Cover des Buches Die Liebeslist (ISBN: B004UMNK56)
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Rezension zu Die Liebeslist von ANNE O'BRIEN

Mordene Frau im falschen Zeitalter

von inluvbooks vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Guter Einstieg, leider dann nicht mehr gehalten.

Rezension

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inluvbooksvor 9 Jahren

Wir schreiben das Jahr 1158 in England. Rosamundes Stiefvater stirbt, ohne die 24jährige zu verheiraten. Doch nichts wünscht sich die junge Dame mehr als endlich zu heiraten. Allerdings wäre es schön, wenn dieser wenigstens attraktiv und jung wäre und sie wenigstens ein bisschen schätzen würde. Durch den Tod des Earls erbt Rosamunde drei Grenzfestungen und ihr Stiefbruder möchte sie sofort verheiraten. Es findet sich natürlich auch jemand, der sie nehmen möchte. Ein älterer Herr, der Rosamunde gar nicht gefällt. Also, tut sie das was jeder in der Situation machen würde. Sie packt ihre Mutter und flieht nach Clifford, eines ihrer Erbfestungen. Diese ist allerdings vollkommen heruntergewirtschaftet und in einem grotten schlechten Zustand, doch für die junge Lady gibt es nur die Möglichkeit auf Clifford zu bleiben.

Sie staunt nicht schlecht als einen Tag später Gervase mit seiner Streitmacht in ihre Festung einreitet und sie für sich beansprucht. Denn einst wurde die Burg und die anderen geerbten Grenzfestungen von William dem Eroberer an die Gervases Familie gegeben, für treue Dienste. Rosamundes Stiefvater nutze einen Moment der Schwäche und besetzte die drei Burgen für sich und vererbte diese einfach seiner Stieftochter als Mitgift. Was diese allerdings keine Minute glaubt und sich heftig zur Wehr setzt. Denn der Ritter verlangt auch noch, dass sie sich sofort wieder aus der Burg macht und ihm die Führung überlässt. Doch nicht mit Rosamunde. Sie bleibt beharrlich und möchte die Burg auf keinen Fall aufgeben. Denn gibt sie diese auf, hat sie keine Mitgift mehr, sie kann nur noch zurück zu ihrem Bruder und einen verhassten Mann heiraten oder bei ihrer Mutter unterkommen und dort als alte Jungfer enden. Keines dieser Optionen kommt für sie auch nur in Frage und so beginnt sie ihr eigenes Gefecht gegen Gervase, der seinerseits ebenfalls alles dafür tut die leidige und zickige Rosamunde aus der Burg zu kriegen – und dafür ist ihm nichts zu schade…

Meine Meinung

Also, das Buch began wirklich ganz gut. Ich finde die Autorin schreibt sehr lebendig. Auch ihre Art die Gespräche zwischen den einzelnen Charakteren zu führen ist sehr aktiv und ungewöhnlich. Anfangs fand ich das noch gut zur Abwechslung “lebendige” Unterhaltungen zu lesen allerdings je mehr ich las, um so mehr vermisste ich die steifen Unterhaltungen, die ich aus anderen Büchern kenne. Hier wagte die Autorin mir dann doch zu viel. Und je weiter ich in der Geschichte war um so mehr kamen mir die Protas wie Bauern statt gebildete Leute vor. Ich kann nicht sagen, ob es an der Übersetzung lag oder ob es im Original schon so ist, aber mir hat es die Leselust extrem eingeschränkt.

Ein weiterer Minuspunkt ist das Gezettere zwischen den Protas. Immerhin wir schreiben das Jahr 1158 im prüden England und die Frau traut sich was! Erst weigert sie sich die Burg zu verlassen, dann zankt sie rum, obwohl sie bleiben darf und macht Gervase das Leben schwerer als es sein muss und dann als ihre Burg erneut belagert wird, hat sie zwei Optionen: Sie heiratet einen Mann, den sie attraktiv findet, der jung ist und sie halbwegs mag oder sie heiratet einen Mann, den sie gar nicht mag. Doch sie bleibt stur und hofft, dass Gervase durch die Tore reitet und sich vor ihr auf die Knie hinfallen lässt und seine ewige Liebe schwört. Also, bitte! Das war dann zu viel des Guten für mich.

Was ich auch seltsam fand, Rosamunde flieht vor ihrem Bruder und dann ist er nicht mehr Thema. Wieso nicht? Geht das so einfach in dieser Zeit? Eigentlich hätte er wenig später auch kommen müssen, aber nein, irgendwie ist sie vergessen worden…

Meiner Meinung nach hätte man das Buch auch gut kürzen können. Es war irgendwann einfach zu lang und brachte es nicht auf den Punkt. Rosamunde hat mich dermaßen genervt, das ich die letzten 10 Seiten habe sein lassen. Wie es ausgeht, kann ich mir denken.

“Die Liebeslist” ist nicht das was ich erwartet habe. Auch kann ich es nicht jubelnd weiter empfehlen. Man kann es lesen aber man verpasst auch nichts, wenn man es nicht tut.

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