Cover des Buches Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord (ISBN: 9783641109622)
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Rezension zu Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord von Alan Bradley

Die brilliante Ermittlerin erforscht eine Kirchengruft

von MartinaSchein vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Die brilliante Ermittlerin erforscht eine Kirchengruft

Rezension

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MartinaScheinvor 7 Jahren
Zu Beginn der Erlebnisse von Schlussakkord für einen Mord hätte Flavia es sich wohl nicht träumen lassen, dass diese mit einem Paukenschlag enden.

Vielleicht hätte ich mich auch für Chemie interessieren sollen. Dieses ›Mantra‹ scheint sehr beruhigend zu sein.
»Zyankali … Strychnin … Arsen«, rezitierte ich - meine »Beruhigungsmittel«, wie ich sie nannte.
Die Giftmischerei ist - wie man liest - Flavias liebstes Hobby.

Ebenso sehr liebt sie es, Hintergründe zu erforschen und Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Diese Neugier hat auch schon ein paar Mal dazu geführt, dass sie auf ihr süßes Näschen gefallen ist. Dennoch lässt sie sich nicht davon abhalten, selbiges immer wieder in Sachen zu stecken, die sie eigentlich gar nichts angehen. So auch in diesem Buch, wo sie in einer Kirchengruft absolut zufällig eine ausgesprochen junge Leiche findet.

Bei diesen und ähnlichen Einflechtungen habe ich herzhaft gelacht. Die Kleene ist einfach köstlich.
Natürlich war ich nicht die Erste, die auf die Idee kam, verschiedene Gifte zu einem tödlichen Gebräu zusammenzumischen. Im 17. Jahrhundert hatte Giulia Tofana in Italien nicht schlecht an ihrem Aqua Tofana verdient, einer Mixtur, die unter anderem Arsen, Blei, Belladonna und heißes Bratenfett enthielt. Sie verkaufte das Zeug an über sechshundert Frauen, die ihre Ehen auf chemische Art und Weise aufzulösen wünschten. Das Gebräu war angeblich klar wie Gebirgswasser, und der Abbé Gagliani behauptete, dass es kaum eine Dame in Neapel gab, die nicht einen Flakon davon zwischen ihren Parfümfläschchen stehen hatte.

Flavia ist eine absolute Wucht und steckt die ermittelnden Beamten immer wieder aufs Neue in die Tasche.
»Ich gebe zu, dass ich mich ganz kurz in Mr. Collicutts Pensionszimmer bei Mrs. Battle umgeschaut habe.«
»Das dachte ich mir schon. Zum Glück waren wir vor dir dort.«
»Ich habe sechshundert Pfund gefunden, die unter Mr. Collicutts Bett versteckt waren. In einer Zigarettendose.«
Ich spürte sofort, dass ich mich mit diesem Geständnis in die Nesseln gesetzt hatte.
Dem Inspektor stand der Ärger ins Gesicht geschrieben, aber es ehrte ihn, dass er nicht explodierte. Womöglich hatte die Anwesenheit seiner Frau etwas damit zu tun.
»Sechshundert Pfund«, wiederholte er. Die Worte zischten wie ein heißer Dampfstrahl aus seinem Mund.

Auf der einen Seite ist Flavia geradezu genial, besitzt aber dennoch eine kindliche Naivität, die immer wieder zum Vorschein kommt und nicht unwesentlich dazu beträgt, dass man die Kleene direkt ins Herz schließt.

Der spezielle Schreibstil mit den anschaulichen und unkomplizierten Sätzen des Autors, besonders jedoch die immer wieder eingeflochtene Mataphorik kommt auch in diesem Buch erneut voll zum Tragen.

Dieses Buch endet mit einem Cliffhanger - dem Ausspruch von Flavias Vater, dass die lange vermisste Mutter gefunden worden ist und lässt die Leser absolut neugierig zurück.
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