Manzoni hat angeblich sein Leben lang an diesem Roman gearbeitet. Entsprechend ausgefeilt ist die Geschicht auch: Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeit der Pest in Norditalien, fühlt mit, wie mühsam lange Fußmärsche sind und wie hoffnungslos Frauen der Willkür der Mächtigen ausgesetzt sind. Im Verlauf des Romans verändert der Bräutigam seine Haltung und man bang bis zur letzten Seite, er möge nicht vom rechten Weg abkommen. Lediglich die wundersame Wandlung des Banditen zum wohltuenden Gönner, der letztendlich die Verlobten rettet, ist ein wenig unrealistisch.
Lebenslauf von Alessandro Manzoni
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Alessandro Manzoni
Die Brautleute
Die Verlobten - historischer Roman
Die Verlobten - In 2 Bänden
Die Nonne von Monza
Die Brautleute: Mailändische Geschichte aus dem 17. Jahrhundert, entdeckt und neu eingerichtet
Die Verlobten - Band 2
Geschichte der Schandsäule
Die Nonne von Monza
Neue Rezensionen zu Alessandro Manzoni
Rezension zu "Die Verlobten" von Alessandro Manzoni
Ich habe die Gutenbergausgabe auf einem Ebookreader gelesen. Obwohl man die Verlobten eher zur Klassik zählt ist es eher Romantik. Überall Nebel, Mond, Schmacht und Sehnsucht. Wenn man sich an die damals übliche geschwollene Sprache gewöhnt hat, dann hat das Buch sogar etwas. Ein Liebespaar kann durch widrige Umstände nicht getraut werden und der Held wird in einen Aufstand verwickelt. Und dann bricht auch noch die Pest aus, während sie in ein Kloster geht. Schmacht, schmacht. Rosamunde Pilcher läßt grüßen. Das Ende ist natürlich absehbar: .Sie heiraten doch und wenn sie nicht gestorben sind, dann sind sie immer noch glücklich. Enttäuschend. Ich fände es besser, wenn eine Hauptperson z.B. gestorben wäre. Das Gute ist immer edel, das Böse natürlich hinterhältig. Ich bin enttäuscht, ich hätte mir mehr von einem "Klassiker" vorgestellt.
Rezension zu "Die Verlobten" von Alessandro Manzoni
Renzo und Lucia haben bereits den Termin für die Hochzeit festgesetzt, als der Priester Don Abbondio sich weigert, die beiden zu trauen. Hinter diesem Streich steckt Don Rodrigo, ein Landedelmann, der selbst ein Auge auf Lucia geworfen hat und der zu jeder Schandtat bereit zu sein scheint unnd jede Menge Macht und Helfershelfer hat.
So kommt es, dass die beiden Liebenden sich auf unbestimmte Zeit trennen müssen, um den Fängen Don Rodrigos zu entgehen. Lucia sucht sich in einem Kloster zu verstecken, Renzo zieht nach Mailand - doch beide Wege sind nicht sicher.
Das Buch erschein in verschiedenen Versionen zwischen 1821 (erste Ausarbeitung) und 1842 (heutige definitve Form).
Erstmal muss ich erwähnen, dass ich nicht die angegebene Ausgabe gelesen habe, sondern eine ganz alte Übersetzung von 1960 mit wunderbaren Zeichungen.
Das Buch umfasst 38 Kapitel (in meiner Ausgabe 914 Seiten!!), von denen sich einige aber ausschließlich dem Zeitgeschehen widmen. Der Schreibstil ist zwar flüssig, strotzt aber (wie damals üblich) vor Abschweifungen. Zu jeder Person, die auftaucht, wird die Vorgeschichte erzählt, was zwar einerseits der Charakterdarstellung hilft, andererseits aber die Handlung lähmt. Dazu kommen politische und soziale Hintergründe (spanische Herrschaft, Hungersnöte, die Pest), die nur teilweise in die Handlung eingebunden sind. Offensichtlich wollte Manzoni hier keine stringente Handlung darstellen, sondern ein umfassendes Bild von den damaligen Zuständen schaffen und liefert dem Leser so wesentlich mehr Hintergrundinformationen als notwendig gewesen wäre.
Die Geschichte selbst ist interessant: die andauernden Verwicklungen und Hindernisse - auch wenn das Ende vorhersehbar ist. Auch die verschiedenen Personen haben mir gefallen, die Abschweifungen zu den einzelnen Lebensgeschichten waren erträglich.
Was mir einfach zuviel war, sind die Kapitel, in denen die Handlung nicht weitergeht, weil mal wieder irgendetwas anderes in aller Ausführlichkeit geschildert wird. Die Handlung selbst hätte vermutlich leicht auf 400 Seiten gepasst....
Für mich also einfach zu langatmig und zäh zu lesen. Schade, denn ich hatte mir mehr erwartet