Cover des Buches Cave Canem (ISBN: 9783442304981)
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Rezension zu Cave Canem von Akif Pirinçci

Rezension zu "Cave Canem" von Akif Pirinçci

von LadyMacbeth vor 13 Jahren

Rezension

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LadyMacbethvor 13 Jahren
Francis, zynischer als je zuvor, muss sich in diesem Band der Felidae Reihe den ein oder anderen Fehler in seiner Denkweise und seinem Verhalten eingestehen. Dadurch gewinnt seine Figur nur noch mehr an Stärke und wird noch interessanter und sympathischer als ohnehin schon – denn wer von uns begeht keine Fehler oder lebt nicht ab und an mit Gewissensbissen? Er muss sich der Frage stellen, welche Konsequenzen sein Handeln nicht nur für ihn selbst, sondern auch für andere hat (an dieser Stelle sei auf Junior verwiesen) und lernen, dass auch er selbst keineswegs frei von Vorurteilen ist, die nur allzuschnell den Weg in tiefergehende Anfeindungen ebnen können. Ihm zur Seite steht diesmal weniger Blaubart, dafür aber umso mehr Hektor, der in einem Streit zwischen seiner Art und den Katzen der einzige Vertreter ist, der wirklich edel handelt und sich nicht zu Hohn, Anfeindungen oder Seitenhieben gegenüber Francis oder den anderen Katzen hinreißen lässt. Hektor hat als Hund einer Elitetruppe im Kriegseinsatz die Schrecken des Krieges gesehen – und darin liegt meiner Meinung nach auch das stärkste Moment des Romans: sehr eindringlich und anschaulich beschreibt Pirincci die vielen und stets grausamen Gesichter des Krieges; erschreckend, erschütternd. Um jene Kriegserfahrungen und ihre Folgen strickt er eine Handlung, in der diesmal wahrlich ein Mensch der Übeltäter ist. Ein Kriegsgott, sozusagen, der über seine Obsession, die Beschäftigung mit dem Krieg in all seinen Formen, schließlich den Verstand verloren hat und versucht, einen neuen Krieg zu entfachen. War der Leser in “Felidae” noch erschüttert über die Grausamkeiten, die ein gewisser Dr. Präterius im ‘Sinne’ der Forschung an Tieren verübte und in “Francis” traurig darüber, wie Menschen Tiere einfach so verstoßen können und ihre natürlichen Lebensräume zerstören, so erschrickt man in Cave Canem über den Hass und das große Leid, welches Krieg in jeder Form entfesselt. Auch enthält dieser Roman natürlich eine höchst moralische Komponente: Wehret den Anfängen und prüft, in wie weit ihr euch selbst in den Dienst von Intoleranz, Verachtung, Hass und letztendlich dem Krieg stellt. In diesem Sinne: Cave hominem
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