Ae-ran Kim

 3,7 Sterne bei 6 Bewertungen

Alle Bücher von Ae-ran Kim

Cover des Buches Mein pochendes Leben (ISBN: 9783944751122)

Mein pochendes Leben

(5)
Erschienen am 10.03.2017
Cover des Buches Lauf, Vater, lauf: Erzählungen (ISBN: 9783944751023)

Lauf, Vater, lauf: Erzählungen

(1)
Erschienen am 01.09.2014

Neue Rezensionen zu Ae-ran Kim

Cover des Buches Mein pochendes Leben (ISBN: 9783944751122)
Jaris avatar

Rezension zu "Mein pochendes Leben" von Ae-ran Kim

Jari
Ae-Ran Kim - Mein pochendes Leben

Auch dieses Buch kam im Zuge meiner Mitgliedschaft beim "Anderen Literaturclub". Im Gegensatz zu " Die Strasse zum 10. Juli" fand dieses Werk jedoch weitaus weniger Anklang bei mir.

Dies liegt jedoch nicht daran, dass es ein schlechtes Buch ist. Das ist es nämlich nicht. Kim schreibt sehr frisch, leicht und tiefgründig. Sie lotet in ihrem Buch unser Leben bis ins kleinste Eckchen aus. Sie schaut hinter den Schleier und dann noch ein wenig weiter.

Für alle, die ein Interesse an unbekannten Krankheiten hegen, ist "Mein pochendes Leben" ein Geheimtipp meinerseits. Ich hatte zuvor noch nie von Progerie gehört. Kim erzählt uns durch Arum wie es ist, wenn der Körper schneller altert, als dass er eigentlich sollte. Ein 16-Jähriger im Körper eines 80-Jährigen.

Gleichzeitig ist dieses Buch aber trotz allem auch die Geschichte eines Teenagers und somit auch eine anrührende Coming-of-Age-Geschichte. Hier ist vor allem die Beziehung zu den Eltern hervorzuheben, die sehr eng ist und hier im Westen vielleicht als ein wenig merkwürdig angesehen wird. Hierzulande sind Eltern für Teenager wenn, dann meist eher sowas wie gute Freunde, in Asien ist die Eltern-Kind-Beziehung ganz anders gestaltet.

Man merkt als westlicher Leser immer mal wieder, dass die Handlung in einem uns fremd erscheinenden Teil der Welt stattfindet. Einige Ausdrücke musste ich nachschlagen, hier wäre es vom Verlag nett gewesen, die Namensbezeichnungen (z.B. von Gerichten) kurz zu erklären.

Nun führe ich hier also viele Punkte auf, die eigentlich für "Mein pochendes Leben" sprechen, dennoch schrieb ich gleich zu Beginn, dass mir das Buch nicht zusagte. Wieso also?

Weil all das nicht meins ist, ganz und gar nicht. Ich mag Emotionalität nicht. Aber kann man eine Geschichte über eine tödliche Krankheit ohne oder mit wenig Emotionen beschreiben? Wohl eher nicht. Deshalb lese ich selten Bücher über Krankheiten. Nicht, weil mich das Schicksal der Betroffenen nicht interessieren würde, sondern weil ich mich in solch aufwühlenden Gefilden unwohl fühle.

Aus demselben Grund bin ich auch kein Freund von Liebesgeschichten. Und davon gibt es in diesem Buch gleich zwei. Einmal wenn Arum erzählt, wie sich seine Eltern kennengelernt haben, und dann noch seine eigene. Sozusagen.

Hinzu kommt ein erzählerischer Kniff, der mir aber absolut nicht in den Kopf will. Die Szenen nämlich, als Arum aus der Ich-Perspektive von seiner Zeit im Bauch seiner Mutter erzählt. Nun gut, eine schöne Idee, um die Nähe zu seinen Eltern darzustellen, und ich denke, vielen Müttern wird genau das gefallen. Aber dann komme ich unromantischer Mensch daher und denke bloss, dass es gar nicht möglich ist, dass sich jemand an die Zeit als Embryo erinnert. Deshalb haben mich diese Seiten richtig gestört, teilweise sogar genervt.

Das sind die Gründe, weswegen ich sage, dass es kein schlechtes Buch ist, mir aber wirklich nicht gefallen hat. Es ist nicht meins, das ändert aber nichts daran, dass es gut durchdacht und geschrieben ist. Immerhin kann ich von mir behaupten, dass ich ab und zu über den Tellerrand gucke. Aber nach diesem Buch schaue ich lieber wieder auf die Mitte des Tellers. Vielleicht gibt es da was Leckeres.

Cover des Buches Mein pochendes Leben (ISBN: 9783944751122)
efells avatar

Rezension zu "Mein pochendes Leben" von Ae-ran Kim

efell
Jeder Tag ist kostbar

"Mein pochendes Leben" in diesem Roman geht es ums Leben aus der Sicht eines sterbenden16 Jährigen: über das Leben der jungen Eltern, als Personen, als Familie, als Mitreisende in der Welt ihres erkrankten Kindes, aber auch über jeden Tag, der noch wichtig ist, über die kleinen Momente bei der Beobachtung der Libelle, über Gefühle, über Wunder. Sehr schön die positiven Gedanken des Jugendlichen, der schon viel älter war, über die Liebe seiner Eltern als sie bei der Geburt noch sehr jung waren, aber auch wie sie zu seiner schweren Krankheit standen.
Mit einer poetischen, ruhigen und sanften Sprache ohne laute dramtische Passagen zieht mich dieser Roman in den Bann und lässt mich nachdenklich, betroffen aber auch seelig zurück..
Lesehöhepunkt 2018

Cover des Buches Mein pochendes Leben (ISBN: 9783944751122)
Alexandra_Luchss avatar

Rezension zu "Mein pochendes Leben" von Ae-ran Kim

Alexandra_Luchs
Tief traurig und wunderschön

Dieses Buch hat mir die Luft geraubt, in “Mein pochendes Leben” von Ae-Ran Kim wurde mir ein Freund geschenkt und sofort wieder entrissen. Das Buch handelt von Arum, einem 16jährigen Jungen der an Progerie erkrankt ist. Progerie ist eine Krankheit, welche den Körper fünf- bis zwanzigmal schneller altern lässt, als normal. Arum lebt mit seiner jungen Seele im Körper eines 80Jährigen, leidet unter den Begleiterscheinungen der Krankheit und vor allem unter seiner Einsamkeit. Um Geld für seine weitere Behandlung zu sammeln, tritt Arum eines Tages mit seiner Familie in einer Fernsehsendung auf. Die Sendung wird ein Erfolg und neben Spenden bekommt Arum auch eine Mail von einem jungen Mädchen. Ein echter Hoffnungsschimmer in seinem eintönigen Krankenhausleben…

Diese Geschichte hat mich wirklich fertig gemacht. Ich habe lange nicht mehr bei einem Buch geweint, konnte aber in den letzten Kapiteln einfach nicht mehr an mich halten. Man möchte die Geschichte nicht loslassen, möchte aber auch nicht, dass sie weiter geht, zu groß ist der Schmerz.
Arum ist einer der sympathischsten und liebenswertesten Figuren, die mir in Büchern je begegnet sind. Seine Erkrankung ist ein zentraler Bestandteil der Geschichte und trotzdem nicht das zentrale Element seines Charakters. Er hat nicht die typischen “letzten Wünsche” und “vermeintlich einfachen Bedürfnisse” eines Todgeweihten, sondern einfach die Probleme eines 16jährigen Jungen. Arum möchte noch schnell erwachsen werden und seinen Eltern eine Geschichte ihrer Familie hinterlassen. Seine Figur wird mit viel Witz und Charme, Bescheidenheit aber auch einer ganzen Menge Realismus dargestellt. Er ist durch die Krankheit gereift und eben doch noch ein Junge. Eine spannende Mischung, die man seiner Figur so vollkommen abnimmt.
Besonders sind auch die übrigen Protagonisten der Geschichte, welche durch eine sehr reduzierte Besetzung auffällt. Neben Arum sind vor allem seine Eltern die Hauptfiguren der Handlung und bilden einen tollen Kontrast zu ihm. Arum ist eine junge Seele im alten Körper, seine Eltern sind junge Menschen die früh die Verantwortung der Elternschaft übernehmen mussten. Die Grenzen zwischen Eltern und Kind, Lebenserfahrung und “alter Seele” verschwimmen in der Handlung dadurch immer wieder leicht.

“Mein pochendes Leben” fällt vor allem durch seine poetische und sanfte Sprache auf. Nichts in der Geschichte, aber eben auch in ihrer Erzählweise, ist laut oder schnell. Die traurigen Momente sind getragen und schwer, das Glück ist glitzernd und luftig. Ein Buch, welches sich mit Genuss lesen lässt, weil es Form und Inhalt so wunderschön verbindet. Trotz dieser Leichtigkeit und Schönheit ist “Mein pochendes Leben” aber stellenweise auch bitter wie das Leben.

Man könnte sagen, dass es in dieser Geschichte um Krankheit und das Sterben geht, aber so richtig stimmt das nicht. Wie der Titel sagt, geht es einfach um das pochende Leben, um Eltern und Kinder, Verlust und Abschied. Ganz und gar keine leichte Kost, aber tief berührend und jede Seite und Träne wert.

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