Adrian Lobe

 4,6 Sterne bei 9 Bewertungen

Lebenslauf

Adrian Lobe ist Politikwissenschaftler und Journalist. Den Umgang mit digitalen Technologien lernte er bei seinem Vater, der Informatik-Lehrer ist. 2016 wurde er für seine Artikel über Datenschutz und Überwachung mit dem Preis des Forschungsnetzwerks Surveillance Studies ausgezeichnet. Für seinen Artikel "Wir haben sehr wohl etwas zu verbergen!" bei ZEIT ONLINE erhielt er 2017 den ersten Journalistenpreis der Stiftung Datenschutz, 2020 den UMSICHT-Wissenschaftspreis in der Kategorie Journalismus.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Adrian Lobe

Cover des Buches Speichern und Strafen (ISBN: 9783406741791)

Speichern und Strafen

(6)
Erschienen am 19.09.2019

Neue Rezensionen zu Adrian Lobe

Irgendwo zwischen amüsant, lustig, informativ und auf Dauer etwas eintönig

Die 'Geschichte' des Internet beziehungsweise des Alltags in Deutschland seit den 1990er Jahren. Das Internet so wie es heute mit all seinen positiven und ebenso stark vorhandenen negativen Seiten existiert, das gab es noch nicht. Wer nach zahlreichen, manchmal stundenlange Versuche in Anspruch nehmende Versuche eine Verbindung in die USA mit Hilfe eines Akustikkopplers und halb-duplex Geschwindigkeit aufbauen konnte, der war schon der absolute King.

Party-Keller, Napster, Moorhuhn ballern, Big Brother, die Werbekampagne für die pinkfarbene T-Aktie ('Volksaktie' genannt), der 'Teuro', Bohlens DSDS mitsamt seinen unterirdischen Sprüchen bis hin zu 9/11 und Gerhard Schröders Kanzlerschaft. Der Autor zeigt auch die Lebensumstände links und rechts des Internets auf.

Im Grunde ist das Buch informativ, es ruft zahlreiche Erinnerungen wach. Es ist amüsant und durchgehend 'lustig' geschrieben. 'Lustig' steht hier in Gänsebeinen, weil es auf Dauer, also in einem Rutsch durchgelesen, dann doch etwas monoton wirkt.

Aber als kurzweilige Lektüre während eine stundenlangen Bahnfahrt, wenn's denn sein muss auch einem mehrstündigen Flug gut geeignet. So man den Blick zur Abwechslung auch mal auf die vorbeiziehenden Städte und die Landschaft wirft. OK, das funktioniert dann wohl doch nur bei einer Bahnfahrt.


Cover des Buches Mach das Internet aus, ich muss telefonieren (ISBN: 9783406791161)
B

Rezension zu "Mach das Internet aus, ich muss telefonieren" von Adrian Lobe

belanahermine
Amüsant und kurzweilig

Inhalt

Herr Lobe startet mit einem Vorwort, in dem er kurz beschreibt, wie er bei der Recherche zu diesem Buch vorgegangen ist. Danach schreibt er acht Geschichten über verschiedene Seiten der "damaligen" Technikwelt.

Am Ende des Buches finden sich eine Seite Literaturverzeichnis und elf Seiten Anmerkungen.

Subjektive Eindrücke

Das Buch ist eine nette Idee im Sinne von "Bewahrung" geschichtlicher Erinnerungen. Es ist durchweg leicht zu lesen und immer wieder amüsant.

Für mich als eher ältere Leserin kommen keine wirklich neuen Dinge vor. Es weckte eher viele Erinnerungen und hin und wieder auch nostalgische Gefühle. Inwieweit es jüngeren Leser/innen, die diese Zeit nicht aus eigener Anschauung kennen, etwas bringen kann, vermag ich nicht zu sagen. Ich denke, dass es dennoch lesenswert ist, wenn man sich dafür interessiert, wie es denn mal "vor dem Internet" gewesen sein könnte.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/


Cover des Buches Speichern und Strafen (ISBN: 9783406741791)
B

Rezension zu "Speichern und Strafen" von Adrian Lobe

belanahermine
Wie frei sind wir im Datengefängnis?

Inhalt

Titel und Untertitel dieses Buches kann (muss) man ganz wörtlich nehmen, denn genau darum geht es in diesem Buch: Mit welchen Mitteln und durch welche Mechanismen unterwerfen wir uns Algorithmen und Daten, begeben uns freiwillig in ein Gefängnis, in eine Überwachungsanstalt, und finden das alles auch noch toll.

In 12 Kapiteln (zuzüglich Einleitung und Schluss) nimmt sich Herr Lobe verschiedene Sphären des öffentlichen und/oder privaten Lebens vor und zeigt auf, wie die zunehmende Datenerfassung und deren vermeintlich intelligente Verarbeitung dazu führen, dass wir den Rahmen, in dem wir uns bewegen, immer enger fassen, wie wir durch die Vorgabe von Normen durch die Daten und Algorithmen immer gleichförmiger werden, wie wir immer weniger die Ergebnisse der Algorithmen verstehen und durch den zunehmenden Ersatz menschlicher Arbeitskräfte durch Algorithmen auch keinen Ansprechpartner für Einsprüche bei Fehlentscheidungen mehr finden.

Immer wieder vergleicht Herr Lobe die derzeitige Entwicklung mit der in "Der Prozess" von Franz Kafka beschriebenen Situation und verweist auf "Ausnahmezustand" von Giorgio Agamben. Das unterstützt die Dramatik seiner Ausführungen.

Am Ende des Buches finden sich 23 Seiten Anmerkungen und 4 Seiten weiterführende Literaturhinweise.

Subjektive Eindrücke

Ein sehr bedrückendes Buch. Natürlich hatte ich keine rosarote-Brillen-Kost erwartet, aber Herr Lobe schafft es durch die entsprechenden Anklänge auf Kafka eine beunruhigende Atmosphäre zu schaffen. Auch das Schlusswort hält nicht viele Ansätze für einen hoffnungsvollen Ausblick bereit.

Viele Informationen waren mir grundsätzlich nicht unbekannt. Ich habe hier aber viele zusätzliche Details und eine Darstellung mit einem anderen Blickwinkel gefunden. Das hat das Buch für mich so wertvoll gemacht.

Fazit

Höchst interessant, sehr brisant und mehr als bedrückend.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

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