Cover des Buches V for Vendetta (ISBN: 0930289528)
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Rezension zu V for Vendetta von Alan Moore

Rezension zu "V for Vendetta" von Alan Moore

von sarahkolumbus vor 13 Jahren

Rezension

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sarahkolumbusvor 13 Jahren
"V" ist ein Comicheld ohnegleichen - und so genau kann man auch gar nicht sagen, ob er ein Held ist. Wenn er ein Held ist, dann ist er ein düsterer Held, ein Held, der außerdem keine Superkräfte hat. Gut, das ist Batman auch. Aber im Gegensatz zu Batman kämpft "V"nicht gegen Verbrecher, sondern er kämpft gegen das System. Die Geschichte beginnt mit einem jungen Mädchen namens Eve, die mangels Geld gezwungenermaßen auf die Straße geht um Geld zu verdienen. Doch schon der erste "Kunde", den sie anspricht entpuppt sich als zwielichtiger Polizist in zivil mit unlauteren Absichten - weit entfernt von Helfer und Freund. Doch ehe der Polizist der jungen 16-jährigen Eve etwas antun kann, gerät ihm die Situation außer Kontrolle als ein - mit einem hämischen grinsen-maskierter Mann auftritt, den Polizisten in die Flucht schlägt und mit dem Mädchen auf die Dächer von London flüchtet. Doch "V"ist im eigentlichen Sinn kein Retter. Er ist für das Gute, aber er ist vor allem gegen das Schlechte... Kurz nach Eves Rettung sprengt er das "House of Parliament" und die Polizei und Regierungsbeamten erklären "V"zum Terroristen. Neben dem "House of Parliament" werden weitere Regierungsgebäude von "V" gesprengt und zusätzlich gibt es eine schreckliche Mordreihe. Zuerst gibt es für die Ermittler keine Erklärung für die Morde und die Wahl der Opfer scheint willkürlich, bis sie entdecken, dass es eine Gemeinsamkeit unter den Opfern gibt: Sie alle arbeiteten in "Larkhill" - einer Anstalt in der schreckliche Experimente an Menschen gemacht wurden... Schauplatz des Comics ist ein von Betonbauten-geprägtes London als Hauptstadt eines postmodernen Überwachungsstaates. Zeichner David Lloyd untermalt die totalitären Zustände mit düsteren, in grau und schwarz dominierenden Zeichnungen und wählt für die Charakterzeichnungen oft Schattenzeichnungen, die den Comic noch dunkler werden lassen. Alan Moore untermauert die trostlosen Bilder mit einer fast schon tragischen Poetik und vielen Zitaten, sodass "V" wohl der Poet unter den Comic-Helden ist, der gerne schonmal Faust zitiert und sich Gedanken zur Staatsphilosophie macht. Er spricht in Rätseln und bleibt - obwohl man im Laufe der Geschichte immer mehr von "V" erfährt - für den Leser auch ein Rätsel. Er bleibt ein Phantom. Ein anspruchsvoller, textlastiger Comic - nur für Erwachsene-, der sich rund um Macht, Politik, Moral und Philisophie dreht und Seite für Seite immer spannender wird, sodass man aufpassen muss, dass man sich nicht in den düsteren Zeichnungen und den Texten verliert.
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