Adrian Newey

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Autor*in von Wie man ein Auto baut.

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Cover des Buches Wie man ein Auto baut (ISBN: 9783710500312)

Wie man ein Auto baut

(4)
Erschienen am 13.11.2023

Neue Rezensionen zu Adrian Newey

Cover des Buches Wie man ein Auto baut (ISBN: 9783710500312)
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Rezension zu "Wie man ein Auto baut" von Adrian Newey

Dr_M
"Wie kann ich es besser machen?"

Warum müssen Menschen eigentlich so oft maßlos übertreiben? Man hält Adrian Newey gelegentlich für ein Genie. Eine amerikanische Zeitschrift erklärt ihn gleich einmal zum "Michelangelo des Motorsports", obwohl das ein eher lustiger Vergleich ist. Und er selbst oder sein Verlag titelt dieses Buch "Wie man ein Auto baut". Newey hat nur sehr spezielle Autos konstruiert, nämlich Formel 1-Rennwagen. Aber auch das ist übertrieben, denn tatsächlich hat er nur die vorhandenen Bauteile so zusammengefügt und verkleidet, dass ein aerodynamisch optimierter Bolide dabei herauskam. Darin war Newey wirklich ein Meister. Und er hat sich in seiner Formel 1-Karriere stetig gesteigert, gipfelnd in den vielen Konstrukteurs-Weltmeistertiteln mit RedBull.

Wer sich für die Formel 1 interessiert, wird wissen, dass Newey auch schon davor Weltmeisterautos entwarf, etwas bei McLaren oder Williams. Dieses Buch ist Neweys Formel 1-Autobiografie. Den Zeitpunkt dafür hat er gut gewählt, denn inzwischen tritt er kürzer. Schließlich gibt es dafür auch genügend Gründe. Der Mann war stets besessen von seiner Arbeit. Selbst bei einem Strandurlaub mit seiner damaligen Familie saß er meistens im Zimmer und zeichnete Entwürfe, faxte sie ins Werk und wartete auf Korrekturen. Kein Wunder, dass alle seine Frauen in dieser Periode irgendwann die Nase voll hatten.

Nicht umsonst lautet der Untertitel seines Buches "Ein Leben für die Formel 1". Als Leser kann man seinen gesamten Werdegang miterleben, angefangen beim Maschinenbaustudium, Fachrichtung Luftfahrt, bis zu seinem letzten Formel 1-Engagement bei RedBull. Newey wusste schon vor seinem Studium, dass er Rennwagen konstruieren will. Nur in der Fachrichtung Luft- und Raumfahrt konnte er sich die dafür nötigen Aerodynamik-Kenntnisse aneignen. Seine Karriere war also vom Anfang bis zum Ende durchdacht. Planen kann man so etwas natürlich nicht, denn schließlich muss man auch gut genug sein, um dort anzukommen, wo man hin will.

Im Buch geht es entlang der Zeitlinie immer um drei Vorgänge: der Konstruktion von Rennwagen, dem Formel 1-Zirkus und um sein familiäres Scheitern, wobei der letzte Punkt immer nur beiläufig erwähnt wird. Männer mit einer solchen Leidenschaft sind keine Familienmenschen. Dafür haben sie einfach nicht genug Zeit und Interesse. Umso mehr hingegen kann man sich in diesem Buch in das Hase-und-Igel-Spiel zwischen der FIA und den Konstrukteuren der Rennwagen vertiefen. Die FIA macht jedes Jahr neue Regel, um die Geschwindigkeit der Autos zu mindern, die Sicherheit zu erhöhen oder die Rennen interessanter zu machen, die sie vorher gerade mit ihren ständigen Regeländerungen in die Langeweile getrieben hatte. Und die Konstrukteure versuchen, dieses Regelwerk und seine unvermeidlichen Lücken bis ins Letzte auszureizen.

Manchmal führt so etwas dann in einer unglücklichen Verkettung zu Katastrophen. Eine solche Entwicklung war der Unfalltod Sennas in einem von Newey konstruierten Auto. Bis heute ist nicht wirklich klar, was die genaue Unglücksursache für Sennas verhängnisvollen Crash war. Sicher ist jedoch, dass es an der Konstruktion des Autos lag, welches eigentlich nicht für die Systeme ausgelegt wurde, die es dann besaß. Newey geht darauf umfangreich im Buch ein.

Wer sich also für die Konstruktion von Formel 1-Boliden interessiert und einige Hintergrundinformationen zum Formel 1-Zirkus aus der Sicht eines seiner besten Ingenieure kennenlernen will, der findet in Neweys Buch dafür eine hervorragende Quelle.

Cover des Buches Wie man ein Auto baut (ISBN: 9783710500312)
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Rezension zu "Wie man ein Auto baut" von Adrian Newey

Bellis-Perennis
Ein Leben für die schnellen Boliden

Adrian Newey ist der Mann hinter den Erfolgen der schnellen Boliden. In diesem Buch erzählt er, wie es gelingt, ein Rennauto schnell zu machen. Newey plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen und erklärt augenzwinkernd, dass das Ausreizen der festgelegten Regeln mit zum Spiel gehört.
In diesem Buch bietet er F 1-Fans und Technikinteressierten einen schönen, detaillierten Einblick in die Welt der schnellen Motoren.

Meine Meinung:

In spannenden Worten erzählt er seinen Werdegang vom eher faulen Schüler zum begnadeten Konstrukteur. Von March über Williams und McLaren bis hin zu seiner bislang letzten Station beim österreichischen Rennstall Red Bull, der in seinen Anfangstagen von allen anderen Teamchefs verlacht worden ist.

Witzig finde ich seine Eigenheit, nach wie vor am Reißbrett zu arbeiten. Das macht Newey irgendwie menschlicher.
Klasse auch der Einwurf eines Kartsport-Kollegen seines Sohnes Harri:
„Dad, wir haben keine Chance. Schau dir den an – er hat Adrian Newey als Renningenieur und Mark Webber als Coach!“ (S. 272)

Nicht verschwiegen hat er uns seine Zweifel und Emotionen, als an jenem bösen Wochenende (30.4./01.05.1994) in Imola zuerst Rubens Barricello einen Unfall hat, dann Roland Ratzenberger im Training tödlich verunglückt und im Rennen Ayrton Senna in einem von ihm (Newey) konstruierten Rennwagen stirbt. Beim anschließenden Prozess wird das Team freigesprochen. Als Konsequenz wird das Reglement wieder verschärft und soll damit die Formel 1 sicherer machen.

Autofans erfahren darin jede Menge über Aerodynamik und das Konstruieren von Autos.

Zahlreiche Fotos und Skizzen runden dieses Buch, das sich hervorragend als Geschenk eignet, ab. 


Die Aufmachung ist gediegen. Schon der Schutzumschlag enthält Konstruktionszeichnungen. Der Titel „Wie man ein Auto baut“ klingt stark nach britischen Understatement.

Fazit:

Ein tolles Buch, nicht nur für Fans der schnellen Autos. Gerne gebe ich hier 5 Sterne. 

Cover des Buches Wie man ein Auto baut (ISBN: 9783710500312)
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Rezension zu "Wie man ein Auto baut" von Adrian Newey

Sikal
Ein Leben für die Formel 1


 

Während die Formel 1 Rennwägen ihre Kreise auf dem Ring ziehen, steht ein Mann in der Box und beobachtet jeden einzelnen Wagen ganz genau. Wie reagieren die Fahrzeuge der Gegner in den Kurven, wie reagieren sie auf den Wind oder wie sind die Autos im Windschatten des Vordermannes zum Handhaben.

Dieser Mann ist Adrian Newey – nicht umsonst einer der begehrtesten Ingenieure im Rennsport.

 

So akribisch wie er die Autos der Gegner beurteilt und beobachtet, so genau nimmt er es auch bei denen, welche er gebaut hat – oder zumindest an der Entwicklung beteiligt war. Und so schafft er es, beinahe jedes Team, für welches er arbeitet, zum Weltmeister zu machen.

 

Spannend und mit viel Humor schildert der Autor seinen Werdegang - von den ersten Versuchen in der Garage des Vaters, über seine eher mäßigen Erfolge im Kartsport bis hin zu seinen großen Erfolgen in der Indy-Car-Serie und den Erfolgen in der Formel 1.

Aber auch seine Misserfolge lässt Adrian Newey nicht unerwähnt sowie den Tod Ayrton Sennas in einem „seiner“ Autos.

 

Das Buch beschreibt aber nicht nur den Werdegang des Ingenieurs Newey sondern gibt auch ganz allgemein einen Einblick in das Geschehen hinter der Rennbühne und die vielen Kämpfe zwischen den Baumeistern der Boliden und den Reglements der Rennsportkommission. 

 

So herrscht ein andauernder Wettstreit nicht nur zwischen den Teams oder den einzelnen Fahrern eines Teams, sondern auch zwischen den Technikern und der FIA. Neue Regeln für eine neue Saison, bedeuten neue Schlupflöcher zu finden um die Wagen zumindest gleich schnell – und wichtiger, gleich sicher über die Rennstrecken jagen zu lassen.

 

So wie das Buch Einblicke in das Leben des Autors zulässt, lässt es auch die Technik und Entwicklung der Wagen erahnen. Technische Details werden sehr genau aber verständlich erläutert, Zeichnungen helfen dabei die Beschreibungen zu verstehen. Ein wenig technische Vorbildung schadet allerdings nicht, wenn man sich in die technischen Beschreibungen hineinlesen möchte.

 

Und wer kein Techniker ist, sich aber über die Formel 1 informieren möchte oder ein wenig hinter die Kulissen blicken möchte, bekommt hier unkonventionell geschildert was es Interessantes gibt.

Das Buch ist nicht nur eine „AUTObiografie“ eines der besten Techniker des Rennsports, vielmehr ist es ein Buch, das die Geschichte der Formel 1 auf mitreißende Art und Weise erzählt.

Unbedingt empfehlenswert für jeden Rennsportfan und jene die es noch werden möchten.

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