Rezension zu "My Incredibly Wonderful, Miserable Life" von Adam Nimoy
Ich gebe zu, ich habe dieses Buch mit der Absicht bestellt, etwas über den privaten Leonard Nimoy zu erfahren. Das habe ich auch bekommen. Aber als ich dann so las, wollte ich gar nichts mehr von Nimoy sen. wissen, denn Nimoy jn. wurde plötzlich extrem interessant. Er erzählt mit großem Charme von sich und seinen Kindern und gibt dem Leser hin und wieder ein Flashback in seine Kindheit. Wenn er von seiner Beziehung zu seinem Vater spricht, schwingt sowohl Traurigkeit als auch Stolz mit. Das was er zu erzählen hat, haben sicherlich hunderte von anderen Hollywood-Kindern auch zu erzählen, aber er tut, im Gegensatz zu manch anderer Biographie, niemandem weh, mit dem was er sagt.
30 Jahre Pot- und Alkoholabhängigkeit haben nicht nur sein Leben zerstört, sondern auch seine Ehe, seiner Karriere als TV-Regisseur und beinahe auch die Beziehung zu seinen Kindern. Auch wenn es an anderer Stelle geschrieben wird, er hat niemals seinen Vater für sein Leben verantwortlich gemacht. Er weiß sehr wohl, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist.
Adam Nimoy ist ein ausgesprochen sympathischer, charmanter und koketter Mann, der seine Kinder liebt und trotz eigener Probleme, immer versucht, die Fehler seines Vaters nicht zu wiederholen. Seine Karriere als Regisseur musste er an den Nagel hängen (vorerst, vielleicht bekommt er nochmal eine Chance sich wieder zu beweisen, falls er das will). Heute arbeitet Adam Nimoy als Lehrer an der NYFA (New York Film Academy) in L.A. und unterrichtet dort zukünftige Schauspieler und Regisseure.