenig „weich“ herüber gekommen ist, ich finde es gut, was er sich zum Ziel gesetzt hat, allerdings auch hier: viel zu wenig Ecken und Kanten.
Kann ich die Geschichte empfehlen? Nun ja, wer mal „eben was für zwischendurch“ lesen möchte, der ist mit der knisternden, erotischen Story sicherlich gut bedient. Wer allerdings Wert auf Tiefgang und eine gute Figurenausarbeitung legt, dazu ein paar Twists, der sollte es sich überlegen. Wie schon gesagt, nette Geschichte, aber leider auch nicht mehr.
Das Cover passt zum Inhalt, ist hübsch anzusehen.
Fazit: Für die Kürze ist die sinnliche Story okay, trotzdem konnte sie mich nicht überzeugen. 2,5 Sterne.