Adiarte Sandra

 5 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Der weinende Narr.

Lebenslauf

Sandra Adiarte ist Hochschuldozentin, Diplom-Tanzpädagogin und Tanz- und Bewegungstherapeutin. Seit über 25 Jahren gestaltet sie Musik-, Tanz- und Theaterprojekte über Alters- imd Landesgrenzen hinweg.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Adiarte Sandra

Cover des Buches Der weinende Narr (ISBN: 9783982644608)

Der weinende Narr

(1)
Erschienen am 10.09.2024

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Cover des Buches Der weinende Narr (ISBN: 9783982644608)
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Rezension zu "Der weinende Narr" von Adiarte Sandra

P_Schoeck
Behalte deine Hoffnung und bewahre die Freude im Leben!

Die Geschichte „Der weinende Narr“ handelt von einem Hofnarr, wie er üblicherweise zum Gefolge eines Königs angehörte. Es folgen mehrere kurze Sequenzen aus dem Leben und mit den Aufgaben eines Hofnarren. Vordergründig ist er immer damit beschäftigt, den Hof durch sein Verhalten zu belustigen und Streiche zu spielen.

Dabei macht der Narr verschiedene Entdeckungen, die ihn leider immer trauriger werden lassen. Er beobachtet die am Hof gefangen gehaltenen Falken und verfolgt heftige Diskussionen und Streit / Kriegsvorbereitungen (?). Nicht nur das ganze Volk scheint im Kriegszustand zu leben, auch der König lebt in überdauerndem Streit mit seiner Frau. Der Narr erkennt, dass es zwar viel Prunk am Hofe gibt, aber schon lange keine Unbekümmertheit und Spaß (beim Tanzen) vorherrscht. Schließlich muss er feststellen, dass im Hofstaat lobenswertes Verhalten nicht gewürdigt wird, sondern eher das Schimpfen und Meckern über fehlerhaftes Verhalten im Vordergrund steht. Durch seine länger andauernden Beobachtungen wird der Narr immer trauriger, fast schon erscheint er depressiv. Schließlich vernachlässigt er sogar seine ihm eigenen „höfischen Pflichten“. Es gibt keine Scherze und kein provokantes Verhalten mehr.

Ganz im Gegenteil versinkt der Narr in ein trübsinniges Dasein, der in seinem Tun keinen Sinn mehr erkennt, bis er eines Tages durch ein Kind und dessen Unbekümmertheit und Spaß am Leben wieder selbst den Spaß am Leben findet. 

 

Die liebevollen Illustrationen ergänzen den Text hervorragend. Immer wieder erscheint es so, als würde beim Umblättern entweder in die Szene hinein- oder aber hinausgezoomt. Die Zeichnungen selbst erscheinen durch die Größe als gleichwertig mit dem Text. Sie sind so groß und mitunter auch mit vielen kleinen Details versehen, dass man immer wieder was Neues entdecken kann. Das macht das Lesen oder Vorlesen immer wieder spannend und interessant. Somit wird das Buch sicher nicht nach einmaligem (Vor-)Lesen auf die Seite gelegt. Beim Vorlesen regen die Bilder in idealer Weise zum Austauschen und zum Sprechen über den Inhalt an. 

 

Nicht nur inhaltlich und bildlich wird man in die Zeit des Mittelalters versetzt. Die verwendete Schriftart und die Farbauswahl der Bilder betonen und unterstreichen ganz latent dieses Ziel. Die Bilder werden nicht mit leuchtenden und knalligen, sondern mit gedeckten Farben gezeichnet. Der Leser fühlt sich dadurch komplett in dieses Zeitalter versetzt.  

Text und Bild sind meist voneinander getrennt, doch gelegentlich findet sich der Schriftteil auch im Bild. Dies wird jedoch nur so kombiniert, wenn die Schrift nicht das Bild überlagert, sondern z.B. im blauen und sowieso weitreichenden Himmel erscheint. 

Durch den Einsatz von Ziermajuskeln kann der Leser spielend leicht den Beginn eines neuen Abschnitts, der einen weiteren Schritt auf dem Weg der verschiedenen Erkenntnisse des Narren darstellt, identifizieren. Hier kann die Geschichte weiter (vor-) gelesen werden oder aber jeweils eine Zäsur mit Austausch stattfinden.

 

Nach jeder Beobachtung und Erkenntnis des Narren taucht ein Symbol (Feder, Friedenstaube, Narrenschuhe, mit Händen geformtes Herz, Urkunde mit Siegel/Orden, Hände mit Herz) auf der Buchhälfte mit dem Text der Geschichte auf. Auf den letzten Seiten tauchen diese Symbole erneut auf mit der klaren Botschaft, die die Geschichte vermitteln möchte:

„Denke immer daran (an die jeweilige Erkenntnis) ….. und …. sei glücklich!“

 

Sprachlich ist diese Geschichte sehr gelungen. Sie ist nicht überladen, aber auch nicht zu knapp geschrieben. Sie kommt stets „kurz und knackig“ auf den Kern der jeweiligen Beobachtung des Narren und daher sehr aussagekräftig. Auch hier unterstreicht die Wortwahl das Zeitalter. So tauchen immer wieder „altertümliche Wörter“ auf wie z.B. Schabernack, Gemächer, keck, Mittagsschmaus, stibitzen, selbst gezimmert, .

Die Geschichte eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum eigenständigen Lesen von Kindern. Selbst für Erwachsene ist dieses Buch mit der aussagekräftigen Botschaft über die Hoffnung ein wahrer Schatz. Auf der letzten Seite findet sich ein Gedicht „Über den Narren“, der eindeutig für Erwachsene verfasst ist. 

 

Ich kann das Buch sowohl zum Vorlesen für jüngere Kinder als auch zum eigenen Lesen älterer Kinder bis hin zu den Erwachsenen empfehlen und vergebe 5 von 5 Punkten.

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