Alain Gillot

 4,1 Sterne bei 14 Bewertungen

Lebenslauf

Alain Gillot, geboren 1952, ist ein Tausendsassa. Er übte viele Tätigkeiten aus, bevor er seinen Traum vom Schreiben verwirklichen konnte – er war u.a. Holzfäller und LKW-Fahrer. Er schrieb zuerst Sportartikel, bis er seine Leidenschaft fürs Reisen und andere Kulturen entdeckte. Daraufhin wurde er Auslandskorrespondent. Seitdem er aus seinen vielen Reisen zurück ist, arbeitet er als Drehbuchautor fürs Kino. »Die alltägliche Logik des Glücks« ist sein erster Roman.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches Die alltägliche Logik des Glücks (ISBN: 9783734103391)

Die alltägliche Logik des Glücks

(14)
Erschienen am 16.05.2016

Neue Rezensionen zu Alain Gillot

Cover des Buches Die alltägliche Logik des Glücks (ISBN: 9783734103391)
C

Rezension zu "Die alltägliche Logik des Glücks" von Alain Gillot

CelineC
Oberflächlich

Das Buch hat mich leider total enttäuscht.

Undurchsichtige Charaktere. Die Gefühle werden nicht greifbar.

Es ist eigentlich eine total süße Geschichte mit viel Potential.  Mir persönlich wurde sie zu oberflächlich und schnell erzählt.

Schade. Ein Buch, dass nicht in Erinnerung bleibt.

Cover des Buches Die alltägliche Logik des Glücks (ISBN: 9783734103391)
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Rezension zu "Die alltägliche Logik des Glücks" von Alain Gillot

HibiscusFlower
Ein schönes Zusammenspiel von Figuren, Konflikten, Wahrnehmungen und Mut

Klappentext des Verlages:
Victor, der einsame Trainer einer Fußballmannschaft, freut sich nicht, als seine Schwester ihren Sohn Leonard bei ihm zurücklässt. Jedes Wiedersehen mit ihr weckt schmerzhafte Erinnerungen, und sein Neffe ist einfach seltsam. Er spricht kaum und spielt gegen sich selbst Schach. Als Leonard ihm auch noch altklug sagt, Fußball sei simpel, platzt Victor der Kragen. Fußball ist mehr als ein Ball und elf Männer, es ist eine Kunst! Und während Onkel und Neffe sich gegenseitig die Welt erklären, werden aus Fremden Freunde, aus Einzelgängern eine eingeschworene Gemeinschaft – und aus zwei Einzelleben wird eine gemeinsame Geschichte …

Anders als auf dem Klappentext angegeben, heißt der einsame Trainer Vincent und nicht Victor.

Vincent Barteau ist nicht einsam, sondern lässt sich viel eher als Einsiedler beschreiben, der sich bewusst dafür entschieden hat, unabhängig von Dingen und vor allem Menschen zu sein. Damit hat er sich seine eigene kleine Welt geschaffen, die er zum einen ungern verlässt und in die er zum anderen nur widerwillig Zutritt gewährt.
So mag es nicht verwundern, dass der spontane Besuch seiner Schwester Madeleine ihn nicht nur überrumpelt, sondern zugleich auch herausfordert, als sie Vincent bittet, für ein paar Tage ihren Sohn Léonard bei sich aufzunehmen.
Obwohl Vincent als Trainer einer Jugendfußballmannschaft tagtäglich mit Kindern arbeitet, ist ihm noch keines wie sein Neffe untergekommen. Léonard scheint in seiner eigenen Welt zu leben, in der Schach eine größere Rolle als die Sprache und alterstypische Unternehmungen spielt.
Erst die durch Zufall gestellte Diagnose Asperger-Syndrom (eine leichte Form von Autismus) lässt Vincent erkennen, dass sein Neffe die Dinge anders wahrnimmt. Dabei ist ihm Léonard schon voraus und hat durch den Fußball eine Verbindung zu ihm hergestellt.
Nach und nach betreten die beiden die Welt des anderen und mit dem Verstehen entwickelt sich nicht nur eine Bindung, sondern auch eine Zuneigung, die für beide Neuland ist.

"La surface de réparation" (Der Titel im Französischen, der "Der Strafraum" bedeutet) zeigt die Linien des Spielfeldes, in dem sich die beiden Protagonisten samt ihrer aufgesetzten bzw. durch die Andersartigkeit vorhandenen Regeln bewegen, auf. Doch anders als beim Fußball geht es hier statt um Verstoße um die Konfrontationen im Leben und statt Strafpunkte um das Dazulernen/Verändern; bei denen sich unterschiedliche Welten annähern und dies mit Entwicklung, Kennenlernen, Verstehen und ja auch Sicherheit einhergeht, bei denen Gefühle und Auseinandersetzung mit dem Leben gefragt sind.

Auf einfühlsame Weise erzählt der Autor von zwischenmenschlichen Konflikten sowie von einer familiären Abgeschiedenheit, die die Vergangenheit zur Qual und die Gegenwart einsam gemacht hat.
"Man kann sich nicht selbst auf dem Weg gehen." (S. 51)
Dieser Tatsache hat sich gerade Vincent angenommen und er stellt sich auf ruhige, fast schon gelassene Art, den unerwarteten Situationen, selbst dann, wenn er dazu seine "Linien" überschreiten muss.
Dass Fußball mein Element ist, kann ich nicht behaupten und dennoch hat mir das Zusammenspiel von Figuren, Probleme und Lösungen, Hilflosigkeit und Mut, Wahrnehmungen und Sein, Familie und Freundschaft gut gefallen.
Einzig das Ende ging mir etwas zu glatt auf, auch wenn dieses die schlichte Möglichkeit auf Glück unterstreicht.

Cover des Buches Die alltägliche Logik des Glücks (ISBN: 9783734103391)
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Rezension zu "Die alltägliche Logik des Glücks" von Alain Gillot

seschat
Eine leise, aber dafür eindringliche Geschichte


INHALT
Victor, Mitte 30 und Ex-Fußballprofi, lebt allein in Sedan und trainiert eine Jugendfußballmannschaft. Mit seiner Vergangenheit/Familie scheint er abgeschlossen zu haben, doch sie nicht mit ihm.Eines Tages steht seine ältere Schwester Madeleine mit Sohn Leonard vor seiner Haustür. Er soll seinen in sich gekehrten und Schach besessenen Neffen für eine Woche bei sich aufnehmen. Aber wird er einen Zugang zu ihm finden können, wenn Leonard immer alles besser zu wissen scheint. Fußball heißt das Zauberwort. Mit dem 13-Jährigen kommt Victor jeden Tag besser zurecht, wäre da nicht seine krebskranke Mutter, die auch seine Hilfe benötigt. Gerade sie, die ihm an die zerstörte Kindheit und den alkoholabhängigen Vater erinnert...

MEINUNG
Alain Gillots Roman erzählt anfangs eine mehr als tragische Geschichte aus zerstörten Träumen und grauen Kindheitserinnerungen. Nach dem ersten Drittel vollzieht sich dann ein Wandel innerhalb der Handlung, denn aus dem zurückgezogen lebenden Victor wird ein fürsorglicher Erzieher und Freund. Leonard und er arrangieren sich und vertrauen einander. Beide verändern sich zum Positiven. Leonard kann trotz Aspersyndorm die Mannschaftssportart Fußball betreiben und gewinnt dadurch an Selbstbewusstsein. Auch Victor kann sich nun wieder dem richtigen Leben und der Vergangenheit stellen, wird insgesamt offener. Ich-Erzähler Victor ist der alles beeinflussende Dreh- und Angelpunkt des 286-seitigen Buchs und wurde von Gillot insgesamt sehr realistisch gezeichnet. Seine Verletzlichkeit und sein Glaube an das Gute im Menschen sind unübertroffen und lassen den Leser nicht kalt. 

Gillot vermag mit ihrer einfachen, aber eindringlichen Sprache, den Leser für sich und ihre Story zu gewinnen. Einfühlsam und zaghaft deckt sie unterschwellige menschliche Konflikte und Fehler auf. Was bleibt ist die Quintessenz, dass trotz aller Probleme Familie und Freundschaft das Leben bereichern und es voranbringen. Wer den Mut hat zu kämpfen und sich nicht abzuwenden, der wird am Ende gestärkt hervorgehen und offen für Neues sein.

Neben dem starken emotionalisierenden Part ist es vor allem das Thema Fußball, das den Plot bestimmt. Wer sich für französischen bzw. internationalen Fußball, vor allem auf theoretischer Ebene, interessiert, wird hier auf seine Kosten kommen.

FAZIT
Ein einfach gehaltener Roman, der Menschlichkeit propagiert und an die Zufälle im Leben glauben lässt. Zudem geht es um Fußball und die unbestreitbare positive Macht dieses Sports.

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Community-Statistik

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