»Klappentext: Frankreich 1756. Jeanne wird in Armut geboren. Ihre Mutter, eine stadtbekannte Hure, will nichts von ihr wissen. Ihr Vater, ein verarmter Landadeliger, stirbt im Siechenhaus von Paris. Aber Jeanne will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Sie erzählt einer Marquise ihre erschütternde Geschichte und wird daraufhin von der reichen Frau aufgenommen. Als Mätresse des Kardinals Rohan schafft Jeanne es, diesen zum Kauf eines wertvollen Halsbands im Namen der Königin zu überreden. Doch das Halsband kommt bei Ihrer Majestät Königin Marie Antoinette nie an.
Der spannende historische Roman, der auf wahren Tatsachen beruht, führt nach Paris, in die Zeit des Vorabends der Französischen Revolution.«
Meine Meinung: Der Schreibstil ist fließend und dem geschichtlichen Hintergrund des 18. Jahrhunderts angepasst, aber für einen Roman fand ich es zu sachlich. Dadurch war für mich immer eine Distanz zu den Personen und dem Geschehen.
Die Hauptperson ist Jeanne de Saint-Rémy (später verheiratet Madame Jeanne de la Motte). Ihre Kindheit war sehr traurig und sie tat mir leid. Leider entwickelte sich Jeanne später zu einer hartherzigen raffgierigen Frau und wurde mir schnell unsympathisch. Sie hasst den Adel, dennoch möchte sie dazu gehören. Mit Intrigen und Manipulationen versucht sie immer höher in den Adel aufzusteigen. Sie war skrupellos und ging zu weit! Unter den weiteren Personen war leider auch niemand, der mich besonders angesprochen hat.
Der Handlungsverlauf (von 1756 bis 1793) wirkt trotz der Intrigen eher ruhig. Mir hat die richtige Spannung gefehlt. Durch die häufigen Zeitsprünge fehlte (zumindest für mich) die Tiefe, die aus meiner Sicht zu einem historischen Roman gehört.
Gut hat mir gefallen, wie Fiktion und Tatsachen verbunden wurden! Ich hätte sogar gern noch mehr über die damalige Zeit erfahren! Im Nachwort geht der Autor nochmal auf die historischen belegten Fakten ein. Jeanne de la Motte war wirklich in die Halsbandaffäre verwickelt. Vom Charakter könnte sie durchaus so ähnlich gewesen sein, wie der Autor sie beschreibt. Neben Jeanne de la Motte, Königin Marie Antoinette und Kardinal Rohan gab es noch weitere Personen, die damals wirklich gelebt haben, im Roman!
Ich fand den geschichtlichen Hintergrund sehr interessant dargestellt, aber trotzdem konnte mich das Buch nicht so fesseln, wie erhofft.
Ein gut recherchierter historischer Roman, der u.a. über die berühmte Halsbandaffäre des 18. Jahrhunderts aus einem neuen Blickwinkel berichtet! Die sachliche Erzählweise hat mir leider nicht so gut gefallen.
3 Sterne