Rezension zu "Der Aufstieg der Ultra-Läufer" von Adharanand Finn
Inhalt
Adharanand Finn will eine Reportage über den Ultra-Laufsport schreiben und meint, dass das wohl am besten geht, wenn er selbst Ultra-Läufer wird. Gedacht, getan. Er beginnt, sich auf eine der High-End-Events des Ultra-Lauf-Sports, den Mont Blanc Ultra Trail (Umrundung des Mont Blanc) vorzubereiten. Dazu muss er ein paar Qualifizierungsläufe absolvieren, bei denen er Punkte sammelt, die ihm überhaupt erst eine Anmeldung beim Mont Blanc Ultra Trail ermöglichen.
Auf seinen Läufen trifft er passionierte Ultra-Läufer, unterhält sich mit ihnen und knüpft Kontakte zu weiteren Ultra-Läufern, die ihm auch wieder für Interviews zur Verfügung stehen.
Was er in den Interviews erfährt und was er auf seinen eigenen Ultra-Läufen erlebt, beschreibt Adharanand Finn in diesem Buch auf eindrucksvolle und packende Weise. Seine Hauptfrage ist, was Ultra-Läufer anreibt, sich den Strapazen solcher Läufe auszusetzen. Er bietet seine Antworten wie die Antworten der Befragten an. Letztlich sind diese Antworten wohl so individuell wie die Läufer selbst.
Das Buch schließt mit einigen Portraits österreichischer Ultra-Läufer sowie mit einer kurzen Vorstellung der deutsch-sprachigen Ultra-Läufer-Community.
Subjektive Eindrücke
Ich bin selbst schon einen Marathon gelaufen und denke über längere Distanzen (100 km oder einen 24-h-Lauf) nach. Wie kommt das? Das war der Grund, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Die Schilderungen der eigenen Erfahrungen von Adharanand Finn waren für mich besonders eindrucksvoll. Aber auch über seine Gespräche mit anderen Ultra-Läufern zu lesen, hat mich angeregt.
Letztendlich hat wohl jede/r seine/ihre eigenen Gründe und Motivationen, bei einem Ultra-Lauf mitzumachen. Aber eine gewisse Ähnlichkeit in den zugrundeliegenden Antrieben gibt es doch.
Nicht immer ist alles nur positiv. Allerdings vermeidet es Adharanand Finn, direkte Kritik zu üben. Sie kommt hin und wieder aber zwischen den Zeilen heraus. Hier heißt es einfach, aufmerksam zu lesen und auch über das eigene Handeln (bzw. Laufen) zu reflektieren.
Fazit
Was treibt Menschen an, bis an oder über ihre Schmerzgrenzen hinaus zu gehen/laufen? In diesem Buch gibt es mitfühlbare Eindrücke.
Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/