Der deutsche Autor Akif Pirincci wurde durch den Katzen-Krimi "Felidae" bekannt, der seit Jahrzehnten zu meinen persönlichen Lieblingsbüchern zählt. Der Katzen-Detektiv Francis klärt eine blutig-schaurige Mordserie auf, und beschreibt dabei mit ironisch-angewidertem Blick und schnoddriger Sprache die Menschen und Katzen seiner Umgebung. Von den Nachfolgebänden habe ich auch zwei gelesen - beides ebenfalls action- und gewaltreiche Thriller, die mir allerdings nicht besonders gefallen haben.
"Yin" ist ganz ein anderes Kaliber. Über 800 Seiten für ein Gedankenexperiment, das vielleicht gar nicht so weit hergeholt ist: ein Virus tötet alle Männer - wie reagieren die Frauen auf das drohende Ende der Menschheit?
Das Buch fängt ganz langsam an: Wir lernen in einzelnen Kapiteln nacheinander mehrere Frauen kennen - lesen über ihr bisheriges Leben, ihren jeweiligen Umgang mit der Krise, und ihre momentane Situation.
Was bald einmal auffällt - und schnell anfängt zu stören - ist, dass jede dieser Frauen ironisch-angewidert auf ihre Umwelt blickt, und mit einer schnoddrigen Sprache daherkommt, die einem irgendwie bekannt vorkommt ... war da nicht einmal ein gewisser schwarzer Kater ... ??? Dass alle diese Frauen auch genüsslich die Leiden der Männer beschreiben - inklusive Schleim, Blut, und Eingeweiden - klingt auch sehr nach Felidae. Und dass es Angesichts des drohenden Weltuntergangs mehr um Sex und wippende Brüste geht als ums blanke Überleben macht mich sogar jetzt noch ein bisschen wütend, nachdem ich das Buch ungefähr nach der Hälfte abgebrochen habe.
Die Handlung? Die einzelnen Handlungsstränge verknüpfen sich langsam und recht unlogisch zu einem Kampf um eine Samenbank. So viel hab ich noch mitbekommen, und ich wüsste ja selber gerne, wie es ausgeht, aber tut mir leid, liebe Leser (weil Leserinnen wird es nicht viele geben) das tu ich mir nicht mehr an.