Cover des Buches Terra Obscura (ISBN: B01JVK46WM)
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Rezension zu Terra Obscura von Ainoah Jace

Ein fremder Planet voller Überraschungen

von annlu vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine Mischung aus science-fiction und fantasy mit sympathischen Charakteren

Rezension

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annluvor 8 Jahren

So war das Leben nun mal: Gefährlich und ungerecht oder wenn man den anderen Weg wählte, arbeitsreich und langweilig. Talin zog die erste Variante bei weitem vor.

Beretar 1

Vierzig Jahre ist es her, dass eine gewaltige Explosion den Planeten Beretar zerstört hat und nur einzelne Erdschollen zurückgelassen hat. Die Menschen haben sich in diesen vierzig Jahren unter Fürst Alonso organisiert, die Schollen einzelnen Aufgaben zugewiesen und sie mit Hochspannungszäunen gegen die zwischen ihnen liegenden Schluchten abgeschottet, in denen sie genetisch veränderte Monster wähnen. Doch dann wird der Airbaloon der Admiralin Talin angegriffen und das nicht von mutierten Tieren sondern von Menschen. Sie erhält den Befehl, zusammen mit dem Herrschersohn Naim die Schluchten zu erforschen. Während er am liebsten auf alles schießen würde, das sich bewegt, möchte sie herausfinden, was sich dort befindet. Zusammen mit dem Forschersohn Elion und der ihrer jungen Küchengehilfin bekommt sie nähere Einblicke, als ihr lieb ist.

Zu Beginn der Geschichte musste ich mir erst einmal ein Bild der Welt machen. Die Karte am Beginn zeigt zwar die Schollen und Schluchten, die Zusammenhänge konnte ich aber erst aus der Geschichte herauslesen. Beretar erinnert in vielen Bereichen an unsere Welt. So kommen Kommunikationsmittel, Computer und viele Technologien vor, die bekannt sind. Unsere Fahrzeuge werden zwar als vor der Explosion benutzt erwähnt, wurden aber durch an Zeppelin angelehnte Airballons ersetzt. Anderes hingegen erinnert an frühere Gesellschaften. Nicht nur die Menschen in den Schluchten, sondern die einfach anmutenden Einteilungen der Gesellschaft in ihre Aufgabenbereiche mit dazu passenden Schollen und besonders die Herrschaftsform haben mich daran erinnert. Die Beschreibungen waren am Anfang des Buches reichlich sodass ich mir einerseits Beretar und seine Bewohner besser vorstellen konnte, mir andererseits aber die voranschreitende Handlung und die menschlichen Interaktionen fehlten. Diese wurden erst zur Mitte des Buches hin schwungvoller und spannender.

Talin ist nicht die einzige, die im Mittelpunkt der Geschichte steht. Die Erzählung wechselt zwischen ihr und dem Jungen Elion. Dabei ist sie an die beiden Charaktere angepasst. Elions Abschnitte erinnerten mich zu Beginn an ein Jugendbuch, mit seiner Ankunft in der Schulscholle, seinen Problemen sich dort zurecht zu finden und seinen Anstrengungen die Gehässigkeiten mit denen er konfrontiert wird, zu überwinden. Talins Part widmet sich auf Grund ihrer Stellung ganz anderen Problemen. Sie ist eine sehr selbstbewusste Frau, deren Karriere an erster Stelle steht und die in erster Linie Kommandantin eines Airballons ist. Ich mochte sie, auch wenn Sympathie nicht unbedingt das ist, was ihren Charakter ausmacht. Sie erscheint manchmal kühl und einzig auf ihre Aufgabe beschränkt, zeigt dann aber doch wieder Mitgefühl. Sie ist nicht die einzige, die bis zum Ende hin eine Wandlung zum Positiven hin macht.

Der Beginn des Buches hat mich durch den fremden Planeten an science-fiction Romane erinnert, die Airballons hatten auch einen Hauch von steampunk an sich. Zum Ende hin kommen noch einige fantastischere Elemente hinzu. Das Ende war dann auch sehr offen und ließ mich gespannt auf den nächsten Band zurück.

Fazit: Während der Anfang darauf aus ist, die Umgebung und die neuen Charaktere einzuführen – was mir manchmal zu langatmig war – konnte ich ab der Mitte des Buches immer besser in die Geschichte eintauchen. Sie wurde spannender und die Charaktere immer sympathischer und interessanter, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ein gelungener erster Band der Serie.

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