Alberto Grandi

 4,4 Sterne bei 11 Bewertungen

Lebenslauf

ALBERTO GRANDI ist Historiker an der Universität Parma. Er forscht zur Wirtschaftsgeschichte Italiens und hat mehrere Bücher über die Herkunft italienischer Speisen geschrieben. In seinem Podcast DOI (Denominazione di origine inventata, erfundene Herkunftsbezeichnung) spricht er über Mythen und das Verhältnis seiner Landsleute zum Essen.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Alberto Grandi

Cover des Buches Mythos Nationalgericht. Die erfundenen Traditionen der italienischen Küche (ISBN: 9783365006252)
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Rezension zu "Mythos Nationalgericht. Die erfundenen Traditionen der italienischen Küche" von Alberto Grandi

Erfundene Traditionen

Wer mag die italienische Küche nicht? Ich kenne niemanden, der keine Pizza oder Pasta isst. Ein Besuch in einem italienischen Restaurant ist nie eine Enttäuschung. Aber wer hätte gedacht, dass die italienischen Gerichte, so wie wir sie kennen, eine neue Erfindung sind? Entstanden sind diese erst Mitte des 20. Jahrhunderts und nicht unbedingt immer in Italien.

Alberto Grandi hat sich der Aufgabe gewidmet, herauszufinden, was wirklich hinter den typischen italienischen Lebensmitteln steckt, die wir auch als besonders hochwertig und schützenswert kennen.

In "Mythos Nationalgericht. Die erfundenen Traditionen der italienischen Küche" berichtet der Autor über das Ergebnis jahrelanger Recherche zu Typischem, Regionalem, Traditionellem und Sonderbarem rund um die italienische Küche.

Alberto Grandi ist Historiker und ein absoluter Experte in der Materie. Was er in seinem Buch erzählt, ist nicht nur interessant, es sorgt auch für viele überraschende Momente. Wie zum Beispiel, wenn er erzählt, dass Geschichten über Speisen, die schon von den Römern genossen wurden, einfach nur das sind, Geschichten. Aber auch über aktuelle Themen berichtet er. Und was gibt es Aktuelleres in Sachen Lebensmittel als die Schutzsiegel, die uns garantieren sollen, dass wir etwas Einzigartiges konsumieren? Auch hier erwarten einige Überraschungen.

Ein sehr entscheidender Faktor in der Entwicklung und vor allem für die Popularität der italienischen Küche sind die italienischen Auswanderer, die erst außerhalb der Heimat ein Leben ohne Hunger und Bedürftigkeit kennengelernt haben, und das ihnen ermöglicht hat, sich in der Küche auszutoben. Das Ergebnis davon haben sie weltweit bekannt gemacht.

Es lohnt sich, dieses Buch zu lesen! Es ist spannend und es ist unterhaltsam. Und das nächste Mal, wenn ich einen italienischen Käse mit DOP-Siegel kaufe, oder in einem italienischen Restaurant sitze, werde ich (hehe) denken: "Ich weiß es besser!".

Kurzweilig und lehrreich

Das Buch ist witzig geschrieben und ein kurzweiliges Lesen


Stilistisch ist es sehr 'colloquial' gehalten und (anders als ich erwartet habe) kaum in einem wissenschaftlichen Stil. Andererseits habe ich an manchen Stellen dafür Referenzen vermisst.


An anderen Stellen wird schon eine gewisse Kenntnis von italienischer (Kultur-)Geschichte vorausgesetzt. Wenn man die aber nicht hat, ist das für das allgemeine Verständnis des Buches aber kein großes Hindernis. 


Inhaltlich regt das Buch viel zum Nachdenken an. Persönlich halte ich es nach dem Lesen nicht für ausgeschlossen, dass die "traditionelle" Italienische Küche eine invented tradition ist.

Bravo!

„Mythos Nationalgericht“ ist ein Buch, dass ich wahrscheinlich nie gelesen hätte – hätte ich nicht versehentlich ein Rezensionsexeplar beim Verlag angefragt. Doch wie das Leben so spielt, war es, als sollte all das genau so passieren. Ich liebe italienisches Essen, habe mir aber ehrlich gesagt noch nie Gedanken darüber gemacht.

Schon das Cover finde ich sehr gut gelungen, die dargestellte Dame hätte ich gleich als Italienerin vermutet – auch ohne die Spaghetti. Das Buch hat mir dann auch wirklich die Augen geöffnet. Die italienische Küche, wie wir sie kennen, ist erst ca. 50 Jahre alt. Albert Grandi entführt uns auf eine kulinarische Zeitreise und deckt dabei erstaunliche Fakten auf. Von Spaghetti Carbonara, die eigentlich in Amerika erfunden wurden bis hin zu Parmesan, der seinen Ursprung in Wisconsin hat.

Aber das Buch ist nicht nur informativ, sondern auch unglaublich unterhaltsam. Der Autor schreibt so lebendig und humorvoll, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte der italienischen Küche und zeigt uns, wie sich unsere Vorstellung von italienischem Essen im Laufe der Zeit verändert hat.

Besonders faszinierend fand ich die Kapitel über die soziale Ungleichheit in der italienischen Küche. Die Idee, dass die Reichen ihre Speisen durch die Straßen tragen ließen, um das Volk zu beeindrucken, war für mich kaum zu glauben – das hatte ich vorher noch nie gehört! Und die Tatsache, dass die italienische Küche der Renaissance durch den französischen Einfluss fast ausgestorben wäre, hat mich ebenfalls überrascht.

Die 256 Seiten vergingen wirklich wie im Flug – ich habe das Buch an einem Abend verschlungen – und gleich den nächsten Besuch bei Italiener geplant. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die gute Bücher mögen!

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