Rezension zu "Unterm Glashimmel" von Ada Kretzer-Hartl
Als Hilde im Kaufhaus Karberg ihre Lehre antritt, ist sie voller Zukunftspläne. Sobald sie eine Wohnung finanzieren kann, will sie ihre kranke Mutter bei sich aufnehmen und das Leben erleichtern. Die Lehre gefällt ihr gut, in Elli findet sie eine gute Freundin und in Fräulein Paggert eine verständnisvolle Vorgesetzte. Dann trifft sie ihren Jugendgespielen Jürgen Stolp wieder und auch er wird Teil ihrer Zukunft. Doch dann steht Hilde plötzlich vor einer schweren Entscheidung: Jürgen soll durch eine reiche Heirat den heimatlichen Hof retten und sie steht plötzlich zwischen ihrem und dem Lebensglück seiner Eltern.
Eine schöne Erzählung für Mädchen über das Auf und Ab der Lehrzeit und dem Erwachsenwerden. Nicht alle Motive würden heute noch funktionieren – möchte man zumindest hoffen. Der Konflikt, in dem Hilde sich befindet, zerreißt nicht nur sie, sondern auch den Leser. Man möchte alle vernünftigen Anschauungen zerschlagen und die Moralprediger hassen, gleichzeitig sieht man das Dilemma: es hängt mehr als ein Glück von den Entscheidungen ab. Hilde und Jürgen, die Eltern auf beiden Seiten, das Mädchen, das Jürgen heiraten soll – Träume und Hoffnungen kollidieren und man merkt, dass es auch als Erwachsener nicht einfacher wird Entscheidungen zu treffen und auf etwas zu verzichten.
Eine ergreifende und wunderbare Geschichte. Für alle, die Mädchenbücher mögen, eine klare Leseempfehlung.