Vorneweg: Wer Abbi Glines gerne mag und auch an ihren Werken gefallen findet sollte diese Rezension wahrscheinlich nicht lesen. Dazu muss ich sagen, dass ich auch eigentlich kein Rant-Fan bin, weil ich es immer wertschätze und weiß, wie viel Zeit und Mühe in einem Buch steckt, aber heute wird es wohl eine Ausnahme geben müssen. Ich versuche so sachlich wie möglich zu bleiben, sollte mir trotzdem das eine oder andere ausfallende Wort entschlüpfen, so tut es mir leid.

Beginnen wir also mal damit, warum ich das Buch gelesen habe. Von der gleichen Autorin habe ich schon den ersten Teil der "Rush of Love" Trilogie gelesen und für ungenießbar befunden. Nachdem mir aber viele Menschen gesagt haben, dass dies nicht gerade ihr stärkster Werk ist, wollte ich der Autorin nochmal eine Chance geben und als ich "While it lasts" in einer Mängelexemplarskiste gesehen habe, dachte ich, dies sei der berühmte Wink mit dem Zaunpfahl und habe es mitgenommen.

Der Klappentext und Inhalt haben mich deutlich mehr angesprochen als "Rush of Love" und auch die ersten Seiten haben sich gut lesen lassen, große Gefühle sind aber dennoch nicht übergesprungen.

Eva, die Protagonistin, wirkte erstmal sehr sympathisch auf mich und der Prolog war schon sehr ergreifend, da ich ziemlich schnell gemerkt habe worum es ging und auch die letzten Zeilen haben mich berührt, aber der Rest dazwischen... war, sagen wir mal ausbaufähig.

Ich finde allgemein, dass die Bücher viel zu kurz sind, um sich richtig mit Problembewältigung, Entwicklung usw. zu beschäftigen und man merkt auch, dass es immer ganz schnell gehen muss. Bei der Trauer, bei Entscheidungen und vor allem beim Sex. Ein Thema, das ja absolut nicht wegdenkbar scheint und mit dem Abbi Glines keinesfalls geizt. Ich bin auf keinen Fall prüde oder sonst was, aber etwas so intimes müsste man meiner Meinung nach nicht so ausschlachten und auch nicht in so einer Art beschreiben, wenn man bedenkt, von welcher Altersgruppe diese Bücher präferiert gelesen werden. Diese ausgelutschten Phrasen kann ich so langsam nicht mehr lesen und musste auch hier in einer Tour die Augen verdrehen, wenn sie wieder in die Kiste gesprungen sind.

Eva war mir dann ab der Mitte viel zu unentschlossen. Für das, dass sie 20 ist, ließ sie sich aber ganz schön viel reinreden und ich fand es irgendwie komisch, dass sie Josh und Jeremys Mutter gesiezt hat, nachdem sie diese schon ihr ganzes Leben kennt und mit ersterem Mann auch lange zusammen war.

Über Cage's Charakter will ich eigentlich gar nicht viel sagen, bis auf das, dass er das 0815 und typische Bad Boy Image verkörpert, der sich natürlich nur für die eine Richtige innerhalb von 2 Tagen um 180 Grad zum absoluten Traumtypen entwickelt. In seinem Kopf kann sich eigentlich nichts als heiße Luft befinden, sonst hätte er seine Handlungen wohl besser durchdacht oder überhaupt mal nachgedacht, was diese für Konsequenzen mit sich bringen würden.

Kommen wir nun zu dem Thema, das für mich einfach nur den Vogel abgeschossen hat: Cage wird mit Trunkenheit am Steuer erwischt und was passiert? GAR NICHTS PASSIERT! Wie verantwortungslos kann man als Autorin sein und seinen Lehrern solche Werte vermitteln wollen? Ihr könnt mir jetzt nicht mit "Aber er muss doch auf der Farm arbeiten" und "Er verliert doch fast sein Stipendium" kommen. Er wurde keinem Haftrichter vorgesetzt, obwohl die Alkoholgesetze in Amerika noch hundertmal strenger als hier bei uns sind. Was soll ein Teenager daraus lernen wenn ein Idol (und viele vergöttern diese Buchcharaktere von Abbi Glines) mit so einer Aktion ungestraft davon kommt? Ich kann so etwas auf keinen Fall vertreten und muss wohl doch einsehen, dass die Autorin absolut nichts für mich ist, da sie meine Erwartungen an ein gutes Buch in keinem Fall erfüllt.