Der erste Film in dem Alan Rickman mitgespielt hat, den ich gesehen habe war Robin Hood (Prince of Thieves). Damals habe ich Alan gar nicht bewusst wahrgenommen. Lieben gelernt habe ich ihn dann als Severus Snape in den Harry Potter Filmen und dann festgestellt, dass ich schon einige Filme mit ihm gesehen habe, darunter eben auch Robin Hood.
Als im letzten Jahr seine Tagebücher veröffentlicht wurden, war mir schnell klar: Die musst du lesen. Ich habe mich entschieden sie im Original zu lesen, damit während der Übersetzung nicht zu viel verloren geht.
Auf die Tagebücher Alans muss man sich einlassen können. Einige Seiten sind im Original übernommen worden und daher von ihm wunderbar bemalt. Die Einträge beginnen im Jahr 1993, als Alan anfing regelmäßig Tagebuch zu führen und enden kurz vor seinem Tod 2016, als es ihm kaum noch möglich war zu schreiben.
Begleitet werden die Einträge von einem Vorwort seiner guten Freundin Emma Thompson und einem Nachwort seiner Frau Rema Horton.
Die einzelnen Einträge erfolgen nicht immer täglich, doch regelmäßig. Alan Rickman gibt in ihnen einen Einblick nicht nur in seinen Beruf und seine Arbeit, sondern auch in sein Privatleben. Wir bekommen im wahrsten Sinne des Wortes einen Blick hinter die Kulissen. Wir erleben die Freude an der Arbeit, die Alan erlebt, häufig aber auch Kritik an der Vorgehensweise von Produzenten und Regisseuren und den Zweifeln, die Alan hatte, wenn er immer wieder Skripte und Rollen abgelehnt hat. Sein Ruhepol war immer seine Frau Rema. Mit ihr fühlte er sich geerdeter und sah sich befähigt Projekte zu beenden. Ein Punkt, der Alan ein Leben lang störte, war die Konzentration in Interviews auf seine Rolle in Stirb Langsam, zu der er auch Jahre später immer wieder befragt wurde.
Alans Schreibstil ist geprägt von Abkürzungen und häufig sind seine Einträge nicht einmal ganze Sätze. Durch die Herausgeberin wurden viele der Abkürzungen aufgeschlüsselt (zum Teil als Ergänzung im Text, zum Teil als Fußnoten am Ende der Seite).
Im Anhang findet der Leser ein Stichwortverzeichnis, sowie Auszüge aus Alans Tagebüchern der Jahre 1974-1982.
Insgesamt sind die Tagebücher für jeden Alan Rickman Fan (nicht,, wenn ihr ihn nur als Snape mögt) absolut lesenswert.