Alberto Varanda

 4,1 Sterne bei 7 Bewertungen

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Cover des Buches Die lebende Tote (ISBN: 9783962193126)

Die lebende Tote

 (7)
Erschienen am 21.05.2019
Cover des Buches Das verlorene Paradies - Hölle (ISBN: 9783939823001)

Das verlorene Paradies - Hölle

 (1)
Erschienen am 02.10.2006

Neue Rezensionen zu Alberto Varanda

Cover des Buches Die lebende Tote (ISBN: 9783962193126)
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Rezension zu "Die lebende Tote" von Olivier Vatine

Die lebende Tote
Elmar Hubervor 5 Tagen

STORY
In einer unbestimmten Zukunft hat die Menschheit nach einem verheerenden Krieg größtenteils den Mars besiedelt; nur wenige Menschen, vorwiegend Vergangenheitsforscher und Schmuggler, leben noch auf der unwirtlichen Erde. Eine von ihnen ist Martha, die ihre beträchtlichen Mittel investiert, um die längst als veraltet geltenden Wissens- und Kunstschätze der Menschheit zu bergen und illegalen Handel mit ihnen zu treiben.

Bei einer Bergungsaktion stürzt Marthas kleine Tochter Lise tragischerweise von einem baufälligen Hochhaudach in den Tod. Mutierte, intelligente Kraken, die am Grund des Gebäudes leben, versuchen vergeblich, das Mädchen mit ihren besonderen Fähigkeiten wiederzubeleben, bevor sie den Leichnam an ihre Mutter zurückgeben.

Besessen von dem Gedanken, einen Klon von Lise zu erschaffen, lässt Martha Joachim zur Erde bringen – einen idealistischen Nanobiologen, der auf dem Mars wegen seiner vermeintlich rückwärtsgewandten Ansichten von seinem wissenschaftlichen Institut suspendiert wurde.

Wider Erwarten gelingen alle medizinischen Vorbereitungen, und in Martha entwickelt sich tatsächlich ein Embryo von Lise. Zwischen engen Kontrolluntersuchungen und weiteren allgemeinen Forschungen entwickelt sich in der Abgeschiedenheit von Marthas Behausung – ein Nachbau von Schloss Neuschwanstein in den Pyrenäen – leben Martha und Joachim in den folgenden Monaten einen beinahe unbeschwerten Alltag. In dieser Zeit entwickelt sich sogar eine körperliche Beziehung zwischen ihnen. Doch nach der Entbindung durchläuft die neugeborene Lise eine unvorhergesehene und rasante Veränderung.

MEINUNG
Autor Olivier Vatine kreiert in „Die lebende Tote“ eine unfassbar bizarr anmutende Welt, die dem Leser als völlig selbstverständlich präsentiert wird. In verstreuten Informationshäppchen erhält man gerade genug Hintergrundwissen, um sich ein Bild davon zu machen, wie die Menschheit an den Punkt gelangt ist, an dem die Geschichte einsetzt. Doch Vatine zeigt wenig Interesse an den allgemeinen Lebensverhältnissen der Gesellschaft; stattdessen begleiten wir Joachim in eine abgeschottetes, utopisches „Frankenstein“-Setting. Die Inspiration ist zwar erkennbar, doch die einzelnen Elemente sind derart wild neu arrangiert und mit zusätzlichen Themen angereichert, dass etwas völlig Eigenständiges entsteht.

Hier vereinen sich viktorianisches Design und Science-Fiction, deutsche Romantik und Tentakel-Monster, während auch Anklänge an Werke wie „Die Fliege“ und „Terminator“ eingearbeitet werden. Auf jeder Seite erwartet den Leser eine neue Überraschung.

Die Illustrationen von Alberto Varanda sind ein atmosphärisches Amalgam aus den Arbeiten von Kelley Jones („Batman/Dracula“) und Joe Benitez‘ Steampunk-Serie „Lady Mechanika“. Die wilden Schraffuren, mit denen der Künstler die Tiefe und Lebendigkeit seiner Bilder meisterhaft steuert, verleihen dem Werk eine starke, eigenständige Note. 

 

Lediglich im Impressum erfährt man, dass es sich um eine Adaption einer Geschichte von Stefan Wul (Pierre Pairault) handelt, einem renommierten französischen Science-Fiction-Autor, der auch die Vorlagen für die Kult-Zeichentrickfilme „Der phantastische Planet“ und „Herrscher der Zeit“ geliefert hat.

Neben der Standardversion ist auch eine limitierte großformatige Vorzugsausgabe erhältlich, die das Album in schwarz-weißen Tuschezeichnungen inkl. 24 Bonusseiten enthält.

FAZIT
SF-Gothic und ein wilder Genre-Ritt durch die phantastische Buch- und Filmlandschaft.

Cover des Buches Das verlorene Paradies - Hölle (ISBN: 9783939823001)
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Rezension zu "Das verlorene Paradies - Hölle" von Alberto Varanda

Macht Lust auf mehr
Buecherbaroninvor 4 Jahren

Ich bin mit den klassischen Superhelden- und Disney-Comics aufgewachsen und mag Comics immer noch sehr gern. Mittlerweile gibt der Markt immer mehr Themen für ein älteres Publikum heraus. Unter anderem die Mangas haben vorbildlich gezeigt, wie das geht.

Auch „Hölle“ richtet sich eher an erwachsene Leser. In Zusammenarbeit mit Zeichner Alberto Varanda – die drei hatten bereits mehrere gemeinsame Veröffentlichungen – entstand nun dieser erste „Das verlorene Paradies“-Band.

Die Handlung setzt direkt und ohne große Einleitung ein, man ist also direkt mitten im Geschehen. Erst Stück für Stück wird aufgedeckt, was zuvor geschehen ist und welche Motivationen die Charaktere zu ihrem Handeln antreiben. Das Erzähltempo ist hoch und hält die Spannung durchweg hoch.

Die Kolorierung und der Zeichenstil selbst sind stimmig und passen gut zum Thema. Ich hatte befürchtet, das Engel-Thema könnte entsprechend auch zu klischeehaften Bildern führen, aber diese Sorge war unbegründet. Auch Gewalt wird dargestellt, allerdings in Maßen und nicht zu plakativ.

Cover des Buches Die lebende Tote (ISBN: 9783962193126)
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Rezension zu "Die lebende Tote" von Olivier Vatine

Meine Rezension zu "Die lebende Tote"
Belladonnavor 5 Jahren

Meine Meinung

Bereits das düstere Erscheinungsbild von Olivier Vatine und Alberto Varandas Graphic Novel »Die lebende Tote« lässt in mir die Verheißung auf einen klassischen Gothic Novel wach werden. Geboten bekommt man eine ansprechende Mischung aus Science-Fiction Endzeitgeschichte und klassischer Schauerliteratur.

Die Geschichte beginnt auf dem verwüsteten Planeten Erde, der bereits von den meisten Menschen verlassen wurde. Nur noch wenige, wie Martha und ihr Team, halten sich noch auf der Erde auf um Güter wie z. B. Bücher zu bergen. Martha verliert bei solch einer Unternehmung ihre kleine Tochter Lise, als diese in einen tiefen Abgrund stürzt, wo übersinnliche Oktopoden-Wesen zu Hause sind.

Danach schwenkt das Setting für einen kurzen Abstecher auf den Planeten Mars, wo der verurteilte Wissenschaftler Joachim rekrutiert wird, zur Erde zu reisen, Lise zu klonen und somit wieder zu neuem Leben zu erwecken. Als Joachim auf der Erde landet und zum Wohnsitz von Martha geleitet wird, taucht man vollkommen in die viktorianische Atmosphäre ein, die nicht nur durch das Schloss Neuschwanstein nachempfundenen Anwesen verströmt wird, sondern auch durch die Mode und die antiquierte Einrichtung verstärkt wird.

Olivier Vatine hat hier eine fesselnde Geschichte zu Papier gebracht, die mich tatsächlich, wie vom Splitter Verlag angepriesen, an die klassische Schauergeschichte »Frankenstein« von Mary Shelley erinnert und dennoch mit einem etwas modernerem Storytelling und speziellen Horrorelementen überzeugt. Der Schauer wird, wie bei Frankenstein, vor allen Dingen durch die Frage aufgeworfen in wieweit der Mensch die Möglichkeiten der Wissenschaft nutzen darf, in die Natur eingreifen darf, oder dies aus moralischen oder ethnischen Gründen verwerfen sollte. In »Die lebende Tote« zeigt der Autor ein gruseliges Szenario auf, wie sich Organismen aus der vom Menschen betriebenen Forschung entwickeln und sich ihre Natur zu nutze machen.

Außerdem lässt der Autor in seiner Geschichte genügend Lücken, die dem Leser Platz für die eigene Fantasie lassen. So werden z. B. nähere Informationen über die Oktopoden und deren Möglichkeit der Vernetzung und Heilung von Menschen nicht näher ausgeführt und auch das Ende ist offen gehalten. Mir persönlich hat dieses mysteriöse Unwissen in mehreren Bereichen nicht sonderlich gestört, da dies die mystische Spannungskurve und den Charme des Comics erst recht ausmacht und die Geschichte noch länger im Kopf nachhallen lässt.

Die detailreichen Zeichnungen von Alberto Varanda sind eine wahre Augenweide und stechen besonders durch die starken Schraffierungen hervor. Mit dieser Technik erzeugt der Künstler die passende Stimmung zur düsteren Schauergeschichte. Passend zum viktorianisch-spacigen Horrorszenario halten sich Olivier Vatine und seine Assistentin Isabelle Rabarot bei der Farbpalette an gedeckte Töne von hellen Erdfarben bis hin zu mystisch-wissenschafltichen Blau- und Grüntönen und düsteren Farbmischungen mit hohem Antrahzitanteil.

Fazit

Ein herrlich düsterer Comic mit offenem Ende, das genügend Spielraum für die eigene Fantasie offen lässt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 06.07.2019

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