Rezension zu "Ist das okay?" von Agota Lavoyer
Im Vorwort gibt es eine Einführung zu dem Thema und einen Vorschlag, wie das Buch am besten gelesen werden kann. Dann folgt ein Gespräch zwischen Agota Lavoyer mit dem Kolumnisten Markus Tschannen, bevor es mit den eigentlichen Kapiteln weitergeht. Zu jedem Bereich gibt es eine blaue Schrift und dick geschriebene Fragen, die eher für die Kinder gedacht sind und eine kleinere und schwarze oder weiße Schrift für die Erwachsenen. Es kann und darf jedoch alles von allen gelesen werden. Die Fragen regen dazu an, mit Kindern zu dem Thema ins Gespräch zu kommen und gemeinsam zu überlegen, was okay ist und was nicht.
Folgende Bereiche werden angesprochen: Darüber reden - Begriffe klären; Gemeinsam den Körper entdecken; Was ist S*x; Was ist s*xualisierte Gewalt?; Fakten; Umziehen; Baden; Kitzeln; Küssen; Berühren; Gibt es Ausnahmen?; Necken; Trösten; Fotografieren; Chatten; Pornografie; Die Tricks der Täter:innen; Wie kannst du helfen?; Hinschauen und Handeln; Unterstützungsangebote
„Um unsere Kinder besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen, müssen wir uns zwei Fragen stellen: Wie erhöhen wir die Schwelle für potenzielle Täter:innen, sich am Kind zu vergehen? Und wie können wir die Schwelle des Kindes senken, sich bei Sorgen rechtzeitig Hilfe zu holen?“ - Auszug aus dem Gespräch am Anfang des Buches.
Meine Erfahrung/Meinung:
👏🏽
Ich bin einfach nur dankbar, dass die Autorin dieses, leider oft immer noch tabuisierte, Thema so klar auf Papier gebracht hat! 👏🏽
Die Illustrationen und das Layout begleiten den Text sehr gut. Die Schriftart mit den „wackeligen“ Buchstaben ist zwar nicht so meins, aber das ist ja Nebensache.
Besonders zugesagt hat mir, dass unaufgeregt und ganz klar formuliert wurde. Also ich habe es so empfunden, dass nicht extrem Angst gemacht wird und gleichzeitig der Ernst der Sache rüber kommt! Dass klipp und klar angesprochen wird, um was es geht und alles „beim Namen“ genannt wird, war für mich anfangs recht befremdlich. Da ich es so kenne, dass vieles ein „Tabu“ ist und man Kindern sowas doch nicht zumuten kann. Die Autorin vergleicht es mit der Aufklärung über die Gefahren des Straßenverkehrs, Stromschlägen und Verbrennungen. Da werden die Kinder doch auch aufgeklärt, ohne sie dadurch zu traumatisieren. „Wissen schützt“ steht daher auch über jedem Kapitel! Ich bin auch der Meinung, dass Aufklärung ein sehr wichtiger Schritt zur Prävention ist!