Cover des Buches Play Me Backwards (ISBN: 9781481401029)
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Rezension zu Play Me Backwards von Adam Selzer

Wenn dein bester Freund Satan dir Liebestipps gibt...

von Deengla vor 10 Jahren

Rezension

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Deenglavor 10 Jahren

Kurzmeinung

Interessante Idee, toller Anfang und eine frische, witzige Erzählstimme, aber das Buch plätschert leider nur vor sich dahin und ich habe mich gefragt, was das Ganze nun eigentlich soll.

Inhalt

Vier Jahre ist es her, dass Anna, die erste Freundin von Leon, nach England gezogen ist. Er hat sie bis jetzt nicht vergessen, hat immer noch Kontakt mit ihr und kein anderes Mädchen kann den Vergleich mit ihr standhalten. Dann kommt die Nachricht, die Leon aufschreckt: Anna zieht vielleicht zurück nach Des Moines, Iowa. Und Leon erkennt, dass sie mit ihm, so wie er jetzt ist, wahrscheinlich nichts zu tun haben will. Früher war er eines der hochbegabten Kinder, engagiert und kulturell interessiert, jetzt hat er 200 Stunden Nachsitzen zu absolvieren, sonst kann er den Schulabschluss vergessen, hat keinen Bock aufs College zu gehen und hängt am liebsten in der Ice Cave, wo er arbeitet, rum.

Sein bester Freund Stan, der steif und fest behauptet der Teufel zu sein – S(a)tan -, gibt ihm einen Auftrag. Er soll sich Moby Dick als Audiobook anhören und nach dem White Grape Slushee, einen Eisdrink, suchen. Leon macht sich daran und fängt so langsam an, sein Leben zu ändern.

Meine ausführlichere Meinung

Geschildert wird alles aus der Sicht des Ich-Erzählers Leon, der keinerlei große Ambitionen hat und am liebsten mehr oder weniger lustige Spielchen mit seinen Freunden spielt. Leon ist meiner Meinung nach die große Stärke des Buches. Endlich mal ein realistischer Protagonist, der mit fettiger Haut und dem ein oder anderen Pickel zu kämpfen hat, kein Schönling und Frauenheld ist und auch ein paar Unsicherheiten hat.

Er ist ziemlich intelligent und witzig, aber auch sehr antriebslos. Mysteriös ist sein ein Jahr älterer Freund Stan, der seitdem er mit Leon befreundet ist (die beiden kennen sich, seit Leon 9 Jahre alt war), steif und fest behauptet, dass er Satan sei. Leon spielt mit und seltsamerweise treffen auch viele Dinge zu, die Stan manchmal behauptet. Er ist es auch, der das Projekt mit der Suche nach dem White Grape Slushee ins Leben ruft und verspricht, dass er Leon zu jemanden macht, auf den Anna stolz wäre, nur muss er im Gegenzug seine Seele dafür verkaufen.

Ich halte dem Buch ebenfalls sehr zugute, dass sehr ambivalent und für Interpretationen offen bleibt, inwiefern Stan wirklich Satan ist oder einfach nur ein normaler, seltsamer Typ.

Leider zieht sich das Buch dann für mich hin und es fehlt einfach die Spannung. Leon geht auf die Suche, hört das Audio Book, lernt Paige kennen, hin und wieder hört man mal was von Anna, aber im Großen und Ganzen passiert nicht viel. Daher war ich schnell gelangweilt, vor allen Dingen weil es zwischenzeitlich für meinen Geschmack mit dem Humor zu sehr unter die Gürtellinie ging.

Bei manchen Beobachtungen Leons von Mitmenschen und seiner Umgebung habe ich wirklich schmunzeln müssen, aber sonst hatte ich nicht viel von der Lektüre. Das Ende ist ebenfalls unspektakulär.

Fazit

Viel Potenzial vorhanden, das leider kaum ausgeschöpft wurde, da außer einem brillianten, sarkastisch-zynischen Erzähler das Buch nichts weiter zu bieten hat – weder Spannung, eine richtige Handlung, noch andere gut ausgearbeitete Figuren oder zwischenmenschliche Beziehungen. Schade.

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