Rezension zu Der Sommer der Schmetterlinge von Adriana Lisboa
Wortgewaltiger und zugleich leiser Roman
von Thala
Kurzmeinung: Ein Familiendrama, das unglaublich poetisch erzählt wird. Der Schmerz wird greifbar und jeder Satz ist eine Anklage.
Rezension
Thalavor 8 Jahren
Dies ist das erste Buch, welches ich von Adriana Lisboa gelesen habe und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte bewegt sich immer wieder zwischen der Vergangenheit und dem Hier und Jetzt, wir verfolgen die beiden Schwestern in ihrem Leben und spüren ihre tiefe Traurigkeit. Clarice, die auf der Fazenda in Rio de Janeiro geblieben ist und sich das Leben nehmen wollte und Maria Ines, die Ärztin geworden ist und mit ihrem Mann Joao Miguel in Rio lebt. Über alldem herrscht das Schweigen und die klebrige Süße eines heißen Sommertages. Was ist das Geheimnis, welches die beiden Schwestern miteinander teilen? Und warum redet nie jemand in dieser Familie? Ich habe mir die Auflösung schon vorher gedacht, aber es ist meisterhaft, wie Lisboa uns zu dieser Auflösung führt. Jeder Satz passt und gleichzeitig ist jeder Satz wie eine Anklage. Die Geschichte hat mich mitgerissen und bekommt daher von mir eine klare Leseempfehlung.
Es ist allerdings kein leichter Sommerroman, sondern ein Roman, der nachdenklich stimmt. Also nicht unbedingt als Strandlektüre gedacht.
Es ist allerdings kein leichter Sommerroman, sondern ein Roman, der nachdenklich stimmt. Also nicht unbedingt als Strandlektüre gedacht.