Cover des Buches Schöne Neue Welt (ISBN: 9783596905737)
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Rezension zu Schöne Neue Welt von Aldous Huxley

Erschreckend. Ein wichtiges Buch!

von Meteorit vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Erschreckend, weil es möglich werden könnte ... Wir sind auf gutem Wege dahin.

Rezension

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Meteoritvor 9 Jahren

Rezension "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley


Das Buch ist wohl das bekannteste Buch von Aldous Huxley in Deutschland. Es zählt nicht umsonst zu den wichtigsten Büchern jeher. Erschienen ist die Neuauflage am 14.03.2014 mit 368 Seiten im Fischer Klassik Verlag.

Inhalt:

1932 erschien eines der größten utopischen Bücher des 20. Jahrhunderts: ein heimtückisch verführerischer Aufriss unserer Zukunft, in der das Glück verabreicht wird wie eine Droge. Sex und Konsum fegen alle Bedenken hinweg und Reproduktionsfabriken haben das Fortpflanzungsproblem gelöst. Es ist die beste aller Welten bis einer hinter die Kulissen schaut und einen Abgrund aus Arroganz und Bosheit entdeckt. Endlich erscheint die längst fällige Neuübersetzung von Uda Strätling. Das prophetische Buch, dessen Aktualität jeden Tag aufs neue bewiesen wird, erhält eine sprachlich zeitgemäße Gestalt. (Klappentext)

Autor:

Aldous Leonard Huxley wurde am 26. Juli 1894 in Godalming, England geboren und starb am 22. November 1963 in Los Angelos, USA. A. L. Huxey war ein britischer Schriftsteller, der in die Vereinigten Staaten auswanderte. Er wurde in eine Familie hineingeboren, die mehrere erfolgreiche Wissenschaftler hervorbrachte. Bereits in jungen Jahren litt Aldous Leonard Huxley an einer Sehbehinderung, die sein Sehvermögen beträchtlich einschränkte. Im Alter von 22 Jahren veröffentlichte Huxley sein erstes Buch und studierte Literatur am Balliol College in Oxford. Schon in jungen Jahren erklärt er die Schriftstellerei zu seinem Beruf. Thematisch beziehen sich seine Werke auf die Entmenschlichung der Gesellschaft durch den wissenschaftlichen Fortschritt. Nach dem Umzug 1937 nach Kalifornien begann für Aldous Leonard Huxley eine neue Schaffensphase. Er setzt sich mit Themen der Mystik und Psyche auseinander. Dazu führte er 1953 ein Experiment durch, mit dem die Wirkung von Meskalin auf die menschliche Psyche getestet wurde. In diesem Zusammenhang prägte er in seinem letzten Roman "Island" den Begriff "psychadelic". Aldous Leonard Huxley starb am 22. November 1963 an Kehlkopfkrebs. Kurz vorher ließ er sich von seiner Frau das Halluzinogen LSD verabreichen. (Lovelybooks Autoreninfo)

Cover:

Ich finde die Neuauflage und somit auch das Cover gelungen. Es ist schön und passt durch das viele weiß zum Roman, da weiß oft eine reine, ideale Farbe darstellt.

Meine Meinung:

Schon etwas länger steht dieser Klassiker auf meiner Wunschliste. Nun durch die Neuübersetzung habe ich die Chance genutzt und es nicht bereut.

Man landet in einer Welt, in der alles Ideal ist. Es herrscht ein totalitärer Staat, wo die Männer regieren und dominant sind. Es herrscht eine kalte und sterile Atmosphäre, Krankheiten sind durch die ganzen Impfungen ausgemerzt. Kinder werden nach der "Erschaffung" durch die Fertilisationsstationen gleich konditioniert. Es herrscht außerdem das Motto: "Gemeinschaft, Stabilität, Identität". Nach der Arbeit bekommt jeder sein Gramm Soma. Soma ist eine Droge und macht glücklich und lässt schlechte Gedanken verschwinden. Die Menschen sind in Kasten eingetellt. Alphas für sehr gut und Epsilons für schlecht. Jede Kaste hat ihre eigene Aufgabe. Als Gott gilt Ford, der Schöpfer der Ideologie von dieser schönen Welt.
Eine "perfekte" Welt eben. Jedoch nicht ganz..

,,Ein ccm Soma hellt zehn finstere Stimmungen auf."

Der Schreibstil des Buches hat mich teilweise ein wenig verwirrt. Ich kam manchmal nicht ganz klar, muss ich ehrlich sagen. Trotzdem konnte ich gut folgen, gerade am Anfang viel es mir jedoch schwer.

Die Hauptperson ist Bernard Marx, ein Alpha Plus. Bernard hasst jedoch Ford und das ganze System. Zu John, einem ,,Wilden" fühlt er sich verbunden. John ist außerhalb dieses System aufgewachsen. Er lebte bei seiner Mutter und sein Vater ist ein Direktor der schönen neuen Welt. Bis er eines Tages in dieses System gerät und vieles in Frage stellt. John ist eine wichtige Person im Buch. Durch ihn hat Huxley einen Außenstehenden, der das ganze nicht kennt. Somit wirkt alles viel erschreckender, als er von außen dahinter blickt und den Abgrund von Arroganz und Verzweiflung entdeckt.

Mutter, Frau bzw. Menschen lieben kennen die Menschen dort nicht. Dort werden Menschen erschaffen und irgendwann sterben sie. Getrauert wird auch nicht, es gibt ja keine Angehörigen bzw. das Konditionieren hat es ihnen ausgetrieben. Die Sexualität ist auch anders. Hier schläft jeder mit jedem, ganz normal in der neuen Welt. Beziehungen gibt es nicht.

Huxley ist ein großer Gesellschafts- und Systemkritiker. Sein Beispiel der "Schönen Neuen Welt" macht deutlich, das dieses perfekte niemals das sein kann, was wir Menschen wollen. Er hat ein Werk geschaffen, das die Zeit überdauern wird. Ich hoffe nicht, dass es jemals zu soeiner ,,Neuen Welt" kommen wird. Ein Klassiker neu aufgearbeitet. Kaum realisierbar, dass dieses Werk in den dreißiger Jahren im 20. Jahrhundert geschrieben wurde. WIr sind schon so nah dran mit dem ganzen Klonen..
Altes Werk, die Aussagen sind und bleiben jedoch aktueller denn je.

,,Damals habe ich mein Utopia sechshundert Jahre voraus in der Zukunft angesiedelt. Heute könnte man meinen, der Horror holt und womöglich bereits innerhalb der nächsten hundert Jahre ein. Vorausgesetzt natürlich, wir können es uns in der Zwischenzeit verkneifen, uns mitsamt unserem Planeten zu pulverisieren." - Aldous Huxley 1946

Fazit:

Ich kann verstehen, wieso das Buch als eines der wichtigsten Werke zählt, auch, dass es in manchen Bundesländern Pflicht ist, es in der Schule zu lesen. Ich fand das Buch erschreckend, zugleich jedoch genial. Ich würde das Buch jedem empfehlen, es gehört in jedes Bücherregal. Einzig der Einstieg ins Buch verlief schwierig und manchmal hat es mich ein wenig verwirrt. Darüber hinaus hat es mir jedoch sehr gut gefallen.
Ein wichtiges und zugleich anspruchsvolles Buch.
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