Rezension zu "Das Hungerjahr" von Aki Ollikainen
Finnland, 1867: es ist kalt, alle haben Hunger. Mehl für Brot wurde erst mit Rinden, dann mit Flechten, später mit Stroh gesteckt. Am Ende gab es nichts mehr.
Mißernten und – Wirtschaft führt zu einem Massenexodus bei der armen Bevölkerung.
Das Buch zeichnet das Schicksal einer Familie auf, das erst den Vater sterbend zurücklässt, die Tochter verliert und Mutter und der kleine Sohn versuchen durch laufen und betteln nach St. Pertersburg zu kommen in der Hoffnung, das der märchenhafte Zar Brot für sie hat.
Tausende Menschen ziehen auch halb verhungert bettelnd durch das Land. Doch wer soll ihnen noch was geben? Die meisten, an deren Türen sie klopfen haben selbst kaum etwas und geben höchstens den Kindern eine dünne Suppe.
Wer hungert wird schwach, fällt und erfriert.
Die Reichen in den Städten wissen zwar davon, aber es passiert nichts. Erst als sich auch Seuchen sich ausbreiten.
Tieftrauriges Buch über eine völlig ausweglose Situation. Und doch schafft es ein kleiner Junge per Zufall über die Runden zu kommen.