Rezension zu "Sutters Glück" von Adolf Muschg
Eigentlich heisst er Gottlieb Emil Gygax, doch seine verstorbene Frau nannte ihn Sutter, nach einem gewissen Maler Soutter. Es sind solche Rollenspiele die sie spielen, im öffentlichen Raum, irgendwo in einem Geschäft und sie amüsieren sich dabei, sind sich nahe und verstehen einander. Als Ruth, seine Frau sich das Leben nimmt nach ihrer Diagnose Krebs, sich ertränkt im schönen Silsersee bleibt Sutter einsam zurück. Zurückgezogen lässt er selbst seine wenigen Freunde kaum an sich ran.
Als nach Monaten plötzlich kurz nach 23.00 täglich das Telefon klingelt, immer zur selben Zeit, immer ohne je eine Stimme am Hörer zu haben und dann später nach Wochen sogar auf ihn geschossen wird macht er sich auf die Suche nach dem Attentäter.
Er wird ihn nicht finden, stattdessen stellt er fest dass er Ruth gar nie richtig gekannt hat "Nie hat mir Ruth etwas von sich erzählt".
Ein eigenartiger Kauz dieser Sutter, mit seinem trockenen, zynischen Humor - ob das wohl mit seinem Beruf als langjähriger Gerichtsreporter zu tun hat?