Adelheid Bahr
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Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen
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Rezension zu "Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen" von Adelheid Bahr
Wenn ich die Rezensionen zu diesem Buch lese, bin ich zum Teil erschüttert, mit welcher Selbstverständlichkeit viele Menschen der Propagandamaschinerie folgen – aber nicht der russischen, sondern der des Westens. Zwei Positionen in unserer ach so globalisierten Welt werden dargestellt. Immer gegenüber und nie miteinander. Der Westen – ja das sind die Guten, Putin ist der Böse … Doch ist das wirklich so einfach?
In diesem Buch „Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen“ werden verschiedene Denkansätze bekannter Persönlichkeiten von ganz rechts, aber auch ganz links vorgestellt. Man findet darunter Namen, wie Egon Bahr, Peter Brandt, Gabriele Krone-Schmalz (sehr zu empfehlen auch das Buch „Eiszeit“ von ihr), Oskar Lafontaine, u.a.
Verschiedenste Ansätze werden vorgestellt, der stets präsenten Propaganda widersprochen, provokante Denkansätze laden zum eigenen Nachdenken ein. Kann eine Änderung der deutschen Außenpolitik zielführend sein? Kann die Annäherung nach dem Kalten Krieg noch von unserer heutigen politischen Spielwiese übernommen werden? Vielleicht sollte man auch mal in die andere Richtung blicken und kritisch so manche Vorgehensweise der USA hinterfragen?
Ein wichtiges Buch, das die Russlandpropaganda mal unter einem anderen Licht dastehen lässt. Natürlich kann und muss man nicht alle Denkansätze unkritisch übernehmen, das wäre nicht im Sinne des Erfinders.
Man darf hoffen, dass es eine Annäherung zwischen Ost und West noch geben wird, dass ein Dialog stattfinden kann. Wir würden alle davon profitieren. Brückenbauen statt Ausgrenzen sollte zur Devise unserer Zeit werden. Warum fällt uns das nur so schwer?
Rezension zu "Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen" von Adelheid Bahr
In diesem Buch sind die Meinungen von 26 bekannten Persönlichkeiten, darunter (Ex)Politiker, zusammengefasst, die für eine friedliche und freundschaftliche Annäherung an Russland stehen. Das politische Spektrum dieser Essays ist von ganz links nach weit rechts einzuordnen. Allen ist gemeinsam, dass sie glauben, es bedürfe einer Änderung der deutschen Außenpolitik im Sinne Willy Brandts, die Russland nicht dämonisiert. Allerdings haben sich die Zeiten und das politische Umfeld geändert, sodass diese Ideen nicht mehr 1:1 übernehmbar sind.
Natürlich ist das westliche Demokratieverständnis ein anderes als jenes von Russland. Doch wenn man sich die Statements von Amerikas Präsidenten Trump anhört, wird einem hier Angst und Bang. Wladimir Putin ist immerhin eine berechenbare, stabile Größe während Donald Trump unberechenbar und völlig abgehoben agiert. Auch in Hinblick der einseitigen Kündigung von Abkommen, sei in der Wirtschaft oder Klimakommission durch Trump, wäre es geschickt, die wegfallende Partnerschaft durch eine Annäherung an Russland zu kompensieren ohne gleich westliche Prinzipien aufzugeben.
Vom aktuellen Russland-Bashing halte ich wenig, denn auch der Westen ist nicht frei von Fehlern in Innen- und Außenpolitik.
Allen Beiträgen kann ich nicht zustimmen. Die Aussage „Russland wäre von der NATO eingekreist“ muss widersprochen werden. Allerdings ist es verständlich, dass ehemalige Mitglieder der Warschauer Pakt-Staaten sich zur NATO hingewendet haben. Sie haben großzügige Wirtschaftshilfe durch den Westen erhofft und teilweise erhalten.
Was in diesem Buch ein wenig abgeht ist, eine Analyse zu diesem Thema. Auch eine zeitliche Einordnung der einzelnen Beiträge wäre wünschenswert, denn die Zeit ist nicht stehengeblieben. Was vor 20 Jahren noch opportun erschienen ist, kann heute schon längst überholt sein.
Eine freundschaftliche und friedliche Annäherung an Russland könnte einige bestehende Konflikte ein wenig entschärfen.