Cover des Buches Die Schwelle: Action-Thriller (ISBN: 9783945298213)
Rezension zu Die Schwelle: Action-Thriller von Albrecht Behmel

Einmal quer durch Berlin

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Toller Einstieg und eine gute Idee, für mich aber schlecht umgesetzt und sprachlich verbesserungswürdig.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren

Inhalt:

Bingo und Teen sind zwei ungleiche Brüder einer afrodeutschen Familie, die in die Fänge des organisierten Verbrechens geraten sind. Sie werden gezwungen, an illegalen Parkour-Rennen durch Berlin teilzunehmen. Denn die (angeblich) russische Mafia verdient mit abgekarteten Wetten und Erpressung viel Geld und lässt keinen Widerstand zu. Die Loyalität der beiden wird durch eine Dreiecksbeziehung zu der attraktiven Doreen auf die Probe gestellt, denn die junge Frau weigert sich, die "illegale Scheisse” der Jungs länger mitzumachen. Beide Brüder nehmen es trotzdem mit den Verbrechern auf und setzen alles auf eine Karte, dabei lösen sie eine Kettenreaktion von Ereignissen aus, die das Leben aller Beteiligten für immer verändern wird.

Bewertung:

Der Klappentext klingt spannend und die Leseprobe mit einem spannenden Parcour-Rennen hatte mich überzeugt, dass ich das Buch lesen muss! Tja... leider waren das auch die beiden Highlights gleich zu Beginn, das Buch hat danach schwer nachgelassen und ein Lesevergnügen war es nicht gerade...

Es sind extrem viele Personen in diesem Buch versammelt, z. B. der Verantwortliche der russischen Mafia, x Handlanger, der Organisator der Parcour-Rennen, seine Freundin, ein Hacker, Bingo, Teen, Doreen, ein Onkel, dessen Freundin, eine Polizistin mit frisch gemachten Brüsten, deren Kollegen, weitere Parcour-Läufer... Diese Personenanzahl muss grundsätzlich nicht schlecht sein. ABER es wird ständig zwischen all diesen Personen gewechselt, jeder erzählt mal ein bisschen aus seinem Blickwinkel und entweder die Person selber oder der Erzähler lässt sich philosophisch lang und breit darüber aus, wie schlecht das Leben doch ist, wie alternativlos die Jungs dort sitzen und auf den nächsten Einsatz warten,...

Auch durch die vielen Personen, die teils überhaupt keine weitere Rolle gespielt haben, ging für mich jeder rote Faden, der vielleicht vorhanden war, verloren. Sehr schade. Die Handlung beschränkt sich am Ende wirklich auf den Klappentext. Jungs stellen fest, dass sie mit der Mafia zu tun haben, Doreen wird mehrfach gekidnappt, die Jungs wollen sie zurückholen. Nebenher ermittelt noch eine Polizistin gegen die Mafia und überhaupt kocht jeder sein eigenes Süppchen und versucht den jeweils anderen zu betrügen. Äh ja...


Sprachlich ging das Buch für mich auch überhaupt nicht. Es hat doch spürbar einen Grund, warum es in der deutschen Sprache Kommas und Nebensätze gibt. Strukturen wie "Die Jungs waren feige. Denn. Sie wussten, was Schmerzen sind..." kamen leider viel zu häufig vor und haben mich richtig gestört. Zusätzlich ist es einfach doof, wenn Szenebegriffe wie Tags völlig frei interpretiert und zu Täggs werden... gruselig.


Alles in allem war das Buch für mich leider sehr enttäuschend. Ein guter Lektor hätte dem Buch auf keinen Fall geschadet, vielleicht hätte es dann einen deutlichen roten Faden quer durch das Buch gegeben.
Das Buch ist vielleicht für Fans von Milieustudien und ein bisschen Action lesenswert. Ein Action-Thriller ist das ganze aber wirklich nicht.
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