Zwar habe ich das Buch recht gerne gelesen und es hat mich streckenweise sehr gut unterhalten. Trotzdem erhält es nur eine mittelmässige Bewertung, denn den Zweck habe ich nicht wirklich erkennen können. Im Untertitel heisst es so schön «You're never too old to grow up»! Leider ist diese Thematik nicht adäquat umgesetzt worden. Wer soll grösser bzw. erwachsen werden? Tomas (der kleine Junge)? Gregory (der grosse kleine Junge)? Caitlin (die junge, verzweifelte Mutter)?
Gestört hat mich auch der Stil von Adrian White im zweiten Teil des Romans. Er schwenkt hin und her zwischen Vergangenheit und Gegenwart und geht nirgends wirklich in die Tiefe. Die Personen bleiben merkwürdig unklar und unscharf gezeichnet. Völlig konfus und überflüssig finde ich die Schluss-Szene auf dem Bahnhof Leeds. Schade fand ich auch, dass das Thema «Schreiben eines Romans» bzw. «Wie werde ich ein (guter) Schriftsteller», das White zu Beginn des Buches anspricht, bald total verloren geht und nie mehr angesprochen wird!
Rezension zu "An Accident Waiting to Happen" von Adrian White