Albert Woodfox

 5 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Albert Woodfox, geboren 1947, wächst mit fünf Geschwistern in New Orleans, Louisiana, auf, seine Mutter ist alleinerziehend. Schon als Jugendlicher sitzt er wegen kleinerer Raubüberfälle hinter Gittern. Als er Anfang der 1970er-Jahre im berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis Louisiana State Penitentiary at Angola (»Angola-Gefängnis«) einsitzt, wird der weiße Wärter Brent Miller ermordet. Woodfox und zwei Mithäftlingen wird die Tat ohne größere Ermittlungen angehängt. 1974 Das Urteil: lebenslänglich, Einzelhaft. Woodfox kämpft jahrzehntelang um die Anerkennung seiner Unschuld 1992 Urteil mit Begründung des »systematischen Rassismus« im ersten Prozess aufgehoben 1993 erneute Anklage vor neuem Geschworenengericht 1998 zweite Verhandlung und zweite Verurteilung wegen Mordes 2008 Urteil durch Berufung erneut gekippt 2008 Berufung vom Berufungsgericht kassiert 2012 dritte Aufhebung der Haftstrafe 2012 Zurückweisung durch den Staat Louisiana 2015 Bundesrichter ordnet Freilassung an 2015 Bundesberufungsgericht hebt die Entscheidung auf 2016 Woodfox stimmt schweren Herzens einem Deal zu und und kommt an seinem 69. Geburtstag frei – nach 43 Jahren und 10 Monaten.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Albert Woodfox

Cover des Buches Ihr werdet mich niemals brechen (ISBN: 9783955102326)

Ihr werdet mich niemals brechen

(3)
Erschienen am 25.08.2020

Neue Rezensionen zu Albert Woodfox

Cover des Buches Ihr werdet mich niemals brechen (ISBN: 9783955102326)
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Rezension zu "Ihr werdet mich niemals brechen" von Albert Woodfox

campino246
Inspirierend

Albert Woodfox ist der Gefangene, der am längsten in Isolationshaft verbringen musste. In diesem Buch erfährt man alles über sein Leben. Fest verbunden ist es mit King und Wallace. Zusammen sind sie die Angola 3.


Das Buch ist wirklich keine leichte Lektüre. Doch steht sie exemplarisch für viele Menschen, die institutionellen Rassismus erfahren. Die Jugendzeit und die erste Haftstrafe waren für mich besonders schwer. Der Autor hat das gut aus seiner Sicht zu dieser Zeit beschrieben. Es führt einem aber als Leser vor Augen, dass Albert zu diesem Zeitpunkt kriminell war. 


Der Wandel in seiner Selbstsicht war für mich sehr nachvollziehbar. Die Black Panther haben geschafft, was das Gefängnissystem niemals geschafft hätte: Resozialisierung. Intensiv und für mich auch tränenreich wurde dann das Ende. Der Autor schaffte es die Trauer über die Tode von Freunden greifbar zu machen. Und da ich am Tag seiner Freilassung schon geweint habe, war das im Buch nicht anders. Der Epilog machte das Buch noch rund.


Eine große Angst von mir war, dass Gewalt und Folter zu deutlich dargestellt werden. Da bin ich sehr empfindlich und reagiere mit Alpträumen. Es wird zwar Gewalt geschildert, aber ich finde dem Autor ist die Mischung zwischen Schrecken und Beschreibung gut gelungen. Ich konnte es gut verkraften. Natürlich musste ich das Buch trotzdem in kleinen Schritten lesen, weil die Isolationshaft einfach so grausam ist.


Danke an den Verlag, dass das Buch übersetzt und verlegt wurde. Danke an Albert Woodfox, dass er seine Geschichte geteilt hat.


Fazit: Da Albert mein Leben schon im Gefängnis beeinflusst hat, denn wegen ihm bin ich bei Amnesty International aktiv, bis heute, ist dieses Buch wirklich nochmal bereichernd und inspirierend. Danke!

Cover des Buches Ihr werdet mich niemals brechen (ISBN: 9783955102326)
Bibliokates avatar

Rezension zu "Ihr werdet mich niemals brechen" von Albert Woodfox

Bibliokate
Ein wichtiges Buch

"Das Angola erinnerte an eine Sklaven Plantage, die es früher ja auch einmal gewesen war. Die Insassen waren nach Rassen getrennt; die meisten Gefangenen waren schwarz. Die afroamerikanischen Häftlinge erledigten 99 Prozent der Feldarbeit mit ihren Händen [....]. Die weißen Aufseher ritten auf ihren Pferden die Reihen der Arbeitshäftlinge ab, Gewehre quer über den Sattel gelegt, und brüllen dir Männer pausenlos an : 'Schneller arbeiten, ihr alten Säcke' oder 'Nigger' " 


Was hier klingen mag wie aus einem Film über Sklaverei war für Albert Woodfox seine tägliche Realität. Er verbrachte mehr als vier Jahrzehnte im berüchtigten Angola - Gefängnis.

Demütigungen, psychische sowie physische Gewalt durch die Wärter standen dort auf der Tagesordnung die auch immer wieder versuchten die einzelnen Inhaftierten gegeneinander auszuspielen und sich die schwächsten für ihre Gewaltakte und Vergewaltigungen herauspickten. Wie schafft man es in einer Umgebung zu überleben in der alles darauf ausgerichtet ist einen zu demütigen, zu demoralisieren und zu brechen?  Um nicht Verstand und Überlebenswille zu verlieren angesichts des Rassismus, der Gewalt und der Menschenunwürdigen Behandlung beschloss Albert Woodfox das er standhaft bleiben muss um nicht unterzugehen. Die Kraft dafür zog er unter anderem aus seinem Glauben an die Black Panther Partie und der zunehmenden Solidarität.


"Ihr werdet mich niemals Brechen" wird zu seinem Leitspruch und seinem Rettungsanker und ist daher auch ein Buchtitel wie er passender nicht sein könnte. Ein unglaublich wichtiges, erschütterndes und berührendes Buch das einem die Augen öffnet, jedoch sicher nichts für zartbeseitete. Ich bin normalerweise jemand der Bücher förmlich verschlingt. Dieses musste ich aber immer wieder kurzzeitig unterbrechen und zur Seite legen weil mich das gelesene so erschüttert hat. Es brauchte immer wieder etwas Zeit um alles sacken zu lassen. 


"Ziemlich traurig, dass ich erst ins Gefängnis gehen musste, um zu erfahren, dass es in diesem Land und überall auf der ganzen Welt bedeutende Afroamerikaner gab, und um Vorbilder zu finden die ich doch eigentlich schon in der Schule hätte kennenlernen müssen. " S. 107 f

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