Rezension zu "Marlene und das Kribbeln im Bauch" von Agnes Schruf
Marlene und das Kribbeln im Bauch, bei diesem Titel musste ich erstmal an den Song „Kribbeln im Bauch“ von Pe Werner denken. Und den hab ich tatsächlich ganz lange im Ohr gehabt, als ich dieses Buch gelesen habe. Denn was ist denn mindestens genauso schön, wie das erste Kribbeln im Bauch? So geht es auch Marlene. Die freut sich sehr, in eine inklusive Disko zu dürfen. Den ganzen Tag kann sie an nichts anderes Denken. Und dann lernt sie in dieser Disko auch noch Mika kennen. Den Namen Mika verbindet Marlene eigentlich mit ihrer Cousine, die auch so heißt. Aber Mika ist noch viel mehr. Beide verstehen sich auf Anhieb. Doch als Mika schnell wieder weg muss, ist Marlene traurig. Sie kann ihm ja gar nicht schreiben, geschweige denn ihn anrufen? Denn sie würde ihn gerne wieder sehen und sich mit ihm verabreden. Die Woche vergeht sehr langsam, bis es wieder Samstag ist und Ömer, ihr Betreuer, sie wieder zur Disko fährt. Ob sie dort Mika wieder trifft, und was es mit dem Armband auf sich hat, erfahrt ihr natürlich nicht bei mir, sondern im Buch.
Als ich Monika Fuchs auf der Buchmesse Leipzig traf, hat sie mir dieses Buch sehr ans Herz gelegt, und Monika hat nicht zu viel versprochen. Die Geschichte von Marlene und Mika ist ganz wundervoll. Denn beide sind richtig tolle Menschen. Sie brauchen ein bisschen Hilfe im Alltag, die sie von ihrer Familie und von außen erhalten. Allein Ömer ist mein heimlicher Held in dieser Geschichte. Wie er mit Marlene auf Suche nach Mika geht, bzw. mit ihr in die Disko geht und das erste Kribbeln live erlebt, finde ich so cool. Auch die Familie hilft Marlene, die Woche bis zum nächsten möglichen Wiedersehen zu verkürzen und zu überbrücken.
Dieses Buch ist mit Zeichnungen versehen, aber mit so vielen tollen anderen Sachen, dass ich restlos begeistert bin. Dieses Buch hat eine einfache aber auch groß gedruckte Sprache, so dass auch Menschen dieses Buch lesen können, denen Lesen nicht so leicht fällt. Und: man kann einen QR Code scannen, so dass einem das Buch vorgelesen wird. Welch tolle Hilfestellung ist das denn bitte?
Ich freue mich immer sehr, wenn Menschen wie Monika es schaffen, anderen den Zugang zu Literatur zu erleichtern. Jeder von uns hat Special Effects, jeder von uns kann etwas besser und etwas schlechter. Nicht jeder mampft ein Buch wie ich in null Komma nix weg, und dann ist es super, wenn man hier so tolle Geschichten zur Verfügung gestellt bekommt, dass man nicht ausgeschlossen wird. Ich hoffe ja sehr, dass es mehr von so Büchern dieser Art gibt.