Cover des Buches Wortwächter (ISBN: 9783764151188)
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Rezension zu Wortwächter von Akram El-Bahay

Eine fantastische Geschichte für jeden Literaturliebhaber

von lehmas vor 6 Jahren

Rezension

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lehmasvor 6 Jahren
Der 12jährige Tom soll seine Sommerferien bei dem ihm unbekannten Onkel David in England verbringen. Leider stellt sich schnell heraus, dass Onkel David längst nicht so cool wie sein anderer Onkel George ist. Das Anwesen ist der alte Familiensitz, ist vollgestopft mit Büchern und WLAN ist auch Fehlanzeige. Auch der Wortschatz von David und seinem Diener Will ist ziemlich altbacken. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse. Zuerst hört er ein Summen, dann entdeckt er in der Nacht ein Seite, die Worte über ihn schreibt und dann tauchen auch noch zwei unheimliche Männer auf, die Onkel David entführen und der Diener Will zeigt übermenschliche Fähigkeiten. Als am nächsten Tag auch noch Josephine auftaucht, deren Vater entführt wurde, ist das der Start eines aufregenden Abenteuers, dass Tom, Josephine und Will von einem Land ins nächste führt, um die vier Teile einer mächtigen Feder zu finden.

Es wird nicht nur eine abenteuerliche Reise, sondern auch das Zusammentreffen mit vielen berühmten Schriftstellern, die in ihren steinernen Abbildern als Bibliothekare weiterleben. So ist der Diener Will zum Beispiel kein geringerer als William Shakespeare. Sehr gut gefallen haben mir auch die Gebrüder Grimm und Toni alias Antoine de Saint-Exupéry. Eine wundervolle Idee, die das Herz eines jeden Literaturfans höherschlagen lässt. Danach wird man einige Denkmäler und Wahrzeichen definitiv mit anderen Augen sehen, vielleicht sogar ein Gespräch mit ihnen führen wollen.

Während Tom zu Beginn der Geschichte ein absoluter Bücherignorant ist, liebt Josephine Bücher über alles. Aber es ist Tom, der außergewöhnliche und sehr seltene Fähigkeiten besitzt. Beide wirken für ihre 12 Jahre außerordentlich reif, so dass ich mich öfter fragte, sie sind wirklich erst 12? Toms Verhältnis zu Büchern ändert sich im Laufe der Geschichte von Grund auf und es ist richtig schön, das mitzuerleben.

Neben den steinernen Bibliothekaren haben mich auch die Lebensseiten fasziniert. Die "Lesenden" (wie z.B. Tom und sein Onkel David) können diese Seiten lesen, die "Schreiber" können sie verändern und so in das Leben eingreifen. Aber diese Seiten haben auch ihr eigenes Wesen. So ist Toms Lebensseite recht eingebildet und selbstbewusst und möchte immer wieder für ihre Hilfe gelobt werden. Man könnte nun meinen, dass dies nervig sei, aber was für Tom in brenzligen Situationen störend ist, zaubert dem Leser ein Schmunzeln ins Gesicht.

Fazit: Eine perfekte Mischung aus Abenteuer, Spannung, phantastischen Elementen, Humor und Hommage an große Schriftsteller machen dieses Buch zu einem echten Erlebnis! Einzigartig!
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