Rezension zu "Bestseller" von Albert Zuckerman
Dieses Buch ist nicht für Anfänger geeignet. Man sollte sich schon eine Weile mit dem Schreiben beschäftigt oder besser noch, ein fertiges Manuskript in der Schublade haben, denn Zuckermans Bemühungen bestehen darin, dass man nach dem fleißigen Durchackern seines Ratgebers an seinem eigenen Manuskript soweit gefeilt hat, dass es sich -fast- auf dem amerikanischen Buchmarkt verkaufen lässt, wenn man den richtigen Agenten gefunden hat ...
Für das Durchackern hat Ken Follett seine alten Entwürfe zu dem Thriller „Der Mann aus St. Petersburg“ wieder ausgekramt. Ich habe mir die vier Entwürfe durchgelesen (ca. 90 Seiten lang), was aber nicht nötig gewesen wäre, weil Zuckerman im Anschluss immer eine Analyse der einzelnen Entwürfe vornimmt und darin alles, was wichtig ist und was Follett verändert hat, noch mal darlegt. Danach erklärt Zuckerman an Hand der Romane „Vom Winde verweht“, „Der Pate“ und „Im Garten der Lügen“ wie man zum Beispiel überlebensgroße Gestalten erschafft, wofür Beziehungen zwischen den Figuren wichtig sind und wie man eine Szene gestaltet etc. Am Ende der Erläuterungen gibt es immer eine kleine Anleitung, wie man seinen eigenen Roman auf der Suche nach Schwachstellen abklopfen kann.
Zuckerman schreibt flüssig, unterhaltsam und leicht verständlich und ich habe einiges dazu gelernt. Allerdings ist das auch nicht der erste Schreibratgeber, den ich gelesen habe.