Cover des Buches Passagier nach Frankfurt (ISBN: 9783455002621)
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Rezension zu Passagier nach Frankfurt von Agatha Christie

Verworrener Agententhriller

von kreszenz vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Lange verschollenes Werk der Grande Dame des Whodunit - leider alles andere als überzeugend!

Rezension

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kreszenzvor 6 Jahren


Agatha Christie – diesen Namen verbinden viele Krimifans mit
Miss Marple und Hercule Poirot. Doch die Grande Dame des Whodunit konnte auch
anders. Bereits 1970 erschien ihr Werk „Passagier nach Frankfurt“. Dieses Buch
kennen auch viele Fans nicht, da es nur ein einziges Mal im Rahmen einer
Sammeledition erschien. Nun wurde es neu übersetzt und ist auch in Deutschland
erhältlich!



Ich muss zugeben, abgesehen von den Verfilmungen, die
inzwischen Kult-Status genießen, hatte ich bisher nicht viel mit Agatha
Christie am Hut. Dass aber ausgerechnet von dieser berühmten Autorin ein Buch
„verschüttet“ gegangen sein soll, hat mich dann aber sehr neugierig gemacht.



Schon nach den ersten Seiten war mir klar: ein klassischer
Whodunit ist das nicht! Wohl eher ein Agentenkrimi. Und in der Tat: im Original
erschien das Buch 1970 – mitten im Kalten Krieg und zurzeit von Vietnamkrieg
und Studentenunruhen.



Wir lernen Sir Stafford Nye kennen, einen britischen
Regierungsbeamten im diplomatischen Dienst, der von seiner Arbeit mehr als
gelangweilt ist und oft provoziert, nur um sein Leben interessanter zu
gestalten. Auf dem Rückweg von Malaysia nach London strandet er unplanmäßig in
Frankfurt. Während er auf den Anschlussflug wartet, gesellt sich eine junge
Dame zu ihm. Sie erzählt ihm, dass sie in Lebensgefahr sei und dass er ihr
helfen müsse, unerkannt nach London zu kommen. Nye wittert das Abenteuer seines
Lebens, willigt ein und überlässt ihr seinen Reisepass und sein auffälliges
Cape.



Zurück in London merkt er bald, dass an ihrer Geschichte
etwas dran sein muss und auch er in die Schusslinie geraten ist. Er fühlt sich
verfolgt und findet seine Schubladen zerwühlt vor. Doch dann nimmt die
mysteriöse Dame erneut Kontakt zu ihm auf und er gerät in eine internationale
Verschwörung, die er nie für möglich gehalten hätte…



Die erste Hälfte habe ich verschlungen. Das Buch hat mich an
klassische Agentenromane wie etwa von John le Carré erinnert. Doch dann ist mir
die Lektüre zunehmend schwerer gefallen. Die Perspektive wechselt von Nye hin
zu seinen Vorgesetzten und seiner Großtante, die diverse alte Verbindungen
unterhält. Die Geschichte wird immer mysteriöser und auch verworrener. Wer ist
gut? Wer ist böse? Wem kann man noch vertrauen?



Mit jedem Kapitel konnte mich das Buch jedoch immer weniger
fesseln, da es immer unglaubwürdiger wurde. Stellenweise konnte ich der
Geschichte nicht mehr folgen, mir kam es fast so vor, als fehlte ein Teil der
Handlung. Vor allem das Ende hat mich dann doch sehr ratlos zurück gehalten.



Mein Fazit: war zwar lange verschollen, vermisst hat’s wohl
niemand!



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