Cover des Buches Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen (ISBN: 9783596036585)
lesebiene27s avatar
Rezension zu Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen von Agustín Martínez

Düster, finster, trostlos - ein Dorf in den Pyrenäen und zwei verschwundene Mädchen

von lesebiene27 vor 6 Jahren

Rezension

lesebiene27s avatar
lesebiene27vor 6 Jahren

Inhalt:

Vor fünf Jahren verschwanden in dem Dorf Monteperdido, welches unter den Pyrenäengipfeln liegt, die beiden elfjährigen Mädchen Ana und Lucia. Plötzlich wird in einer Schlucht in der Nähe des Dorfes die bewusstlos in einem Wagen liegende Ana gefunden. Doch von Lucia fehlt weiterhin jede Spur. Zusammen mit der örtlichen Polizei lassen die Madrider Kommissare Sara Campos und Santiago Bain die Straßen der Umgebung absperren und die Suche nach dem zweiten Mädchen beginnen. Schon bald merken sie jedoch, dass die eingeschworene Gemeinschaft des Dorfes ein Ermitteln schwierig gestaltet. Können sie es somit noch rechtzeitig schaffen Lucia zu finden?


Meine Meinung:

Der Schreibstil hat mir anfänglich gut gefallen, da er zum einen informativ ist, zum anderen die düstere Stimmung des Dorfes wunderbar einfängt. Aber gerade diese Stimmung war es, die dazu geführt hat, dass ich nach und nach ein wenig die Lust an dem Buch verloren habe. Ich wollte zwar noch wissen, ob Lucia gefunden wird und wer hinter der Entführung der beiden Mädchen steckt, doch richtig fesseln konnte mich nur das erste Viertel des Buches.


Diese bedrückende Stimmung wird - wie gesagt - sehr gut eingefangen und spiegelt nicht nur das Verhalten der Dorfbewohner wider, sondern auch die Trostlosigkeit des Ortes. Dennoch entsteht nicht wirklich eine Spannung, wie ich sie von einem Krimi erwarten würde. Die Ermittlungen verlaufen während der fast 500 Seiten schleppend und sind vor allem von der aufgebrachten Bevölkerung geprägt, die sich dennoch quer stellt. Vielleicht wäre es angenehmer gewesen, die Seitenanzahl zu reduzieren und auf die ein oder andere Szene zu verzichten.


Die Charaktere des Buches waren mir leider überwiegend sehr unsympathisch. Einzig der örtliche Polizeileiter Victor Gamero erschien mir freundlich und sympathisch. Selbst die Kommissare Sara und Santiago waren vor allem arrogant, mit der Situation überfordert und haben unter den Begebenheiten und ihrer eigenen persönlichen Geschichte zu sehr gelitten.


Die Suche nach den Mädchen war sehr interessant, auch wenn sie sich ewig in die Länge gezogen hat. Fast war ich schon froh, als sich die Geschichte dem Ende zugeneigt hat und noch mal ein paar kleinere spannendere Momente gelesen werden konnten.


Fazit:

Alles in allem fand ich die Idee der Geschichte von „Monteperdido“ besser als die Umsetzung. Anders als ich erwartet habe, würde ich das Buch nicht als Krimi einordnen, sondern vielmehr als Thriller. Die Beschreibungen der düsteren und drückenden Atmosphäre sind gelungen und erzeugen ein Bild von einem finsteren Ort in absoluter Trostlosigkeit. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht packen und bekommt von mir somit lediglich 3 Sterne.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks