Aldo Cazzullo

 4,3 Sterne bei 4 Bewertungen

Lebenslauf

ALDO CAZZULLO, geboren 1966 in Alba, gehört zu den erfolgreichsten und renommiertesten Journalisten Italiens. Seit über dreißig Jahren berichtet er über wichtige italienische Ereignisse, zunächst fürLa Stampa, dann für den Corriere della Sera, dessen stellvertretender Chefredakteur er heute ist. Seine Bücher über die italienische Geschichte und Identität haben sich bisher über eine Million Mal verkauft und stürmen regelmäßig Italiens Bestsellerlisten. Cazzullo lebt und schreibt in Rom.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Aldo Cazzullo

Das Ewige Rom? Oder doch nur bis zum Untergang im 5. bzw. 15.Jahrhundert?

Als an Geschichte Interessierte und Absolventin eines Gymnasiums mit Latein in der Langfassung (also acht Jahre) kenne ich sowohl die Gründungslegende(n) rund um Rom (Eselsbrücke zum Erlernen der Jahreszahlen „753 Rom kroch aus dem Ei“) als auch diverse römische Schriftsteller (Cicero, Sallust, Catull und wie sie alle heißen) sowie die Entwicklung des Reiches von der Republik über diverse Feldherren und Kaiser bis hin zum Zerfall in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich im 5. Jahrhundert nach Christus und nach dem Fall von Konstantinopel dem endgültiges Aus von 1453 auch für das Oströmische Reich. 

So war ich gespannt, wie Aldo Cazzullo den Zusammenhang zu Gegenwart herstellt, denn der Untertitel „Wie das Römische Reich die westliche Welt prägt“ suggeriert. Hier bin ich doch enttäuscht worden, denn sieben (!) der acht Kapitel beschäftigen sich detailreich mit dem alten Römischen Reich.  

  • Aeneas
  • Sterben für das Vaterland
  • Revolutionäre und Verschwörer
  • Caesar
  • Augustus
  • Konstantin
  • Der Flug des Adlers von Justinian bis Zuckerberg
  • Rom lebt 

Leider geht der Autor hier nicht näher auf verbindende bzw. überleitende Elemente ein. Dafür ist ein (!) Kapitel viel zu wenig. Immerhin erwähnt er Karl den Großen, dass es zahlreiche (vor allem Habsburger) „Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ gab, das als sich der ehemalige Republikaner Napoleon 1804 die Kaiserkrone selbst aufs Haupt setzt, zu existieren aufhört. Die letzten Jahrzehnte bis zum Ende der Monarchien Deutschlands, Österreich-Ungarns und Russlands werden auch diese von einem Kaiser regiert. Dass die USA sich als Nachfolger des antiken Roms sehen will, halte ich für wenig plausibel, sind doch die meisten Auswanderer aus den absolutistisch und/oder autoritär regierten europäischen Ländern geflüchtet. Diese Hypothese an Hand des Weißkopfseeadlers als Wappentieres heranzuziehen, halte ich für mehr als gewagt.  

Dass die meisten europäischen Sprache Lehnwörter aus dem Lateinischen übernommen haben ist wenig verwunderlich, unterhielten sich doch die Bewohner des riesigen Reiches in der vielen geläufigen Sprache Latein. Natürlich letzten Endes in einer Art Küchen- oder Vulgärlatein, die mit der klassischen Sprache nur mehr wenig gemeinsam hat. In Ungarn der Donaumonarchie war Latein bis deren Ende Latein neben ungarisch zweite Amtssprache. Solche Hinweise vermisse ich in diesem grundsätzlich interessanten Buch. Auch die katholische Kirche darf man in der sprachlichen Hinsicht nicht vergessen, wurden doch Messen bis ins 20. Jahrhundert auf Latein gelesen. 

Schmunzeln musste ich über die Details zu Filmen oder Literatur, die das alte Rom bzw. die Ereignisse während der Zeit des Römischen Reiches zum Inhalt haben. Ähnlich wie Western haben die „Sandalenfilme“ der Cinecittà wenig mit dem antiken Rom zu tun. Immerhin sind Charlton Heston, Marlon Brando, Richard Burton oder Ridley Scott genauso hübsch anzusehen wie Liz Taylor als Kleopatra. 

In Summe bin ich am Ende dann doch ein wenig enttäuscht. Denn „Ewiges Imperium“ ist ein durchaus lesenswertes Buch, in dem Legenden und historische Fakten sehr anschaulich zusammengefügt werden, um etwas Licht ins Dunkel von Roms ersten Jahrhunderten zu bringen. Aber Neues über Roms Einfluss auf unser Leben im 21. Jahrhundert habe ich darin leider nicht gefunden.  

Fazit:

Wenn man den irreführenden Untertitel ignoriert, kann man ein durchaus launiges und interessantes Buch über den Aufstieg und Zerfall des Römischen Reiches lesen. Für mich gibt es wenig Neues, daher nur 3 Sterne. 

 

 

Aldo Cazzullo - Ewiges Imperium. Wie das Römische Reich die westliche Welt prägt

Der Autor verfolgt die römische Geschichte mit Verweisen auf jüngere Zeiten bis in die Gegenwart
Ich habe beim Lesen dieses Buches viele Dinge gelernt
Der Autor entwirrt mit viel Scharfsinn eine historische Handlung nach der anderen
Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, in dem die Verdienste von Königen und Kaisern geschildert werden, die Rom zu seiner Größe verhalfen
Unbedingt zu empfehlen


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